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Vettel nach Testabschluss vorsichtig optimistisch
Zuverlässiger als vor einem Jahr und genauso schnell: Bei Red Bull ist man nach dem Abschluss der Wintertests verhalten optimistisch
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel schaffte heute in Barcelona nicht einmal halb so viele Runden wie sein möglicherweise schärfster WM-Rivale Fernando Alonso im Ferrari, dennoch ist der Red-Bull-Pilot mit dem Abschluss der Wintertests zufrieden - und zu Scherzen aufgelegt: "Ich muss schauen, dass ich ein bisschen Schlaf kriege, damit ich direkt in die Zeitzone hineinkomme", grinst er vor der Abreise nach Melbourne.
Der Weltmeister landete heute mit 64 Runden und gut eineinhalb Sekunden Rückstand auf dem achten Platz und war ganz offensichtlich nicht auf eine Zeitenjagd aus. Wenige Minuten vor Schluss blieb sein RB7 dann auch noch in der Boxengasse stehen. Trotzdem bilanziert Chefrenningenieur Ian Morgan: "Wir haben ein zuverlässiges Auto, das auf Anhieb schnell war. Ich glaube, wir haben unsere Hausaufgaben gut erledigt."
"Ich habe ein gutes Bauchgefühl", berichtet auch Vettel. "Der Winter war für uns ganz gut. Wir haben viele Kilometer gemacht und sind viel gefahren. Wie gut, das ist dieses Jahr die große Frage. Die letzten Jahre konnte man doch am Ende der Tests sagen: Okay, das eine oder andere Team hat vielleicht die Nase vorne. Dieses Jahr ist das sehr schwierig. Wir wurden oft genug überrascht. Jetzt müssen wir erstmal schauen, aber für uns sind wir bisher zufrieden und recht zuversichtlich."
"Wir sind vielleicht nicht so viel wie Ferrari gefahren, aber mehr als wir selbst je geschafft haben", analysiert der 23-Jährige. "In den vergangenen Jahren sind die ersten Rennen nie besonders gut gelaufen, aber das muss diesmal das Ziel sein, denn am Ende kann jeder Punkt zählen. Wir brauchen vom ersten Rennen an ein schnelles Auto - und müssen ins Ziel kommen. Wir hatten diesen Winter aber generell weniger Probleme."
"Es ist immer eine wichtige Aufgabe, das Auto zuverlässig zu machen, denn selbst wenn du eine Sekunde schneller bist als alle anderen, wirst du keine Punkte holen, wenn du nie die Zielflagge siehst. So kann man nicht Weltmeister werden", gibt Vettel zu Protokoll. "Aber es stimmt schon: Der Speed muss da sein, denn es ist wahrscheinlich leichter, ein schnelles Auto zuverlässig zu machen als ein zuverlässiges Auto schnell."
Ob er nun Favorit ist, werde man "erst nach dem ersten Qualifying sehen. Die Saison ist sehr lang und es kann sehr viel passieren, aber für uns wissen wir, was wir gemacht haben, und wir sind gut vorbereitet. Die Frage ist aber immer, wie stark die anderen im Verhältnis sind. Das ist dieses Jahr die große Unbekannte, von daher muss man wirklich warten, wie das erste Qualifying aussieht und wie sich das erste Rennen mit den Reifen und so weiter entfaltet", so der Deutsche.
Beeindruckt zeigt sich Vettel übrigens von Michael Schumachers neuem 2011er-Streckenrekord: "Heute waren sie sehr schnell. Auch wenn die Zeit mit wenig Benzin gefahren wurde, hat sie uns überrascht - und viele andere auch", gibt er zu. "So eine Zeit muss man erstmal fahren. Es scheint, als hätten sie kurz vor Ende einen ordentlichen Zahn zugelegt. Ob sie das in Australien bestätigen können, bleibt abzuwarten, aber sie sind auf der Liste auf jeden Fall nach oben gerutscht."