Mercedes: Träumen ist erlaubt
Michael Schumacher begeistert am Freitag in Barcelona mit einer Bestzeit - Nico Rosberg darf vor dem erwarteten Regen noch einmal fahren
(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat nach einem mäßigen Auftakt der Wintertests nun richtig Schwung aufgenommen. Die Updates der Silbernen zeigen Wirkung. Michael Schumacher belegte dies am Freitag in Barcelona mit einer Tagesbestzeit von 1:21.268 Minuten - eine Rundenzeit, die wohl angesichts des zu erwartenden Regens am Samstag kaum noch unterboten wird. Der Rekordchampion übergab den Wagen eine Stunde für dem Testende an Nico Rosberg, der somit auch noch einmal auf trockener Bahn fahren konnte.
"Wir haben das Auto in dieser Woche Schritt für Schritt vorangebracht, jeden Tag kamen neue Teile", sagt Schumacher nach 67 Runden am Freitag. Mercedes packte am vorletzten Tag der Wintertests unter anderem einen neuen Frontflügel aus. Seine schnellste Runde markierte der Kerpener im Rahmen einer Qualifyingsimulation. Aber auch der Speed über die Distanz war stark.
"Es galt heute, das Paket bestmöglich auszuschöpfen, weil es nun erstmals fast in der endgültigen Variante vorhanden ist", erklärt Schumacher. "Der Wagen verhielt sich wie erwartet, es war ein produktiver Tag. Wir haben unser geplantes Programm abgepult. Jetzt werde ich wohl morgen noch einige Erfahrungen auf nasser Strecke sammeln können."
Am Samstag werden Schumacher und Rosberg zum Einsatz kommen und somit das Testprogramm vor dem Saisonstart abschließen. "Erst einmal ist es super, dass ich heute noch ein paar Runden fahren konnte, wenn man die Vorhersage sieht", meint der Weltmeistersohn. Rosberg kam in seinem schnellsten von insgesamt 22 Umläufen auf eine Rundenzeit von 1:21.788 Minuten. Eine gute Zeit, wenn man bedenkt, dass die Strecke gegen Abend bereits schlechter wurde.
"Meine Runden waren gut. Jetzt haben wir fast alle Neuteile am Wagen. Das Handling ist besser und ich hatte ein gutes Gefühl", gibt sich der jüngere der beiden Mercedes-Piloten optimistisch. "Ich bin mit der Situation wirklich glücklich und möchte allen im Team dafür danken, dass sie all die gewünschten Entwicklungen ans Auto gebracht haben. Wir haben wirklich gute Fortschritte gemacht."
"Favoriten sind wir deshalb aber jetzt noch lange nicht", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Ich sehe uns noch nicht als Siegesaspirant. Aber was nicht ist soll noch - und wird noch - werden. Das dauert wohl aber noch eine Weile." Träumen sei allerdings erlaubt, so Haug. "Unsere internen Berechnung nach dem letzten Windkanaltest am Mittwoch mit unserem neuesten technischen Stand hatte für Barcelona eine solche Rundenzeit ergeben. Aber rechnen ist eines, fahren das andere", meint Haug.
"Ein gutes Zeichen, dass die Kalkulation präzise war", fügt der Schwabe an. Bei Mercedes ist Erleichterung zu spüren. Endlich ist man auf dem richtigen Weg. "Natürlich hat man Zweifel und bleibt kritisch, solange die Zeit auf einem Blatt Papier und nicht im Zeitenmonitor steht", gibt Haug zu. Neben Mercedes werden am Samstag auch Ferrari, Williams und McLaren noch einmal testen. Auch HRT plant die ersten Testkilometer mit dem neuen Auto.