Heidfeld: Lob von den Weltmeistern
Michael Schumacher und Sebastian Vettel loben die Leistung von Nick Heidfeld und haben den Außenseitertipp Renault auf ihrer Rechnung
(Motorsport-Total.com) - Bisher hat Deutschland nur zwei Formel-1-Weltmeister: Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Nick Heidfeld stand bis vor einer Woche schon vor dem Ende seiner Grand-Prix-Karriere, doch durch den Unfall von Robert Kubica eröffnete sich ihm die Chance, bei Renault einzusteigen. Damit könnte er das ganz große Los gezogen haben.
Denn der 33-Jährige, der bisher noch keinen seiner 172 Grands Prix gewonnen hat, setzte sich gestern in Jerez de la Frontera erstmals in Kubicas R31 - und fuhr damit auf Anhieb Tagesbestzeit! Natürlich reicht das alleine noch lange nicht aus, um Renault schon zu den Sieges- oder gar WM-Kandidaten zu zählen, aber das schwarz-goldene Auto scheint zumindest zum vorderen Drittel der Formel-1-Generation 2011 zu gehören.
Lob für die gestrige Leistung von Heidfeld kam sogar von den deutschen Champions: "Soweit ich das heute gesehen habe, hat er einen guten Job gemacht", applaudiert Sebastian Vettel. "Das Auto scheint nicht so schlecht zu sein, wie wir schon beim letzten Test in Valencia gesehen haben. Mal sehen, ob er mit der Rente noch ein bisschen warten kann, aber heute hat es bei ihm ganz gut geklappt. Er war ganz zügig unterwegs."
Ob "Quick Nick" seine Rente noch einmal verschieben kann, wird sich aller Voraussicht nach am Montag entscheiden. Heute sitzt in Jerez Bruno Senna im R31, um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, aber dem unerfahrenen Brasilianer werden nur geringe Chancen eingeräumt, Teamchef Eric Boullier noch umzustimmen. Der macht bekanntlich keinen Hehl daraus, dass er am liebsten einen Routinier als Kubica-Ersatz verpflichten würde.
Auch Michael Schumacher empfindet Heidfeld als dafür geeignete Wahl: "Nick ist schon Ende des vergangenen Jahres gut gefahren, daher ist das jetzt keine Überraschung für mich", sagt der Mercedes-Pilot über die Jerez-Bestzeit seines Landsmannes. Auf die Frage, ob man 2011 mit Renault rechnen müsse, entgegnet er: "Ich denke schon. Ich glaube zwar, dass er auf weichen Reifen war, aber das Auto war ja schon in Valencia schnell."