• 03. Februar 2011 · 17:24 Uhr

Valencia: Kubica knackt Red Bull und Ferrari

Felipe Massas "Feuerwerk" sorgte in Valencia für einen spektakulären Schlusspunkt, das schnellste Auto der ersten Testwoche ist aber der Renault R31

(Motorsport-Total.com) - Viel wurde in den vergangenen Tagen über die exzellenten Starts von Ferrari und Red Bull in den Testwinter 2011 gesprochen, doch zum Abschluss der ersten Woche in Valencia gab es heute eine Überraschung. Denn nicht Felipe Massa (Ferrari) oder Mark Webber (Red Bull) fuhren Bestzeit, sondern Robert Kubica im schwarz-goldenen Renault R31.

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Überraschende Bestzeit für Robert Kubica im neu lackierten Renault Zoom Download

Für die spektakulärste Szene - und die einzige Unterbrechung - des Tages sorgte jedoch Massa schon in der ersten Stunde am Vormittag: Wegen einer kaputten Befestigung kam es zu einem Ölleck an seinem V8-Motor. Das austretende Öl entzündete sich am Auspuff und beschädigte Teile des Autos - soweit die offizielle Erklärung des Teams. Allerdings stand Massa anschließend stundenlang an der Box, was auf einen richtigen Motorschaden hindeutet.

Kubica sogar mit Wochenbestzeit

Zeitenjäger Kubica knackte die 1:14er-Barriere heute dreimal - jedes Mal in der ersten Runde eines Fünf-Runden-Runs. Während seiner Longruns kam er lediglich auf 1:16er-Zeiten und war damit vom subjektiven Eindruck her um einen Hauch langsamer als Red Bull und Ferrari an den beiden vorangegangenen Tagen. Am schnellsten war der Pole übrigens vormittags, als Renault Aerotests absolvierte, während am Nachmittag Longruns auf dem Programm standen.

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Aus Felipe Massas Ferrari-Motor kamen morgens spektakuläre Stichflammen Zoom Download

Unterm Strich trug sich Kubica mit einer Bestmarke von 1:13.144 Minuten in die Zeitentabelle ein, was ihm nicht nur die Tages-, sondern auch die Wochenbestzeit bescherte. Der innovative Renault mit dem unkonventionellen Front-Auspuffsystem scheint also zumindest kein Totalflop zu sein, schließlich mussten sich Ferrari (1:13.307 Minuten von Fernando Alonso am Mittwoch) und Red Bull (1:13.614 Minuten von Sebastian Vettel am Dienstag) dahinter einreihen.

Ebenfalls flott unterwegs war heute Adrian Sutil, der an seinem ersten Arbeitstag im neuen Jahr nur um 57 Tausendstelsekunden an der Bestzeit vorbeischrammte. Allerdings war Force India (genau wie McLaren, Marussia-Virgin und HRT) noch mit dem Vorjahresmodell unterwegs. Jenson Button (McLaren) wurde Dritter, dahinter landeten Webber (+0,792) und Massa (+0,873), die nicht an die vorgelegten Zeiten ihrer beiden Teamkollegen herankamen.

Getriebewechsel bei Perez

Timo Glock (Marussia-Virgin) belegte mit nur einer Sekunde Rückstand Platz sechs, knapp vor Rookie Pastor Maldonado, der den neuen Williams heute erstmals für sich allein hatte. Dahinter reihte sich Sergio Perez (Sauber) ein, der nach einem Getriebewechsel am späten Vormittag einen 33-Runden-Run mit recht soliden und konstanten Zeiten hinlegte und daher zufrieden bilanzieren darf, zumal er sogar Michael Schumacher hinter sich ließ.

Der siebenfache Weltmeister büßte mit seinem Mercedes MGP W02 1,393 Sekunden auf Kubica ein, doch die Rundenzeiten sind gerade in der ersten Testwoche eines neuen Winters ohnehin immer mit großer Vorsicht zu genießen. Unbestritten positiv ist dafür, dass der Silberpfeil heute einen deutlich zuverlässigeren Eindruck machte als am Dienstag und Mittwoch. Hinter Schumacher landeten noch Sebastien Buemi (Toro Rosso) und Narain Karthikeyan (HRT).

Fehlende Teile bei Lotus

38 Runden, aber keine einzige Zeit zu Buche stehen hatte Jarno Trulli am Abend. Sein Lotus-Team schickte gestern die defekte Servolenkung zur Reparatur in die Fabrik nach Großbritannien, doch die Teile trafen nicht rechtzeitig ein. Also konzentrierte sich der Rennstall von Tony Fernandes darauf, Systemchecks, Aerotests, erste Gehversuche mit dem beweglichen Heckflügel, Startübungen und ähnliche Alltagsdinge durchzuführen.


Fotos: Testfahrten in Valencia


Kleine Anekdote am Rande: Dass die Teams Fotografen bezahlen, um an Fotos von technischen Details der Konkurrenzautos heranzukommen, ist in der Formel 1 schon seit Jahren Usus. Doch weil ohnehin jeder weiß, dass auf diese Weise spioniert wird, dachte sich Williams offenbar: Wozu verheimlichen? Der britische Rennstall schickte heute nämlich einen mit einer Digitalkamera "bewaffneten" Ingenieur im Teamhemd los, um Fotos aufzunehmen...

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