Fehlender Speed beunruhigt Schumacher nicht
Michael Schumacher ist zufrieden mit dem Testauftakt in Valencia und erklärt, warum die bescheidenen Rundenzeiten nicht viel zu bedeuten haben
(Motorsport-Total.com) - Fast eineinhalb Sekunden fehlten dem neuen Mercedes MGP W02 in der ersten Testwoche in Valencia auf die Spitze, was die zweitlangsamste Zeit aller 2011er-Neuwagen bedeutete. Michael Schumacher lässt sich davon aber nicht beunruhigen: "Es gibt so viele offene Punkte, dass ich mir wegen der Rundenzeiten keine Sorgen mache."
Testzeiten einzuschätzen, ist seit dem Verbot der Tankstopps noch schwieriger geworden. Denn bewegten sich die Teams früher in einem Benzinfenster bis 50 Kilogramm, so sind es inzwischen bis zu 150. Das kann - je nach Streckencharakteristik - bis zu fünf Sekunden ausmachen. Insofern ist es müßig, in der ersten Testwoche Rückschlüsse auf den Speed einzelner Autos zu ziehen. Bestenfalls kann man anhand der Longruns leichte Trends ablesen.
"Das Beste wäre, weit vor allen anderen zu liegen, klar", räumt Schumacher ein. Aber: "Da, wo wir herkommen, kann man das nicht erwarten. Außerdem: Einige Teams waren vielleicht schon mit der Abu-Dhabi-Spezifikation - oder nahe dran - unterwegs, andere wieder nicht. Wir müssen an unsere Stärken glauben. Wenn wir zum letzten Test nach Bahrain kommen, kann man die Lage an der Spitze schon etwas besser einschätzen."
"Wir haben jetzt einen großen Benzintank. Wenn du von null auf Maximum gehst, kann das einen Unterschied von vier oder fünf Sekunden nur vom Gewicht her bedeuten", weiß der siebenfache Weltmeister und misst den aktuellen Testzeiten daher keinerlei Bedeutung bei: "Ich weiß ja nicht, was die anderen machen. Ich weiß, was wir machen - und daher konzentrieren wir uns im Moment auch nur auf uns selbst."
Und natürlich auf die neuen Pirelli-Reifen. Die sollen dem Vernehmen nach in Relation zu Bridgestone mehr Grip an der Vorderachse bieten, was tendenziell zu mehr Über- als Untersteuern führen könnte. Das kam Schumacher in früheren Jahren stets entgegen und war 2010 eine seiner größeren Baustellen. Was den raschen Verschleiß einiger Pirelli-Gummimischungen betrifft, geht es ihm aber wie allen anderen.
"Einige der Reifenmischungen, die wir hier zur Verfügung hatten, waren konstanter als andere", berichtet der Mercedes-Pilot. "Ich hatte einige aufregende Momente auf der Strecke, als ich auf bestimmten Reifen war, die nicht lange gehalten haben. Mit denen kam ich mir vor wie auf Eis. Aber trotzdem haben wir die Arbeit, die für uns im Vordergrund stand, erledigt, daher bin ich alles in allem sehr zufrieden."