Mercedes: Schumacher fühlt sich mit Pirelli wohl
Michael Schumacher kommt mit den neuen Reifen gut zurecht - Platz sieben am Abschlusstag in Abu Dhabi unterstreicht die "Pirelli-Liebe" - Nico Rosberg gelassen
(Motorsport-Total.com) - Zum Abschluss einer mäßigen Comebacksaison konnte Michael Schumacher am Samstag noch einmal ein positives Signal setzen. Bei seinen ersten Probefahrten mit den neuen Pirelli-Reifen kam der Rekordchampion auf Anhieb gut zurecht und platzierte sich im letzten Formel-1-Klassement des Jahres in 1:40.685 Minuten auf Platz zwei. Aber zu früh gefreut, denn Schumacher hatte eine Schikane abgekürzt, bekam die Zeit gestrichen und wurde auf Rang sieben geführt.
"Es ist eben anders", sagt Schumacher auf die Frage, wo die Unterschiede zum Bridgestone liegen. "Es war der erste Test im Hinblick auf 2011 und eine interessante Session." Das erste Urteil über die Reifen fiel von Seiten des Mercedes-Stars positiv aus. "Ich bin wohl der einzige Fahrer, der vorher schon mal auf Pirellis gefahren ist. Aber das liegt nun schon 20 Jahre zurück. Spezielle Erwartungen hatte ich vor dem Test eigentlich nicht."
"Bezüglich der Konstanz sieht es gut aus. Aber natürlich sind wir heute noch mit dem 2010er-Auto gefahren. Wichtig ist, wie es sich mit dem künftigen Auto verhält", sagt Schumacher nach 74 Runden in Abu Dhabi. "Ich freue mich schon darauf, es ausprobieren zu dürfen. Gleichzeitig freue ich mich jetzt aber auch auf eine Pause. Unsere Jungs verdienen jetzt ein paar Tage Ferien. Ich möchte mich für die nette Zusammenarbeit in diesem Jahr bedanken. Es hat Spaß gemacht."
Vor allem hatte Schumacher an den Stärken der Pirellis seine Freude. Die italienischen Pneus betonen die Vorderachse, das Einlenkverhalten ist direkter, weniger Untersteuern die Folge. "Das sollte meinem Fahrstil entgegenkommen", sagt der 41-Jährige. "Wichtig ist, dass das 2011er-Auto zu diesen Reifen passt. Das wird sehr wichtig. Der erste Eindruck war auf jeden Fall positiv. Ich bin aber sicher, dass es für das kommende Jahr noch leichte Anpassungen geben wird."
"Michael und Nico haben nun ihre ersten Runden auf den neuen Reifen absolviert. Beide waren beeindruckt", sagt Teamchef Ross Brawn, obwohl Rosberg die neuen Pneus am Freitag kritisiert hatte. "Bezüglich des Feintunings des Autos für 2011 und der Optimierung wichtiger Bereiche war dieser Test enorm wichtig und fruchtbar."
"Pirelli hat einen tollen Job gemacht, den Reifen innerhalb so kurzer Zeit so weit zu haben. Wir freuen uns auf die künftige enge Zusammenarbeit mit Pirelli, wenn es früh im kommenden Jahr an die Wintertestfahrten geht", erklärt der Mercedes-Teamchef. Schumacher-Teamkollege Nico Rosberg hatte die Arbeit des Kerpeners am Samstag aus nächster Nähe von der Box aus verfolgt.
Der gebürtige Wiesbadener zeigte sich nach seinem leichten Frust vom Vortag am Abschlusstag etwas gelassener. "Ich bin sicher, dass wir am neuen Auto fundamentale Änderungen haben werden, damit es zu den Pirellis passt", so Rosberg. "Das wird nötig sein, denn die neuen Reifen sind in einigen Bereichen ganz anders als die Bridgestones. Aber wir haben die Pneus nach nur zwei Testtagen schon gut verstanden."