Pirelli: Am Freitag beginnt die "zweite Phase"
Am morgigen Freitag schnallen die Formel-1-Teams erstmals seit Australien 1991 wieder Pirellis auf - Die Italiener sind auf das Feedback gespannt
(Motorsport-Total.com) - Am gestrigen Mittwoch wurden die vorerst letzten Formel-1-Kilometer mit Bridgestone abgespult, am morgingen Freitag beginnt das neue Pirelli-Zeitalter in der Königsklasse. Nach rund 7.000 Testkilometern mit dem Toyota TF109 in Mugello, Monza, Barcelona, Valencia, Jerez und Le Castellet stellt sich Pirelli nun dem Urteil der aktuellen Teams und Fahrer. Zwei Tage lang wird in Abu Dhabi getestet.
Pirelli bringt für den ersten Aufgalopp insgesamt 384 Reifen der mittleren und weichen Mischung. Jedes Team erhält für die beiden Testtage acht Reifensätze. 30 Techniker der Italiener werden bei den ersten offiziellen Formel-1-Tests eingesetzt. "Wir kommen zuversichtlich hierher und sind mit unseren bisherigen Testergebnissen sehr zufrieden", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery.
"Bei den Testfahrten in Europa haben wir alle notwendigen Daten für die erste Entwicklungsphase sammeln können. Morgen beginnt Phase zwei", erklärt der Brite. Bisher durften sich Nick Heidfeld, Romain Grosjean und Pedro de la Rosa bei den Probefahrten Eindrücke von den italienischen Pneus verschaffen, ab Freitag können sich dann die Stammpiloten der Königsklasse ein erstes Urteil bilden.
Man erwartet sonniges Wetter, Lufttemperaturen von rund 34 Grad und eine Asphalttemperatur von nahezu 50 Grad - ganz andere Verhältnisse als man sie bei den Testfahrten vorfand. Nicht nur aus diesem Grund wird der Test viel Spannung bringen. Zuletzt waren viele Tage lang Formel-1-Fahrzeuge auf Bridgestone-Reifen auf der Bahn unterwegs. Die vorhanden Gummispur könnte die Pirelli-Haftung beeinträchtigen.
"Wir werden das Feedback und die Meinungen aller Teams und Fahrer abfragen", sagt Hembery. "Das wird in der zweiten Phase ganz wichtig sein. Wir sind sehr gut auf diesen Schritt vorbereitet." Pro Tag werden für jedes Team vier Sätze Reifen zur Verfügung gestellt. Die weiche Mischung wird - wie bisher - an einem Streifen auf der Seitenwand erkennbar sein. Einzig die Farbe dieser Markierung wurde noch nicht bekanntgegeben.
Jedes Team bekommt einen eigenen Pirelli-Ingenieur an die Seite gestellt, es werden viele Meetings abgehalten. Anschließend möchte man die weiteren Entwicklungsschritte gemeinsam erörtern. Nach den Testfahrten in Abu Dhabi wird Pirelli einen weiteren privaten Entwicklungstest in Bahrain im Dezember durchführen. Anschließend beginnt die Produktion der Formel-1-Pneus im neuen Werk in der Türkei. Im gesamten Verlauf der kommenden Saison wird Pirelli rund 50.000 Formel-1-Reifen ausliefern.