• 23. August 2024 · 16:45 Uhr

Jack Doohan: Sein Weg in die Formel 1

Jack Doohan wird bei Alpine Stammfahrer in der Formel 1 2025: Wie der Australier früh aus dem Schatten des berühmten Vaters trat und sich seinen Traum erfüllte

(Motorsport-Total.com) - Mit der Bestätigung von Jack Doohan als Stammfahrer in der Formel 1 2025 durch Alpine ist ein weiteres Cockpit für die kommende Saison vergeben. Der 21-Jährige setzte sich im Rennen um den Platz im französischen Werksteam unter anderem gegen seinen guten Freund Mick Schumacher durch. Doch wie kam der Australier in die Königsklasse?

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Jack Doohan wird 2025 Stammfahrer von Alpine in der Formel 1 Zoom Download

Dass Doohan einmal im Motorsport Karriere machen würde, lag in seinen Genen. Denn sein Vater ist Mick Doohan, der in den 1990er Jahren die Motorrad-Weltmeisterschaft dominierte und nicht weniger als fünf WM-Titel in der 500cc-Klasse - wie die heutige MotoGP damals noch hieß - gewann.

Auch Jack Doohan drehte seine ersten Runden auf einem Motorrad, wechselte aber bald von zwei auf vier Räder. Grund dafür war zum einen Beinbruch, den er sich als Kind bei einem Motorradsturz zugezogen hatte.

Früher Schritt aus dem Schatten des Vaters

Zum anderen wollte Jack Doohan bewusst aus dem Schatten seines berühmten Vaters treten, der außer ein paar Demorunden in einem Formel-1-Williams keine Spuren im Vierradsport hinterlassen hatte. So vermeidet Doohan unangenehme Vergleiche mit seinem alten Herrn.

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Mick und Jack Doohan 2018 in Hockenheim Zoom Download

2012 begann Jack Doohan mit dem Kartsport. Sein erstes Kart bekam er damals von keinem Geringeren als Michael Schumacher. Der siebenfache Weltmeister war eng mit Mick Doohan befreundet, die Familien verbrachten viel Zeit miteinander und so sind auch Jack Doohan und Mick Schumacher seit ihrer Kindheit befreundet.

Nach dem Gewinn der australischen Kartmeisterschaft 2015 und 2016 wurde Doohan in das Nachwuchsprogramm von Red Bull aufgenommen und fuhr 2018 seine erste Saison in der britischen Formel 4, wo er im ersten Jahr drei Siege einfuhr. Doohan startete auch in der deutschen und italienischen Formel 4.

Frühe Begegnung mit dem neuen Alpine-Teamchef

2019 wechselte er in die asiatische Formel 3, wo er für das Team Hitech fuhr. Dieses wurde damals von Oliver Oakes geleitet, dem Mann, der vor kurzem den Posten des Teamchefs von Alpine in der Formel 1 übernommen hat und damit wieder Doohans Boss ist. Am Ende der Saison durfte sich Doohan über den zweiten Platz in der Meisterschaft freuen.


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2020 wagte der Australier den Schritt in die FIA Formel-3-Meisterschaft und damit ins direkte Umfeld der Formel 1. Doch seine Debütsaison stand unter keinem guten Stern, denn das deutsche HWA-Team, für das Doohan fuhr, war nicht konkurrenzfähig. In keinem der 18 Saisonrennen kam Doohan in die Punkteränge.

Doch diese schwache Saison wurde nicht zum Stolperstein seiner Karriere. Doohan wechselte im folgenden Jahr zum italienischen Trident-Team, wo er Teamkollege von David Schumacher wurde.

Kein einfacher Weg durch die Formelklassen

Dort lief es deutlich besser. Mit vier Siegen wurde Doohan Vizemeister, geschlagen nur von Dennis Hauger, einem weiteren Red-Bull-Junior, mit dem sich Doohan schon in der britischen Formel 4 heiße Duelle geliefert hatte. Als Belohnung für seine starke Saison durfte Doohan Ende 2021 seine ersten Rennen in der Formel 2 bestreiten.

Vor der Saison 2022 vollzog Doohan eine Zäsur in seiner noch jungen Karriere. Da er im Nachwuchsprogramm von Red Bull keine gute Perspektive mehr sah, emanzipierte er sich von seinem Mentor Helmut Marko und wechselte in das Nachwuchsprogramm von Alpine. Dort stand Doohan allerdings nicht auf der Polposition, denn zum Kader der Franzosen gehörte damals auch sein Landsmann Oscar Piastri, der seinen Durchmarsch durch die Formelklassen 2021 mit dem Titelgewinn in der Formel 2 gekrönt hatte.

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Jack Doohan feiert seinen ersten Formel-3-Sieg 2021 in Le Castellet Zoom Download

Der nun für das Team Virtuosi fahrende Doohan kam in seiner ersten vollen Formel-2-Saison zunächst nur langsam in Schwung und verpasste in den ersten sechs Rennen viermal die Punkteränge. Doch dann platzte mit Platz zwei im Hauptrennen von Barcelona der Knoten, und nach Siegen in Silverstone, Budapest und Spa mischte Doohan zumindest im Kampf um den zweiten Platz in der Meisterschaft hinter dem dominierenden Felipe Drugovich mit.

Posse um Piastri spielt Doohan in die Karten

Doch in der Schlussphase der Saison war das Glück nicht auf seiner Seite. In Zandvoort wurde er bei einem schlecht kontrollierten Safety-Car-Restart von Clement Novalak in einen Dreher verwickelt. In Monza stand er im Hauptrennen auf der Poleposition, rollte aber in der Einführungsrunde wegen eines Elektronikproblems aus. Und im Hauptrennen von Abu Dhabi schien seine alternative Strategie aufzugehen, doch kurz nach dem Boxenstopp verlor er ein Rad. So reichte es am Ende nur für den sechsten Platz in der Meisterschaft.


Die Wahrheit über "Piastrigate"

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Trotz einer nicht ganz zufriedenstellenden Formel-2-Saison hatte sich Doohans Position im Rennen um ein Formel-1-Cockpit im Laufe des Jahres 2022 verbessert - dank der Posse um seinen Landsmann Piastri, der von Alpine zunächst als Stammfahrer für die Saison 2023 bestätigt wurde, dies aber kurz darauf dementierte und in einer spektakulären Kehrtwende zu McLaren wechselte.

Doohan war nun die Nummer 1 im Nachwuchsprogramm der Franzosen. Im Rahmen des Mexiko-Grand-Prix fuhr er im ersten Freien Training erstmals für Alpine in der Formel 1. Ein weiterer Einsatz folgte in Abu Dhabi, wo Doohan auch den Young-Driver-Test absolvierte.

Auch in der zweiten Formel-2-Saison läuft es nicht rund

Doch wie sollte seine Rennfahrerkarriere weitergehen? Nachdem Doohan zunächst erklärt hatte, keine zweite volle Saison in der Formel 2 fahren zu wollen, stand er mangels sinnvoller Alternativen beim Saisonauftakt 2023 doch wieder in der Startaufstellung. Obwohl Doohan weiterhin für Virtuosi fuhr, lief es zu Beginn der Saison nicht rund.

Ein "grundlegendes Problem" mit seinem Auto führte dazu, dass Doohan im Kampf um die Meisterschaft nicht richtig Fuß fassen konnte und nach dem Rennen in Monaco nur auf Platz 13 lag. Obwohl sich seine Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte verbesserten und er sich mit drei Siegen auf den dritten Gesamtrang vorarbeiten konnte, war das Titelduell zwischen Theo Pourchaire und Frederik Vesti bereits außer Reichweite.

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Im Mexiko fuhr Jack Doohan 2022 zum ersten Mal im Freien Training Zoom Download

Doch während Pourchaire oder Vesti wenige Monate später meilenweit von einem Formel-1-Cockpit entfernt sind, arbeitete Doohan weiter darauf hin, auch wenn er dafür 2024 auf die Ersatzbank musste. Vor allem im Simulator und bei Tests im A522 der Saison 2022 empfahl sich Doohan für höhere Aufgaben.

Jack Doohan sticht Kumpel Mick Schumacher aus

Obwohl Carlos Sainz die erste Wahl von Alpine für 2025 gewesen sein mag, zwang die Ankündigung des Spaniers, für die kommende Saison zu Williams zu wechseln, das französische Team, sich anderweitig umzusehen. Es war bekannt, dass das Team Doohan für einen Wechsel in Betracht zog und auch seinen WEC-Fahrer - und Mercedes-Reservisten - Mick Schumacher auf Herz und Nieren prüfte.

Beide Namen haben Starqualitäten, aber Doohans Leistungen in den vergangenen zwei Jahren haben dem Team gezeigt, dass er das Zeug hat, den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Und so machte Alpine Ende August 2024 Nägel mit Köpfen und stattete den Australier mit einem Vertrag aus.

In seiner ersten Formel-1-Saison wird Doohan mit seinem Teamkollegen Pierre Gasly eine bekannte Referenz haben. Der Franzose ist ein Grand-Prix-Sieger und ein Fahrer, der für seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit bekannt ist. Gasly weiß auch, wie man mit einem Rookie-Teamkollegen arbeitet, denn er war Yuki Tsunodas Mentor bei AlphaTauri.

Teamchef Oakes und Berater Flavio Briatore erwarten von Doohan Leistung, wissen aber auch, dass junge Fahrer Zeit brauchen, um in ihrer Karriere zu reifen. Und da sich das Team derzeit im Umbruch befindet, könnte Doohan von einem risikoarmen Umfeld profitieren, um sich an den Druck in der Formel 1 zu gewöhnen.

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