Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz im Alter von 78 Jahren verstorben
Traurige Nachricht aus Österreich: Dietrich Mateschitz, Gründer des Energydrink-Herstellers Red Bull, ist nach langer und schwerer Krankheit verstorben
(Motorsport-Total.com) - Die Red-Bull-Familie trägt Trauerflor: Unternehmensgründer und "Oberbulle" Dietrich Mateschitz ist tot. Der Österreicher ist am Samstag nach monatelanger Krankheit (angeblich Bauchspeicheldrüsenkrebs) im Alter von 78 Jahren verstorben.
© Motorsport Images
Dietrich "Didi" Mateschitz ist im Alter von 78 Jahren an Krebs verstorben Zoom Download
Geheimnis war der Gesundheitszustand von Mateschitz schon seit Monaten keins mehr. Aufmerksamen Beobachtern war aufgefallen, dass er bei Events wie dem Grand Prix von Österreich oder auch wichtigen Fußballspielen von Red Bull Salzburg nicht mehr auf TV-Bildern zu sehen war. Doch in der Öffentlichkeit wurde das nicht thematisiert.
Auch aus Respekt der Medien gegenüber dem österreichischen Unternehmer: Mateschitz galt als medienscheu, gab selten Interviews (und wenn, dann nur handverlesenen Journalisten) und legte größten Wert auf seine Privatsphäre. Anders als bei anderen Milliardären finden sich über sein Privatleben kaum Informationen im Internet.
Geboren 1944 in der Steiermark
Mateschitz wurde am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal, unweit des späteren Red-Bull-Rings, geboren. 1984, er war damals im Marketing des Zahnpastaherstellers Blendax tätig, gründete er gemeinsam mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya Red Bull. Die Yoovidhyas hielten 51 Prozent, Mateschitz 49.
Der Legende nach soll Mateschitz 1982 auf einer Dienstreise für Blendax nach Südostasien auf das taurinhaltige Getränk "Krating Daeng" (frei übersetzt in etwa "Roter Bulle") gestoßen sein. Mateschitz erwarb die Lizenzrechte für das Getränk von Chaleo Yoovidhya (verstorben 2012) sowie dessen Sohn Chalerm, die Krating Daeng 1975 auf den Markt gebracht hatten.
Mit der Formel 1 kam Mateschitz erstmals Mitte der 1980er-Jahre in Berührung, als er den österreichischen Rennfahrer Gerhard Berger als erstes Red-Bull-Testimonial aus dem Sport für sich gewinnen konnte. 1995 stieg Red Bull als Sponsor und Teilhaber des Schweizer Sauber-Teams in größerem Stil in die Formel 1 ein.
Seit 2005 mit zwei Teams in der Formel 1
Bevor 2004 Jaguar (heute Red Bull Racing) und 2005 Minardi (heute Scuderia AlphaTauri) übernommen wurden, baute Helmut Marko in Mateschitz' Auftrag das Red-Bull-Juniorteam auf, aus dem unzählige Profikarrieren entstanden sind; darunter auch jene von Sebastian Vettel (Formel-1-Weltmeister 2010 bis 2013) und Max Verstappen (2021 und 2022).
Fotostrecke: Reaktionen zum Tod von Dietrich Mateschitz
Max Verstappen: "Dietrich hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Die Kameras waren nicht seins. Ich bin ihm dankbar, dass er schon in einem so jungen Alter an mich geglaubt hat. Meinen letzten Besuch bei ihm am Wolfgangsee werde ich nie vergessen. Es war ein besonderer Tag, der jetzt, im Nachhinein, noch spezieller geworden ist." Fotostrecke
Heute ist Red Bull mit zwei Teams, einer eigenen Rennstrecke (Red-Bull-Ring in Spielberg), einem TV-Sender (ServusTV ist offizieller Broadcaster der Formel 1 in Österreich) und ab 2026 auch als eigener Powerunit-Hersteller (Red Bull Powertrains in Milton Keynes) einer der wichtigsten Player in der Königsklasse des Motorsports.
2010 wurde Mateschitz von Motorsport-Total.com mit dem Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgezeichnet. Der Preis wurde jedoch nie persönlich an ihn verliehen, weil er der Auffassung war, dass lieber seine Sportler im öffentlichen Rampenlicht stehen sollten als er selbst. Das teilte er der Redaktion damals schriftlich mit.
Mateschitz hinterlässt seinen Sohn Mark, der einer früheren Beziehung zu Anita Gerhardter entspringt, und seine langjährige Lebensgefährtin Marion Feichtner. Anita Gerhardter ist heute Chefin der Red-Bull-Stiftung Wings for Life, deren erklärtes Ziel es ist, Querschnittlähmung zu heilen.