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Lando Norris: Warum er 2020 weniger Witze machen will
Lando Norris plaudert ganz persönlich über seinen Humor und Social-Media-Kommentare - Was ihn an der digitalen Welt stört & was er 2020 ändern möchte
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hat sich in seiner ersten Formel-1-Saison als Klassenclown und Valentino-Rossi-Fanboy inszeniert. Der Brite machte aus seiner Vorliebe für Milch und Memes keinen Hehl und war auch abseits der Rennwochenenden gerne - virtuell - auf der Strecke unterwegs (auf der Streaming-Plattform Twitch). Mittlerweile hat der McLaren-Pilot das Teenager-Alter offiziell hinter sich gelassen, dennoch will sich der 20-Jährige treu bleiben.
"Meine Persönlichkeit betrifft das nicht. Ich werde immer noch der sein, der ich bin. Ich werde weiterhin Spaß haben und Scherze machen", kündigt Norris am Rande des McLaren-Launches an. Er habe bereits in seinem Rookie-Jahr sehr fokussiert gearbeitet, daher lässt er sich seine Heiterkeit nicht als jugendliche Unbekümmertheit auslegen.
"Wenn ich an etwas arbeiten und mich auf etwas fokussieren musste, habe ich das getan. Allerdings werden Dinge manchmal anders dargestellt", musste der 20-Jährige lernen. In der Außenwelt würde er oftmals nur als derjenige wahrgenommen werden, der Witze macht.
"Unterschiedliche Welten" zwischen TV & Social Media
"Deshalb glauben sie, die Schuld und den Grund für meine Fehler in meinen Späßchen zu finden. Das lässt mich so aussehen, als sei ich nicht aufs Wesentliche fokussiert verglichen mit anderen Fahrern. Denn andere Piloten posten eben keine lustigen Videos."
Doch Norris will sich selbst nicht so porträtiert wissen. "Ich werde nicht viel ändern, einfach nur kleine Sachen hier und da." Trotz seiner humoristischen Ader will das Nachwuchstalent gleichzeitig seriös und fokussiert wirken.
Norris ist Jahrgang 1999, er gehört demnach zur Generation Z und ist ein "Digital Native". Das bedeutet, er ist mit sozialen Netzwerken und der neuen Technologie rund um Smartphones aufgewachsen und findet sich in dieser Umgebung auch spielerisch zurecht.
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Während andere Piloten ihre Social-Media-Kanäle von PR-Mitarbeitern betreuen lassen, ist Norris auf Twitter oder Instagram in seinem Element. Nicht selten überrascht er seine Fans mit gewitzten Tweets oder Videos. Das machte sich McLaren bei der Bekanntgabe des Präsentationstermins zunutze.
"Ziemlich oft ist es ganz lustig, die ganzen Kommentare der Leute zu lesen. 90 Prozent davon trifft mich nicht", betont er. Dennoch muss der junge Pilot zugeben, dass es auch Kommentare von Usern gibt, die sich ein wenig in sein Gedächtnis schleichen.
"Ich würde nicht sagen, dass mich das auf gute oder schlechte Art und Weise beeinflusst." Dennoch ärgere es ihn manchmal, dass User falsche Schlüsse aus seinen Handlungen ziehen. "Das sind aber unterschiedliche Welten, wir im Fahrerlager und was die Leute im Fernsehen oder auf Social Media zu sehen kriegen", konnte er in seiner ersten Formel-1-Saison feststellen.
Norris: "Ich bin nicht Lewis Hamilton"
Wie hat sich das Leben des aufstrebenden Jungspunds ansonsten verändert? Manchmal werde er auf der Straße erkannt, erzählt er. "Manchmal, aber nicht sehr oft. Manchmal kommt es vor, dass mich Leute mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck beim Essen oder wo auch immer anstarren."
Nachsatz: "Ich bin aber nicht Lewis Hamilton und werde nicht dauernd aufgehalten." Noch halte sich das Interesse an seiner Person derart in Grenzen, dass er jeden Kontakt mit Fans genießt. "Ich bin noch an einem Punkt, wo ich das cool finde. Die Leute kommen auf mich zu, wir machen ein Foto und ich zaubere ihnen ein Lächeln aufs Gesicht."
Noch sei er nicht in jener Position, dass er sich vor seinen Fans verstecken müsste. Auch nicht in seiner Heimat Großbritannien. Denn im Gegensatz zu anderen Piloten lebt Norris weiterhin in seinem Heimatland, ein Umzug kommt für ihn derzeit nicht infrage.
Es sei einfach "günstig" für ihn, da die McLaren-Fabrik in Woking nicht weit von seinem Wohnsitz entfernt ist. Dort ist er erst vor Kurzem hingezogen, um nur noch exakt "drei Minuten und 20 Sekunden" mit dem Auto zu seinem Arbeitsplatz zu benötigen.
"Ja, das ist sehr praktisch. Vorher habe ich 25 Minuten weit weg gewohnt. Jetzt ist es auch mit dem Flughafen noch einfacher. Mir gefällt es so sehr gut, wie es jetzt ist." Auch weil er es nicht weit in die Hauptstadt London hat, wo Norris sich gerne mit Freunden trifft. "Derzeit genieße ich es sehr, meine Umgebung ist sehr wichtig dafür, wer ich sein will und wie ich mein Leben leben möchte."