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Kimi Räikkönen: Öfter besoffen als verkatert - also alles gut!
Kimi Räikkönen spricht erstmals über das schon jetzt legendäre Kapitel "Sechzehn Tage" in seiner Biografie, das von einem Dauer-Saufgelage handelt
(Motorsport-Total.com) - Die Kimi-Räikkönen-Biografie von Kari Hotakainen mag (so haben wir das in unserem Jahresrückblick 2018 rezensiert) über weite Strecken eine Enttäuschung sein. Das Kapitel "Sechzehn Tage" aber hat es in sich. Es setzt sich damit auseinander, wie der damalige Lotus-Fahrer vor dem Grand Prix von Spanien 2013 zwei Wochen lang nonstop betrunken war. Jetzt spricht der "Iceman" erstmals in einem Interview über diese extreme Phase in seinem Leben.
16 Tage am Stück besoffen zu sein, sei damals "ganz normal" für ihn gewesen, wundert sich Räikkönen im Podcast "Beyond the Grid" über die erstaunten Fragen von Interviewer Tom Clarkson zum Thema. Augenzwinkernd sagt er: "Vielleicht steht gar nicht alles im Buch! Der ganze Sommer bestand nur aus Rennen und Partys. Nichts Neues. Von außen betrachtet sieht es vielleicht merkwürdig aus. Aber für mich war das früher ganz normal."
In dem Kapitel von "Der unbekannte Kimi Räikkönen" (Sponsored Link: Kimi-Biografie jetzt online bestellen!) erzählt der Autor eine völlig irre Geschichte, die bei der Party eines Scheichs beim Grand Prix von Bahrain ihren Anfang nimmt. Erst am Mittwoch vor dem Grand Prix von Spanien erinnern Freunde Räikkönen daran, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, wieder nüchtern zu werden. 16 Tage lang betrunken: "Vertrau mir: Es kommt dir gar nicht so lange vor", grinst der "Iceman".
Bedenken, wie der Körper eines Spitzensportlers solche Saufgelage einfach so wegstecken kann, kontert Räikkönen so: "Wenn du viel übst, ist es viel leichter. Würde ich das heute so machen, würde ich es nicht mehr so leicht wegstecken. Du gewöhnst dich dran - wie an alles. Es war kein Problem. Solange du an mehr Tagen trinkst als du verkatert bist, ist alles fein. Und damals haben die Zahlen sicher gestimmt!"
Negative Auswirkungen auf seine Karriere habe die Trinkerei "absolut nicht" gehabt, versichert Räikkönen: "Ich bin oft besser gefahren, wenn ich zwischen den Rennen das gemacht habe, worauf ich Lust hatte, als wenn ich keinen Spaß hatte und nicht getrunken habe. 2013 hat mit dem Sieg begonnen. Und da bin ich davor auch nicht zu Hause gesessen. Ich habe sehr oft bewiesen, dass es besser gelaufen ist, wenn ich Spaß hatte."
Eine Aussage, die Lewis Hamilton wohl unterschreiben würde. Auch der Weltmeister jettet lieber um die Welt anstatt sich von den Strapazen des Formel-1-Zirkus zu erholen. Aber genau wie Räikkönen liefert auch er seine Leistung ab, wenn es drauf ankommt. Zumal Räikkönen das Trinken in der Intensität von 2013 längst aufgegeben hat, seit er mit seiner Frau Minttu zusammen ist und zwei Kinder bekommen hat.
2013 war das noch anders. Im Nachhinein führt das zu Neubewertungen von Nachrichten aus jener Saison. So ließ Räikkönen zum Beispiel den Medien-Donnerstag vor dem Grand Prix von Belgien aus - angeblich, weil er "krank" war, wie das Lotus-Team damals mitteilte. Wer sein Buch und insbesondere das Kapitel "Sechzehn Tage" gelesen hat, dem kommen im Nachhinein wohl Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser offiziellen Erklärung.
So ganz über den Berg scheint der heute 39-Jährige übrigens nicht zu sein, was seinen Alkoholkonsum angeht. Den bisher letzten Aufreger hatte es bei der FIA-Gala Ende 2018 in Sankt Petersburg gegeben, wo Räikkönen völlig betrunken auf die Bühne torkelte und später auch noch ausfällig geworden sein soll. Bei seinen Fans sorgte der Auftritt für Gelächter - und die Bilder gingen um die Welt ...