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Verhältnis zu Rosberg: Hamilton blieb bei Pizza und Playstation
Auf der Strecke Rivalen, abseits komplett unterschiedliche Typen: So bewerten Nico Rosberg und Lewis Hamilton ihre Beziehung nach drei Jahren WM-Kampf
(Motorsport-Total.com) - Der Titel "Krieg der Sterne" ist in Bezug auf den WM-Showdown zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton, der an diesem Wochenende beim Saisonfinale in Abu Dhabi seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen wird, längst keine Floskel mehr. Spätestens seit dem Gewinn der Hersteller-WM für Mercedes kämpft hier jeder für sich allein - ob auf oder abseits der Strecke wie etwa am Donnerstag in der offiziellen Pressekonferenz.
Dort verzichteten Rosberg und Hamilton auf den sonst üblichen Handschlag. Da konnten die anwesenden Fotografen noch so sehr bitten. Die WM wird eben nicht nur im Auto gewonnen, auch derlei Psychospielchen gehören dazu. Besonders Hamilton beherrscht diese nahezu perfekt. Am Rande des Großen Preises von Abu Dhabi kündigte der Brite etwa eine große Enthüllung über Rosberg ein, wenn er in zehn Jahren ein Buch schreibt.
Dabei verband die Mercedes-Piloten, die 2017 in ihre fünfte gemeinsame Saison bei den Silberpfeilen gehen werden, in jungen Jahren ihrer Rennfahrerkarriere so etwas wie eine Freundschaft. Als Teenager und Kart-Teamkollegn teilten sie sich ein Hotelzimmer. 2008 legten sie ein gemeinsames Tänzchen hin, als Hamilton für McLaren und Rosberg für Williams in Australien auf dem Podium standen.
Mercedes-Rivalen: Von dicken Freunden zu WM-Rivalen
Beide fuhren zusammen in den Urlaub. Auch in Rosbergs Wohnung in Monaco war Hamilton lange Zeit ein gern gesehener Gast. Nach vier Jahren als Teamkollegen und drei Jahren als direkte WM-Rivalen ist das kaum noch vorstellbar. Doch während die Öffentlichkeit das Verhältnis der beiden nach allem, was auf und abseits der Strecke passiert ist, gern als vergiftet stilisiert, wiegeln die Fahrer selbst ab - zumindest nach außen hin.
"Was wir heute noch haben, ist der Grundrespekt. Der wird immer bleiben. Das hat uns in den Jahren geholfen", sagt Rosberg, der Hamilton als Fahrer und auch als Menschen respektiert: "Ich habe großen Respekt für ihn - außerhalb und innerhalb des Autos. Es gab schwierige Momente, aber auch gute. Wir haben in diesem Jahr Fortschritte gemacht. Generell gesprochen ist es neutral, aber es ist ein schwieriges Umfeld."
Auch Hamilton betont immer wieder, dass man in eben diesem Umfeld mit einer solch intensiven Rivalität gar nicht befreundet sein könne. Während ihrer gemeinsamen Anfänge sei das noch anders gewesen: "Wir hatten als Kinder eine sehr gute Beziehung. Aber damals hat man beim Kartfahren einfach Spaß. Man blödelt ein wenig herum, gibt dem Mechaniker ein paar Informationen und spielt dann Playstation", erinnert sich der Brite.
Hamilton lobt Rosberg: "Stolz, wie er diese Saison gefahren ist"
"Wir hatten viel gemeinsam", erzählt er weiter: "Wir mochten beide Pizza, aßen gerne schachtelweise Kellogg's Frosties, haben viele verrückte Sachen gemacht und sind auch auf große Motorrad-Touren gegangen. Ich mache heute noch alles davon, aber Nico hat sich geändert." So sind Rosberg und Hamilton nicht nur sportliche Gegner, sondern auch privat völlig unterschiedliche Typen: hier der Lebemann, dort der Familienvater.