Papa Jos stolz: "Max ist gut für die Formel 1"
Mit dem Sieg von Max Verstappen geht auch für Papa Jos ein Traum in Erfüllung - "Wir haben gemeinsam viel dafür getan!"
(Motorsport-Total.com) - Jos Verstappen kamen Freudentränen als sein Sohn Max bei der Formel 1 2016 in Spanien als Sieger ins Ziel fuhr: "Ich habe keine Worte dafür, es ist unglaublich! Das war spannend am Ende! Ich wusste nicht, ob er noch mit den Reifen durchfahren könnte, unglaublich!".
Der Niederländer unterstützte die Motorsport-Leidenschaft seines Sohnes seit den Anfängen im Kartsport: "Ich bin natürlich stolz. Wir haben gemeinsam viel dafür getan. Ich war sehr froh, als ich letzte Woche von dem Anruf erfuhr, dass er zu Red Bull wechselt. Da hat er jetzt viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten." Das Nachwuchsprogramm von Red Bull hat erneut seine Wirkung gezeigt - wie schon zu Zeiten von Sebastian Vettel.
Papa Jos Verstappen ist gleichzeitig Manager seines Sohnes und weiß, wovon er spricht: Der heute 44-Jährige zählt zu den erfolgreichsten Formel-1-Fahrern in den Niederlanden. 1994 startete der Holländer in die Motorsport-Königsklasse und fuhr bis 2003 über einhundert Rennen.
Jos Verstappen: "Hat kühlen Kopf bewahrt"
Am Ende der aktiven Fahrer-Karriere waren insgesamt 18 Zähler auf dem Punktekonto. Durch das mittlerweile reformierte Punktesystem der Formel 1 holt ihn der Sohnemann allein mit den nun 25 WM-Punkten beim Sieg in Spanien direkt ein. Für Papa Jos aber kein Selbstläufer: "Er hat ein wahnsinniges Rennen gefahren, hat einen kühlen Kopf bewahrt. Er wusste, was zu tun ist. Er musste auf die Hinterreifen in den letzten dreißig Runden gucken und in der letzten Kurve heraus beschleunigen. Er musste dafür sorgen, dass er etwa sieben Zehntel auf der Ziellinie Vorsprung hat und das war dann gerade genug."
Am Morgen des Rennsonntages machten Gerüchte über einen angeblichen Management-Wechsel die Runde. Jos Verstappen bleibe aber gemeinsam mit Raymond Vermeulen der Manager des neuen Red-Bull-Piloten, obwohl der Vater sich zukünftig etwas aus der Öffentlichkeit zurückziehen wolle.
Das Rennfahrerblut liegt im Hause Verstappen in der Familie. Allerdings gäbe es einen entscheidenden Unterschied zu vergleichbaren Vater-Sohn-Gespannen im Motorsport, wie Gerhard Berger mit einem Schmunzeln analysiert: "Ich sehe den Unterschied zu den anderen Söhnen, dass bei ihm auch die Mutter noch Rennfahrerin war. Das heißt, der hat das mit drei Jahren schon von beiden Seiten gehört - also von beiden Genen."
Jünger als Vettel bei Formel-1-Sieg
Auch Mama Sophie, mit der Jos Verstappen bis 2008 verheiratet war, ist Motorsport-affin. Die Nichte des belgischen Rallycross-Meisters Paul Kumpen und Cousine des FIA-GT-Rennfahrers Anthony Kumpen aus Hasselt fuhr sogar selbst Kart-Rennen. Das Talent ging auf Sohn Max Verstappen über, der vor seiner Formel-1-Karriere bereits im Jahr 2013 Kart-Weltmeister sowie zweifacher Kart-Europameister wurde.
Experte Berger sieht einen Stern im Motorsporthimmel aufgehen: "Wir wissen, dass da ein ganz starker Mann nachkommt. Wir haben das schon im Kartsport gesehen, aber dann vor allem in der Formel 3. Der ist ein Mann mit Weltmeisterschaftspotenzial, das hat er heute ganz besonders gezeigt."
Mit Blick auf das nächste Rennen in Monte Carlo bleibt Manager und Vater Jos gelassen: "Wir wissen, dass Monaco eine andere Strecke ist. Er weiß, was zu tun ist - ansonsten hilft ihm sein Talent."