GP Saudi-Arabien
Dschidda-Freitag in der Analyse: Keine Strafe für Lewis Hamilton
Liveticker zum Nachlesen: +++ Keine Strafe für Lewis Hamilton +++ Red Bull: Bester Freitag seit langer Zeit +++ Horner: Verstappen-Gerüchte nur "Spekulationen" +++
Bearman: Kein Vertrauen in FT1
Das ist in Dschidda natürlich besonders schlecht. Der Rookie berichtet: "FT1 war schwierig. Ich hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie in den Trainings in Bahrain. Mir fehlte einfach das Vertrauen in die Bremsen."
Immerhin: Am Nachmittag sei es "viel besser" gewesen, nachdem man die Bremsen noch einmal umbaute. Trotzdem gesteht Bearman, dass es auf der Zeitenliste mit P16 natürlich trotzdem nicht großartig ausgesehen hat.
"Wir haben also noch ein bisschen Arbeit vor uns. Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen, es ist wirklich eng. Aber ich denke, wenn wir alles zusammenbringen, können wir mitmischen, wir müssen nur noch an ein paar Dingen feilen", so Bearman
Teamkollege Esteban Ocon wurde sogar nur 19., erklärt aber recht entspannt: "Es war nicht der einfachste Tag, aber wie immer an einem Freitag sammeln wir Daten und versuchen, die Dinge zu verbessern."
Jetzt gehe es einfach darum, am Samstag alles zusammenzubringen.
Gasly: Bestzeit nicht überbewerten
Der Franzose fuhr in FT1 überraschend die Bestzeit, wurde in FT2 dann aber "nur noch" Achter. Er berichtet: "Ich hatte gleich im FT1 ein gutes Gefühl für das Auto." FT2 sei dann "etwas schwieriger" gewesen.
Er habe etwas mehr Probleme mit dem Grip gehabt, "aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Freitag", stellt er klar und erklärt: "Q3 ist [im Qualifying] definitiv drin, aber es ist sehr eng."
Williams sehe im Mittelfeld zum Beispiel ebenfalls schnell aus, "aber hoffentlich können wir mit ihnen kämpfen", so Gasly, der betont, dass auch bei Alpine noch etwas Luft nach oben sei.
In FT2 war Carlos Sainz als Fünfter "Best of the Rest".
Norris: Wäre gerne weiter vorne
Doppelbestzeit heute für McLaren und Lando Norris erklärt, dass es "ein guter Start ins Wochenende" gewesen sei. "Im Moment würde ich sagen, dass wir zuversichtlich sind", so Norris, "aber die anderen sind nicht weit hinter uns."
"Ich hatte wahrscheinlich auf einen größeren Abstand gehofft als den, den wir heute hatten", gesteht er und betont: "Wir wissen, dass wir schnell sind, wir wissen, dass wir ein tolles Auto haben."
Man sei aber "nicht so komfortabel" vorne, "wie wir es uns wünschen." Der Brite verrät zudem: "Heute war ein Tag, an dem ich versucht habe, an meinem Fahrstil zu arbeiten, mehr an mir selbst zu arbeiten als am Auto und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen."
Oscar Piastri ergänzt: "Es war ein ordentlicher Tag. Ich denke, die Pace war gut und ich habe mich einigermaßen wohl gefühlt. Es gab ein paar Kurven, die ich versuchen muss, morgen etwas besser zu machen, aber alles in allem war es ein guter Tag."
Verstappen noch nicht ganz zufrieden
Helmut Marko ist zufrieden mit diesem Freitag - zumindest im Hinblick auf eine schnelle Runde. Max Verstappen selbst erklärt: "Wir haben verschiedene Dinge mit dem Auto ausprobiert, um vielleicht eine andere Richtung zu finden."
"Und ich denke, wir haben eine Menge daraus gelernt", so der Weltmeister, der aber auch klarstellt, das Auto sei noch immer nicht da, "wo ich es haben möchte." Auf die Abstände schaue er daher auch aktuell nicht.
Das Gefühl im Auto sei auf jeden Fall "ein bisschen besser", aber wie Marko erklärt auch er, dass man in den Longruns noch immer nicht stark genug sei. Man habe also noch "etwas Arbeit" vor sich.
Russell: Bekommen wir in den Griff
Auf dem Papier sah es mit P7 und P11 für Mercedes in FT2 nicht besonders gut aus, und auch George Russell gesteht, dass es "etwas schlechter" als in FT1 gelaufen sei. Sorgen macht er sich deswegen aber nicht.
"Es gibt nichts, was wir nicht über Nacht lösen können", stellt er klar und betont, dass McLaren wohl wieder vorne sei, es dahinter aber "wieder ein enger Kampf" zwischen Mercedes und Co. werden wird.
Auch Teamkollege Kimi Antonelli ist nach P11 unbesorgt und spricht von einem "ziemlich positiven" Freitag. Der Grund für seine schlechte Platzierung sei, dass er auf der ersten Runde einen Fehler gemacht habe.
Und in der zweiten Runde sei der Reifen dann eben nicht mehr frisch gewesen. "Aber insgesamt denke ich, dass es ein positiver Tag war, und ich freue mich schon auf morgen", so der Rookie.
Den Tsunoda-Crash ...
... gibt es derweil hier noch einmal im Video. Helmut Marko sagt dazu: "Ich denke, es war unglücklich. Er hat die Mauer auf der Innenseite getroffen und war dann nur noch Passagier."
"Ich hoffe, es gibt nicht zu viel Schaden [am Auto], aber die Geschwindigkeit [von Yuki] ist okay", so der Österreicher.
Komplette Begründung
Hier die komplette Begründung der Rennkommissare im Fall Hamilton im Wortlaut:
"Die Sportkommissare hörten den Fahrer von Wagen 44 (Lewis Hamilton), den Fahrer von Wagen 23 (Alexander Albon) und Teamvertreter an und überprüften Daten des Positionierungs-/Streckensicherungssystems, Videoaufnahmen, Zeitmessung, Telemetrie, Funkverkehr und Onboard-Aufnahmen."
"Dabei stellten sie fest, dass Wagen 44 Wagen 23 während des zweiten Freien Trainings in Kurve 17 unnötig behinderte."
"Allerdings wurde mit den Teams vereinbart, dass es keine Strafe für Behinderungen im Freien Training geben wird, es sei denn, die Behinderung ist als gefährlich einzustufen."
"Während der Anhörung äußerte der Fahrer von Wagen 23, dass er das Auto jederzeit unter Kontrolle hatte. Zwar wurde er behindert, jedoch empfand er die Situation nicht als gefährlich."
"Er hatte Wagen 44 bereits in der Kurve davor vor sich gesehen, rechnete aber nicht damit, dass sich Wagen 44 in der Position auf der Strecke befinden würde, in der er sich letztlich befand."
"Das habe den Fahrer von Wagen 23 überrascht, als er sich Kurve 17 näherte und ausweichen musste. Auch wenn seine erste Reaktion während des Vorfalls war, dass es gefährlich gewesen sei, stimmte er nach nochmaliger Betrachtung zu, dass es nicht so war."
"Daher wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen."
Keine Strafe für Lewis Hamilton
Das ging fix heute, die Entscheidung ist schon da. Lewis Hamilton bekommt keine Strafe für die Albon-Aktion. Hintergrund sei, dass der Zwischenfall nicht so gefährlich gewesen sei, wie er ausgesehen habe. Und daher gebe es im Training keine Strafe für so etwas.