GP China
China-Samstag in der Analyse: Red Bull jetzt das langsamste Topteam?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris: Wird anderes Rennen als Melbourne +++ Lawson: "Nicht wirklich akzeptabel" +++ Leclerc: Einfach nicht schnell genug +++
Villeneuve: Verstappen braucht einen Teamkollegen
Auch in China ist der Weltmeister aktuell wieder als Red-Bull-Einzelkämpfer unterwegs. Jacques Villeneuve erklärt bei F1 TV, dass das kein Dauerzustand bei den Bullen sein dürfe.
"Die Tatsache, dass er [im Sprint-Qualifying] Zweiter geworden ist, war sehr beeindruckend. Aber er braucht einen Teamkollegen", so Villeneuve, der Liam Lawson hart kritisiert.
Beim Red-Bull-Neuling sei es im Moment "schlimmer als bei Perez, und dieses Auto muss sich weiterentwickeln, muss besser werden. Und das kann man nicht alleine schaffen", so der Weltmeister von 1997.
Fährt Ferrari jetzt um die WM?
Eine Frage, die Lewis Hamilton nach dem Sprint direkt abblockt. "Wir kommen gerade von einem Rennen, bei dem wir Zehnter wurden", erinnert er an Melbourne. Daher dürfe man nun nichts überstürzen.
"Das Auto hat sich heute gut angefühlt. Und ja, wir haben es geschafft, vor einem McLaren und einem Red Bull ins Ziel zu kommen", so Hamilton. Doch insgesamt sei es "sehr, sehr eng", warnt er.
"Es wird also darauf ankommen, keine Fehler zu machen. Aber ich denke, dass wir an diesem Wochenende dabei sind, was wirklich gut ist. Ich hoffe, dass das so weitergeht", so Hamilton.
Man müsse aber einfach von Strecke zu Strecke schauen.
Verstappen: Muss Reifen härter rannehmen
Auch beim Weltmeister gingen die Reifen am Ende ein. Er selbst erklärt: "[Der Reifenverschleiß] schien bei uns einfach etwas aggressiver zu sein als bei den Autos um uns herum."
"Aber ich denke, das kommt vielleicht daher, dass ich nicht den Grundspeed habe. Wenn man versucht, dranzubleiben, baut man natürlich die Reifen etwas mehr ab", erklärt er.
Oder anders gesagt: Er muss mehr pushen, um vorne mithalten zu können, nimmt dabei aber natürlich auch die Reifen härter ran.
"Unter den Top 3 zu sein, ist also immer noch ein gutes Ergebnis für uns. Wir sind sowieso etwas weiter vorne gestartet, als wir es meiner Meinung nach hätten tun sollen", erinnert er.
McLaren: Reifenverschleiß zu hoch
Eigentlich galt das Reifenmanagement ja als große McLaren-Stärke in diesem Jahr. Doch nach dem Sprint erklärt Andrea Stella bei Sky: "Wir haben gesehen, dass wir definitiv mit den Vorderreifen zu kämpfen hatten."
"Insbesondere bei Lando hatten wir mehr Verkehr, und irgendwie schien der Ansatz, den wir gewählt hatten, um zu versuchen, durch das Graining zu fahren, nicht zu funktionieren", so der Teamchef.
Der Brite meldete ja bereits früh im Sprint, dass seine Reifen am Ende seien. "Hoffentlich können wir etwas Leistung finden und im Rennen konkurrenzfähiger sein", so Stella, der da besonders die Reifen im Blick hat.
"Denn wenn die Situation morgen ähnlich ist, dann denke ich, haben wir gesehen, dass einige Konkurrenten wie Ferrari anscheinend etwas besser mit den Vorderreifen umgehen können als wir", betont er.
Das Überholmanöver ...
... von Piastri gegen Verstappen gibt es hier noch einmal im Video. Der Australier selbst erklärt nach P2: "Es war ein sehr produktiver Sprint. [...] Ich habe in diesem Rennen wirklich eine Menge gelernt."
"Wir hatten nicht genug Tempo, um mit Lewis vorne mitzuhalten", gesteht er zwar, "aber ich denke, wir haben ein paar gute Ideen für heute Nachmittag und morgen, um zu sehen, ob wir uns um einen Platz verbessern können."
Heißt: Im Hauptrennen ist dann der Sieg das Ziel.
Warum läuft's bei Leclerc nicht?
Bislang ist der Teamkollege an diesem Wochenende deutlich besser unterwegs. "Ich würde nicht wirklich dem Auto die Schuld geben, denn Lewis macht einen tollen Job damit", gesteht der Monegasse.
"Es liegt an mir", räumt er daher ein und erklärt: "Bis jetzt habe ich mich mit dem Auto, so wie es ist, nicht wohl gefühlt." Bei der Abstimmung habe er "eine etwas andere Richtung" als Hamilton gewählt.
"Aber ich glaube nicht, dass das alles ist", grübelt er und betont: "Ich tue mich auf dieser Strecke historisch gesehen einfach schwer. Dieses Wochenende ist da keine Ausnahme. Aber das ist keine Entschuldigung."
Schaden auch bei Hülkenberg
Doppelt bitter für Sauber: Nicht nur das Bortoleto-Auto wurde bei der Szene beschädigt, auch Nico Hülkenberg dahinter konnte nicht mehr ausweichen. "Mein Frontflügel ist, glaube ich, hinüber", ärgert er sich bei Sky.
So gab es nicht nur keine Punkte im Sprint, der wurde am Ende für Sauber auch noch richtig teuer. "Der Seitenkastenunterboden ist, glaube ich, hinüber. Natürlich unnötig, wenn man da eh schon hinten rumgurkt", winkt Hülkenberg ab.
Immerhin habe man sportlich jetzt "nochmal ein zweites Wochenende sozusagen", betont der Deutsche.
Untersuchung
Kleine Randinfo: Nachdem Doohan und Bortoleto in der letzten Runde kollidiert sind, läuft dort noch eine Untersuchung. Könnte also noch eine nachträgliche Strafe geben.
Wäre aber zu verschmerzen, denn nach dem Vorfall beendeten die beiden Rookies das Rennen auf P18 und P20. Viel weiter nach hinten geht es also eh nicht mehr ...