GP China
China-Samstag in der Analyse: Red Bull jetzt das langsamste Topteam?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris: Wird anderes Rennen als Melbourne +++ Lawson: "Nicht wirklich akzeptabel" +++ Leclerc: Einfach nicht schnell genug +++
Racing Bulls: Wäre noch mehr drin gewesen
"Best of the Rest" war heute nicht Williams, dieser "Titel" ging an die Racing Bulls. "Q1 war fantastisch. Ich denke, ich hatte dort die beste Balance und fühlte mich sehr gut im Auto", berichtet Isack Hadjar.
In Q2 und Q3 habe der Wind ihm das Leben dann aber schwer gemacht. "Ich bin ein bisschen enttäuscht über meine letzte Runde, denn ich denke, es war noch ein bisschen mehr Zeit zu finden", ärgert er sich.
Trotzdem wurde er als Siebter bester Rookie, und auch seinen Teamkollegen konnte er schlagen. Yuki Tsunoda erklärt nach P9: "Ich hatte in Q3 zu kämpfen und habe dort einen kleinen Fehler gemacht."
In Kurve 13 sei er etwas neben die Strecke gekommen, "und ich konnte die Runde nicht beenden", so Tsunoda. "Bis dahin war es eine gute Runde", ärgert auch er sich.
Heißt: Bei beiden Fahrern wäre sogar noch mehr möglich gewesen.
Warum läuft es bei Sainz noch nicht?
Während es der Teamkollege wieder in Q3 schaffte, wurde der Spanier in Q2 15. und Letzter. "Ich kämpfe immer noch mit den gleichen Problemen im Qualifying", berichtet er selbst.
Er präzisiert: "Sobald ich anfange zu pushen, verliere ich in bestimmten Kurven das Gefühl für das Auto." Vor allem im letzten Sektor habe er dadurch Zeit verloren.
Teamchef James Vowles verrät: "Bei Carlos ist auf jeden Fall eine Verbesserung zu erkennen. In Wirklichkeit war es nur eine Kurve, die ihn von Alex unterschied."
Im Hinblick auf das Rennen ergänzt Vowles, dass man das Auto nach dem Sprint umgebaut habe, weil man mehr Graining als die direkten Konkurrenten im Mittelfeld gehabt habe.
"Wir haben bei beiden Fahrern für das Qualifying und den Grand Prix einige signifikante Änderungen am Set-up vorgenommen, die uns in eine bessere Position bringen sollten", hofft er.
Geldstrafe für die Racing Bulls
Jetzt ist auch das zweite Urteil da. Wie erwartet gibt es für die unsichere Freigabe von Isack Hadjar keine sportliche Strafe, stattdessen müssen die Racing Bulls 5.000 Euro zahlen.
In der Begründung der Rennkommissare heißt es, Hadjar sei auf Anweisung des Teams aus der Garage gefahren. Max Verstappen habe ihm daraufhin ausweichen müssen.
Daher sei die Freigabe nicht sicher gewesen, und somit gibt es eine Strafe.
Hülkenberg: Q3 wäre vielleicht drin gewesen
Auch dem Deutschen gelang im Qualifying ein Sprung nach vorne. Sauber baute seinen Boliden ja sogar bereits zum Sprint um und in der Qualifikation belegte er später einen ordentlichen zwölften Platz.
"Das war wahrscheinlich fast das Maximum, das wir heute erreichen konnten", sagt er, gesteht aber auch: "Meine letzte Runde in Q2 war nicht perfekt. Die windigen Bedingungen verursachten einen kleinen Fehler im ersten Sektor."
Der habe ihn "wahrscheinlich die Chance auf Q3 gekostet", so Hülkenberg. "Dennoch bin ich mit P12 im Quali heute Nachmittag recht zufrieden, denn die Verbindung zum Auto war die beste, die ich an diesem Wochenende hatte", betont er.
Teamkollege Gabriel Bortoleto wurde dagegen 19. und Vorletzter. "Auf der Outlap geriet ich in den Verkehr", berichtet der Rookie. Das habe sich dann negativ auf seinen letzten Versuch in Q1 ausgewirkt.
Bearman: Letzte Q1-Runde nicht geschafft
Der Rookie schied heute bereits in Q1 aus, doch dafür gibt es einen Grund. "Er konnte seine letzte gezeitete Runde in Q1 ganz knapp nicht starten", so Ayao Komatsu. Bearman fuhr einfach zu spät über die Linie.
"Es gibt ein paar Dinge, die wir operativ verbessern können", betont der Teamchef daher und Bearman selbst ergänzt: "Im Qualifying hatten wir heute drei Runs in Q1 geplant, und den letzten haben wir einfach nicht ganz geschafft."
"Es ist eng, drei Läufe unterzubringen", betont er, und "leider bin ich nicht rechtzeitig über die Linie gekommen." Teamkollege Esteban Ocon schaffte es in Q2 und verpasste als Elfter sogar nur ganz knapp den Sprung in Q3.
"Für das Qualifying haben wir wahrscheinlich etwa drei Viertel des Autos verändert", berichtet der Franzose, dem damit im Vergleich zum vorherigen Wochenende ein Schritt nach vorne gelang.
"Es ist positiv - vor allem im Vergleich zu Melbourne", betont er und ergänzt im Hinblick auf das Rennen: "Wir sind nah an den Punkten dran. Mal sehen, was wir erreichen können."
Livestream
An dieser Stelle auch schon einmal der Hinweis, dass es natürlich auch heute wieder eine große Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de geben wird.
Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich um 15:00 Uhr MEZ, um mit euch zusammen den Sprint und das Qualifying in China zu besprechen.
Norris: Wird anderes Rennen als Melbourne
Der McLaren-Pilot erklärt bei Sky: "Das Reifenmanagement hier [in China] ist nicht wie das normale Reifenmanagement. Es geht um das Graining, nicht um die Temperatur."
"Es ist anders als in Australien, wo es nur darum ging, die Intermediates und die Temperaturen zu managen. Hier geht es darum, wie sehr man die Vorderreifen schonen kann."
"Mercedes war dabei in der Vergangenheit immer stark. In Las Vegas zum Beispiel haben sie die Vorderreifen sehr gut geschont", blickt er auf das vergangene Jahr zurück.
In Las Vegas siegte am Ende George Russell. "Das ist also eine ihrer Stärken und wahrscheinlich der Grund, warum sie heute schnell waren", vermutet er.
Verstappen: Red Bull das langsamste Topteam
Auf die Frage, ob Red Bull aktuell nur noch das viertschnellste Team in der Formel 1 sei, antwortet der Weltmeister: "So fühlt es sich für mich im Moment an. Ich habe mich im Auto wirklich gut und entspannt gefühlt, auch im Qualifying."
"Ich konnte das Maximum herausholen, aber es ist einfach zu langsam", so Verstappen nach P4 vorhin. Oder anders gesagt: Mehr war einfach nicht drin. Über das Podium morgen wolle er daher gar nicht nachdenken, er schaue eher nach hinten.
Denn die Ferraris, die beide hinter ihm starten, hätten im Sprint bereits "schneller" ausgesehen. "Unser Reifenabbau [im Sprint] war besser [als in FT1], aber immer noch nicht gut genug", erklärt er.
"Und wenn man von einer vollen Renndistanz ausgeht, bedeutet das, dass man ziemlich weit zurückfällt", befürchtet er und erklärt: "Wir haben vor dem Qualifying ein paar Dinge [am Auto] geändert, aber ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird."
"Ich denke, unser Rückstand ist größer als im letzten Jahr", so Verstappen.