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Flavio Briatore: Alpine wollte Carlos Sainz, aber "nur für vier Jahre"
Für Flavio Briatore war es nicht sinnvoll, Carlos Sainz nur für zwei Jahre zu verpflichten, zumal der Trend für ihn ohnehin wieder zu mehr Jugend geht
(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore wollte Carlos Sainz gerne für 2025 zu Alpine holen, doch der Deal scheiterte letzten Endes an der Bindung, die der Spanier nicht eingehen wollte. Denn Sainz möchte gerne schnellstmöglich wieder zurück in ein Topteam - und sich lange an ein Projekt wie Alpine zu binden, die seit Jahren ihren Ansprüchen hinterher hängen, das wollte er nicht.
Stattdessen schloss sich Sainz Williams an, wo er zwar den offiziellen Aussagen nach zu urteilen an das Projekt glaubt, wohl aber eher schon in Richtung Topteams schielt.
Briatore, der im Laufe des vergangenen Jahres als Sonderberater bei seinem früheren Erfolgsrennstall in Enstone eingestellt wurde, sagt, dass Sainz für den französischen Rennstall "interessant" war, "aber nur für vier Jahre".
Ihn für nur ein oder zwei Jahre an Bord zu holen, hat für den Italiener keinen Zweck: "Entweder er glaubt an unser Programm oder nicht", sagt er gegenüber auto motor und sport. "Ich brauche keinen Fahrer, der mich viel Geld kostet und darauf schaut, dass er zu einem anderen Team gehen kann, wenn sich die Möglichkeit ergibt."
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Stattdessen setzt Alpine 2025 mit Jack Doohan auf einen Junioren aus den eigenen Reihen. Allerdings gibt es bereits Gerüchte, dass Briatore den Australier zugunsten eines anderen Fahrers absägen könnte. Vor allem der Name Franco Colapinto wurde nach dessen guten Leistungen für Williams dabei immer wieder genannt.
Briatore betont danach gefragt: "Ich bin an jedem Fahrer interessiert, der schnell ist."
Aber er sagt auch: "Wir haben Verträge mit [Pierre] Gasly, Doohan und [Paul] Aron für die nächste Saison." Trotzdem schließt er nicht aus, dass er sich 2026 um die Dienste Colapintos bemühen könnte: "Wenn es eine Gelegenheit gäbe [...], muss man darüber nachdenken."
Briatore erkennt neuen Jugendtrend
Ohnehin glaubt der frühere Formel-1-Manager und -Teamchef, dass in der Königsklasse ein Generationenwechsel stattgefunden hat. Viele Teams setzen jetzt lieber auf junge Fahrer wie Mercedes mit Andrea Kimi Antonelli, Red Bull mit Liam Lawson oder Haas mit Oliver Bearman.
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2005: 6 Rookies - 16. Tiago Monteiro (Jordan/7 Punkte), 18. Narain Karthikeyan (Jordan/5), 19. Christijan Albers (Minardi/4), 21. Patrick Friesacher (Minardi/3), 24. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/1) und 25. Robert Doornbos (Minardi/0) Fotostrecke
"Sainz ist ein sehr guter Fahrer. Aber als er auf dem Markt war, hat keines der Topteams zugegriffen", hat Briatore erkannt und meint, dass junge Fahrer hungriger seien als einer, "der eine Frau und zwei Kinder und 30 oder 40 Millionen auf der Bank hat".
Auch er hatte als Teamchef von Benetton und Renault keine Scheu davor, jungen Fahrern eine Chance zu geben. Michael Schumacher warb er 1991 nach nur einem Rennen ab, und Fernando Alonso lieh er zu Minardi aus, bevor man ihn ab 2003 im Werksteam platzierte.
Akademie: Nicht mehr mit der Gießkanne rumlaufen
Fahrer heute seien zudem viel besser ausgebildet und müssten sich einem höheren Konkurrenzdruck stellen. "Heute gibt es in der Formel 2 und Formel 3 sechs bis sieben Fahrer, die vielversprechend sind", sagt er.
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Das sorgt aber auch dafür, dass die Auswahl für die einzelnen Juniorakademien größer ist - auch wenn die guten Fahrer natürlich heiß begehrt sind. Viele potenzielle Talente werden schon früh unter Vertrag genommen, doch bei Alpine lobt Briatore jetzt das Motto "Qualität statt Quantität" aus.
"Wir wollen uns in unserer Akademie auf die Guten konzentrieren und nicht mehr mit der Gießkanne herumlaufen", stellt er klar. "Es wird wohl auf drei Fahrer rauslaufen: Aron, [Gabriele] Mini und [Victor] Martins."