Verstappen: Habe nicht verstanden, warum alle anderen so langsam waren!
Max Verstappen hatte schon bei den Testfahrten vor der Saison ein gutes Gefühl und wunderte sich, wieso die Konkurrenz nicht aufgeholt hatte
(Motorsport-Total.com) - Dass der WM-Kampf in der Formel-1-Saison 2024 noch so an Fahrt aufnehmen würde, danach sah es nach den ersten Saisonrennen nicht aus. Max Verstappen hatte vier der ersten fünf Grands Prix gewonnen und wurde nur in Australien von einem Defekt gestoppt.
Dass Red Bull eine gute Frühform haben würde, hatte sich bereits bei den Testfahrten vor der Saison gezeigt. Denn schon danach war für Fernando Alonso klar, dass 19 andere Fahrer wissen, dass sie 2024 nicht Weltmeister werden.
Selbst Verstappen hatte nach den Testfahrten ein gutes Gefühl: "Ich habe nicht verstanden, warum der Rest so langsam war", lacht er in einem Interview mit Viaplay und gibt zu, dass er es seltsam fand, dass Red Bull immer noch so weit vor der Konkurrenz lag.
Denn obwohl das Team 2023 alle bis auf ein Rennen gewonnen hatte, seien die letzten Rennen vor der Pause durchaus enger gewesen. "Ich hatte wirklich erwartet, dass die anderen im Winter große Schritte machen würden - oder zumindest die gleichen wie wir. Aber das war an den ersten vier Wochenenden nicht der Fall", sagt Verstappen.
Die Lächeln im Gesicht bei Red Bull konnte man hingegen schon am ersten Testtag spüren, den Verstappen mit mehr als 1,1 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger abschloss. Natürlich spielen Zeiten am ersten Testtag (und überhaupt bei Testfahrten) nicht die ganz große Rolle, doch das Gefühl im Auto war auch zu diesem Zeitpunkt schon gut - und Probleme gab es keine.
Blatt wendet sich in Miami
Was folgte, war eine pure Dominanz. Abgesehen vom Rennen in Australien fuhr Red Bull in den ersten vier Rennen drei Doppelsiege ein. Der geringste Vorsprung dabei: 18 Sekunden.
Fotostrecke: Die Grand-Prix-Sieger der Formel-1-Saison 2024
Bahrain: Max Verstappen (Red Bull) Fotostrecke
Dies ließ selbst Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff dazu verleiten zu sagen, dass es nur noch darum geht, wer Best of the Rest wird. "Aber ich glaube, das war mehr, weil sie zu der Zeit nicht stark waren", sagt Verstappen. "Denn danach hat sich das Blatt schnell gewendet."
Tatsächlich wird das sechste Saisonrennen in Miami meist als Wendepunkt gesehen, weil Red Bull von da an nicht mehr dominant war und Verstappen zum ersten Mal nicht als Sieger ins Ziel kam. Zwar gewann er drei der nächsten vier Rennen, doch laut Red Bull sei das vor allem dem Niederländer zu verdanken gewesen, weil man diese Rennen nicht hätte gewinnen dürfen.
Die schwierige Suche nach der Lösung
Noch immer wundern sich viele, wie Red Bull den Vorsprung so plötzlich verlieren konnte. Verstappen sucht nach einer Erklärung: "Andere Leute hatten große Updates, und wir hatten unser Update schon in Japan gemacht, waren also einen Schritt voraus - und dann wurde es schwieriger", sagt er.
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"Das Auto wurde schwieriger zu fahren, und wenn man mehr am Limit ist, dann hat man natürlich auch einfacher Probleme mit der Balance", so Verstappen, der glaubt, dass Red Bull danach in die falsche Richtung entwickelte: "Es gab viele positive Signale, aber auf der anderen Seite wurde das Auto ziemlich instabil."
Natürlich habe Verstappen nach Antworten gesucht, "aber es ist sehr schwierig zu verstehen, wo das herkam".