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Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Bitterer Tag für Alpine nach Sensations-Qualifying
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Max Verstappen holt WM-Titel 2024 +++ George Russell gewinnt Las-Vegas-GP +++ Hülkenberg bringt Haas wieder auf P6 +++
Pierre Gasly: Bitteres Aus nach Platz drei
Bitteres Ende für Alpine: Mit Startplatz drei war das Wochenende von Pierre Gasly in Las Vegas bislang super gelaufen, doch der Franzose konnte die gute Ausgangslage nicht in Punkte ummünzen, weil ihn ein Motorschaden zur Aufgabe zwang. "Das ist schwer zu verdauen", hadert er. "Wir waren vor dem Rennen sehr optimistisch, dass wir um gute Punkte würden kämpfen können."
Zwar kamen schnellere Fahrer wie Verstappen, Norris und Hamilton vorbei, doch damit hatte das Team ohnehin gerechnet. "Ich denke, wir hätten einen guten Kampf mit Yuki [Tsunoda] als Best of the Rest haben können. Er hat mich zwar in der Box überholt, aber ich denke, wir hätten es auf der Strecke austragen können."
Dann kam aber das Drama: "Ich habe die komplette Leistung verloren." Zwar gab Alpine an, nichts in den Daten sehen zu können, doch der A524 rauchte und Gasly musste den Boliden an der Box abstellen. "Wir müssen noch herausfinden, was passiert ist. Wir wissen, wie wichtig die Punkte in der WM sind, und heute haben wir richtig verloren."
Denn Haas ist durch die vier Punkte von Nico Hülkenberg wieder vorbeigegangen, und auch Racing Bulls liegt durch die zwei Zähler von Yuki Tsunoda in Schlagdistanz von drei Punkten.
Gegenseitiger Respekt
Lange waren sie Freunde, dann sah es nach einigen härteren Manövern manchmal nicht mehr so aus, als würde die Freundschaft noch so stark bestehen, doch am Ende kann Lando Norris seinem Gegner Max Verstappen lachend zum WM-Titel gratulieren. Tolle Szenen!
Ocon: Durchfahrtsstrafe für nichts
Doch der gebrauchte Tag von Alpine ging weiter, denn auch für Esteban Ocon gab es nichts Zählbares zu holen. Stattdessen gab es für den Franzosen eine unnötige Boxenpanne. Ocon war beim ersten Reifenwechsel zweimal an die Box gefahren.
Beim ersten Mal fuhr er lediglich durch die Boxengasse ohne anzuhalten, bevor er eine Runde später seinen Stopp regulär absolvierte. "Was war da los?", funkte er. "Ich habe keine Tafel gesehen." Das Team sprach hinterher von einem Missverständnis.
"Im Grunde haben wir eine Durchfahrtsstrafe für nichts gemacht", ärgert sich Ocon. "Wir haben keine Reifen gewechselt, und das hat unser Rennen kaputtgemacht, weil wir am Ende versucht haben, mit einem Stopp durchzukommen. Ansonsten hätten wir mit ziemlicher Sicherheit um Punkte kämpfen können. Aber so mussten wir verzweifelt an einem Stopp festhalten, und das hat nicht funktioniert."
"Wir haben nicht das Beste herausgeholt, andere schon", schimpft er. "Wir wissen, wie eng es bis zum Ende des Jahres ist, und wir müssen einfach in den kommenden zwei Rennen einen besseren Job machen, wenn wir eine Chance haben wollen."
Ocon beendete das Rennen schließlich als 17.
Sainz: So war das mit Leclerc
Carlos Sainz kann die schlechte Laune seines Teamkollegen verstehen und beschreibt die entscheidenden Runden aus seiner Sicht: "Ich denke, er hatte Graining mit dem Mediumreifen, und da kam ich vor dem Boxenstopp vor ihn. Dann hatte ich Graining auf dem Hard und er konnte hinter mir schnell aufschließen", schildert er.
"Lewis war zu dem Zeitpunkt direkt hinter Charles, und ich war mir ziemlich sicher, dass mich das Team bitten würde, Charles vorbeizulassen, denn er war in der Phase schneller, weil meine Reifen körnten."
"Ich bat das Team zwei- oder dreimal darum, mich an die Box zu holen, um mich aus dem Weg zu schaffen und mir neue Hards zu geben, damit ich keine Rennzeit verliere, wenn ich Charles vorbeilasse und dann gegen Lewis kämpfen muss. Aus irgendeinem Grund kamen wir nicht an die Box, und ich musste Charles eine Runde später als geplant durchlassen. Das hat viel Rennzeit gekostet. Und als ich dann endlich an die Box kommen sollte, fuhren wir doch nicht rein."
"Ich schätze, er ist nicht happy - aber ich bin auch nicht happy drüber, wie es gehandhabt wurde", so der Spanier. "Heute ist niemand im Team happy, denn wir hatten uns alle ein bisschen mehr erwartet. Ich stehe zumindest auf dem Podium. Das haben wir fürs Team in der Tasche. Aber ich bin der Meinung, heute wäre viel mehr drin gewesen als der dritte und vierte Platz."
Wolff: Perfektes Wochenende und ein großer Champion
"Wir können grundsätzlich happy sein mit dem Wochenende", sagt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der den Doppelsieg feiert, den man eigentlich schon in Spa feiern wollte. George Russell hat für ihn "ein perfektes Wochenende" abgeliefert und ist für ihn der "verdiente Sieger" - auch weil er sich in der Anfangsphase gegen Charles Leclerc behauptet hat.
Zur Aufholjagd von Lewis Hamilton sagt er bei Sky: "Das ist die Stärke eines Champions." Der siebenmalige Weltmeister war in der Schlussphase auch noch einmal in die Nähe von Russell gekommen, ernste Gefahr bestand für Russell jedoch nicht.
"George hat das gemanagt die ganze Zeit, er war glaube ich, zwölf Sekunden vorne, bevor der Lewis gewechselt hat. Das war niemals ein Thema", so der Österreicher im ORF.
Las Vegas hat mit seinen Temperaturen perfekt zum W15 gepasst, doch in Katar erwartet Wolff wieder ein schwieriges Wochenende: "Vielleicht sagen wir das Rennen ab", lacht er.
Lob hat er auch für den neuen Weltmeister: "Ein großer Champion, total würdig. Im ersten [Saisonabschnitt] einfach alles in Grund und Boden gefahren und danach im letzten Jahr die Punkte mitgenommen, wenn das Auto nicht ganz so schnell war. Es ist klar, dass er schon einer der Größten war und jetzt wird er noch größer."
Hamilton: Hätte ich das Qualifying nicht verkackt ...
Lewis Hamilton hat sich vom zehnten Startplatz auf einen starken zweiten Platz nach vorne gekämpft, doch der Brite weiß, dass er sich das Leben deutlich leichter gemacht hätte, wenn er das Qualifying nicht in den Sand gesetzt hätte. Dort hatte er in Q3 nämlich auf beiden schnellen Runden Fehler gemacht und wurde in der Session nur Letzter, während Teamkollege George Russell die Pole holte.
"Wenn ich gestern meine Arbeit gemacht hätte, wäre es heute ein Kinderspiel gewesen", sagt er nach dem Rennen. "Aber es ist okay. Es hat Spaß gemacht, von hinten zu kommen, von Platz zehn zu starten, und das Team hat einen fantastischen Job gemacht", lobt er.
"Wir wissen nicht, warum wir an diesem Wochenende so schnell waren, aber so gut hat sich das Auto noch nie angefühlt. Ich bin also dankbar, dass ich dazu beigetragen habe, dass es so weit gekommen ist."
"Wenn das Auto in den nächsten Rennen so fährt, dann denke ich, dass wir in einer guten Position sind, um die Jungs an der Spitze herauszufordern. Die Meisterschaft ist gelaufen, jetzt geht es nur noch um den Kampf um die bestmöglichen Positionen."
Statement von Stefano Domenicali
Formel-1-Boss Stefano Domenicali hat sich nach dem Rennen zum Weltmeistertitel von Max Verstappen geäußert und den Niederländer beglückwünscht.
"Ich möchte Max zu einer unglaublichen Saison und seinem vierten Weltmeistertitel gratulieren. Er ist eine wahre Größe in diesem Sport und hat in seiner beeindruckenden Karriere noch so viel vor sich. Diese Saison war aufregend, und 2025 wird es wohl noch enger werden. Herzlichen Glückwunsch Max und herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team von Red Bull.?
Charles Leclerc mächtig sauer
Charles Leclerc war nach dem Rennen mächtig angepisst und hat sich am Funk mit seinem Renningenieur Bryan Bozzi gezofft. An dieser Stelle geben wir mal das Funkprotokoll im Wortlaut wieder.
Bozzi: "Pick up, please."
Leclerc: "Yes, whatever you want, as always."
Bozzi: "Charles, you did your job. Okay, thank you."
Leclerc: "Yeah, yeah, yeah. Yeah, I did my job but being nice fucks me over all the fucking time, all the fucking time. It's not even being nice, it's just being respectful. I know I need to shut up but at one point it's always the same, so oh my fucking god."
Bozzi: "Okay, but anyway, you did the right thing for the team."
Bozzi: "And pick up please."
Leclerc: "Yeah, yeah, fucking pick up what the fuck we want. Shit, shit, shit. And the radio is on. I'm sorry, that was on me ..."
Leclerc: "And my bad for the first stint, I was shit driving as well."
Dass er sich am Anfang mit Russell angelegt habe, sei ein Fehler gewesen, wie er nachdem Rennen zugibt: "Wenn man in verwirbelter Luft fährt, zahlt man einen hohen Preis dafür. Ja, das war für mich schwierig zu managen, aber ich habe es einfach ein bisschen übertrieben. Ich habe die Reifen im ersten Stint einfach zu stark beansprucht. Es ist also mein Fehler."
George Russell: Nur darauf gewartet, dass etwas passiert
Wenig zu sehen war heute von George Russell. Der Mercedes-Pilot hat sich von der Pole aus an die Spitze gesetzt und dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt. Während die Konkurrenz dahinter um die Plätze kämpfte, fuhr der Brite an der Spitze ein kontrolliertes Rennen. Doch dass es im Rennen so ruhig bleiben würde und es nicht einmal eine gelbe Flagge geben würde, damit hatte er nicht gerechnet.
"Ich habe nur darauf gewartet, dass etwas passiert", sagt er. "In den beiden Rennen, in denen ich davor auf Pole war (Montreal und Silverstone; Anm.), gab es immer Chaos: Regen, trocken, und irgendetwas ist passiert - so wie in Brasilien mit der roten Flagge", erzählt er. In Brasilien hatte er zwar nicht die Pole, aber die Führung am Start übernommen.
"Ich war zuversichtlich und hatte einen guten Vorsprung, aber ich habe einfach gewartet, dass etwas passiert. Aber das ist es nicht. Ich schätze, das Glück hat sich gewendet", lacht er. "Ich bin einfach glücklich."