Yuki Tsunoda über Zukunft: Werde meine Teamkollegen weiter "zerstören"
Yuki Tsunoda träumt weiter vom Red-Bull-Cockpit, in der Öffentlichkeit wird aber eher über andere Namen spekuliert - So geht er selbst mit seiner Situation um
(Motorsport-Total.com) - Geht es um das zweite Red-Bull-Cockpit neben Max Verstappen für 2025, fällt nur selten der Name Yuki Tsunoda. Sollte Sergio Perez den Platz verlieren, wurden zuletzt Liam Lawson und Franco Colapinto als mögliche Nachfolger ins Gespräch gebracht.
Tsunoda selbst erklärt, dass das "die übliche Geschichte in diesem Team oder in der Red-Bull-Familie" sei. Denn auch schon mit Lawson-Vorgänger Daniel Ricciardo sei die Situation ganz ähnlich gewesen, so der Racing-Bulls-Pilot.
Tatsächlich galt Ricciardo, bevor er nach Singapur von Red Bull vor die Tür gesetzt wurde, ebenfalls als möglicher Perez-Nachfolger. Doch während die Formel-1-Karriere des Australiers nun ganz vorbei ist, sitzt Tsunoda bei den Racing Bulls noch immer fest im Sattel.
"Ich denke gar nicht mehr wirklich darüber nach", sagt er selbst daher über einen möglichen Aufstieg zu Red Bull und betont: "Ich sage immer, dass ich diesen Platz auf jeden Fall verdiene. Mehr als das kann ich nicht sagen." Denn letztendlich liege die Entscheidung bei Red Bull.
Tsunoda gesteht: War zwischendurch "ungeduldig"
Tsunoda fährt bereits seit seinem Formel-1-Debüt im Jahr 2021 für das Team aus Faenza, das damals noch den Namen AlphaTauri trug, und absolviert damit bereits seine vierte Saison dort, für eine fünfte im Jahr 2025 ist er bereits bestätigt.
Für Red Bull ist es eigentlich ungewöhnlich, einen Fahrer so lange beim Schwesterteam zu behalten. Und auch Tsunoda selbst gesteht: "Es gab eine Zeit, in der ich ungeduldig wurde, wahrscheinlich kurz vor der Sommerpause. Aber wie ich schon sagte, kann ich es nicht kontrollieren."
Nun hat er mit Liam Lawson wieder einmal einen neuen Teamkollegen bekommen und erklärt selbstbewusst: "Immer wenn sie [bei Red Bull] ihre Fahrer zu mir schicken, um mich zu schlagen, zerstöre ich sie einfach. Also werde ich das auch weiter tun."
Mit einem Blick auf die bisherigen Teamduelle des Japaners ist diese Formulierung allerdings etwas übertrieben. Denn der einzige Fahrer, den Tsunoda in seinen jetzt vier Jahren bei den Racing Bulls wirklich komplett im Griff hatte, ist Nyck de Vries.
Hat Tsunoda seine Teamkollegen wirklich "zerstört"?
In seinen ersten beiden Formel-1-Jahren landete er in der WM jeweils hinter Pierre Gasly (32:110 respektive 12:23 WM-Punkte), bevor er de Vries zu Beginn der Saison 2023 dann in der Tat so klar im Griff hatte, dass Red Bull sich nach nur zehn Rennen schon wieder von dem Niederländer trennte.
Gegen Ricciardo war es danach dann schon wieder deutlich weniger deutlich, denn im internen Rennduell gegen den Australier hatte er die Nase in diesem Jahr bis zu dessen Abschied nach Singapur nur hauchdünn mit 9:8 vorne.
Und zuletzt beendete Lawson zwei der drei Rennen nach dem Ricciardo-Aus vor Tsunoda. Trotzdem gibt sich der Japaner selbstbewusst und hofft weiter auf seine Chance, irgendwann doch noch den Aufstieg zu Red Bull zu schaffen.
Auf der anderen Seite stellen sich viele Experten die Frage, ob der Japaner bei den Bullen überhaupt noch eine Zukunft hat, sobald die Partnerschaft zwischen Red Bull und Honda nach der Saison 2025 endet. Tsunoda selbst gibt sich in dieser Hinsicht jedoch unbesorgt.
"Ich weiß es zu schätzen, dass sie mich immer unterstützt haben", sagt er über Honda, "aber ich bin ein Teil von Red Bull", stellt er klar. Daher spreche er über seine Zukunft mehr mit Red Bull als mit Honda. Es bleibt abzuwarten, ob diese ihn irgendwann noch ins A-Team der Bullen führt.