Bortoleto über Alonso: "Er will, dass ich eines Tages Weltmeister werde"
Gabriel Bortoleto spricht vor seinem Formel-1-Debüt 2025 für Sauber über seinen Manager Fernando Alonso: Vom Manager zum Rivalen?
(Motorsport-Total.com) - Gabriel Bortoleto wird 2025 für Sauber in der Formel 1 debütieren und tritt damit in die Fußstapfen einiger großer Talente. Eine zentrale Rolle auf seinem Weg in die Königsklasse spielte dabei sein Manager Fernando Alonso. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister hat den Brasilianer strategisch gefördert und unterstützt ihn auch weiterhin.
© Motorsport Images
Fernando Alonso gratuliert Gabriel Bortoleto zu einem Formel-3-Sieg Zoom Download
"Ich bin sicher, Fernando will, dass ich eines Tages Rennen gewinne und Weltmeister werde", erklärt Bortoleto im F1-Nation-Podcast. "Er wird mich nicht einfach ins kalte Wasser werfen und sagen: 'Viel Glück, jetzt bist du auf dich allein gestellt.'"
Fernando Alonso: Mentor und Wegbereiter
Die Zusammenarbeit begann Ende 2022, als Bortoleto in der Formel 3 startete. Alonso half ihm besonders in der Anfangszeit, sich in neuen Rennformaten zurechtzufinden und mit den Herausforderungen umzugehen. "Ich habe ihm so viele Fragen gestellt - über Streckenbedingungen, seine Erfahrungen in der Formel 1 und wie man ein Rennwochenende meistert", erinnert sich Bortoleto.
Dabei war es nicht nur Alonso, der maßgeblich geholfen hat, wie Bortoleto erklärt: "Die Leute reden immer von Fernando, Fernando, Fernando, aber es gibt eine Gruppe von Leuten in der A14 [Management], Alberto und Albert, die auch die beiden Besitzer sind, und sie waren sogar noch mehr involviert als Fernando, denn Fernando fährt Rennen, er musste sich darauf konzentrieren."
Rivalität mit dem eigenen Manager
Eine spannende Besonderheit: Bortoleto wird in seiner ersten Saison direkt gegen seinen Manager antreten. "Das ist surreal", gibt der Rookie zu. Dennoch glaubt er, dass Alonso ihm weiterhin helfen wird, selbst wenn sie auf der Strecke Konkurrenten sind. "Ich hoffe, er ändert sich nicht", scherzt Bortoleto. "Er sieht in mir die Zukunft und weiß, dass er nicht ewig in der Formel 1 sein wird."
Auf die Frage, welche Fahrer ihn am meisten inspirieren, nennt Bortoleto zwei Namen: Max Verstappen und Ayrton Senna: "Max? Qualifying-Runden und wie er das Maximum aus dem Auto herausholt, finde ich beeindruckend", erklärt er.
Sein größter Held bleibt jedoch Senna. "Nicht nur wegen seiner Erfolge auf der Strecke, sondern auch wegen seines Einsatzes außerhalb des Cockpits", so Bortoleto. "Er hat ein unglaubliches Vermächtnis hinterlassen."
Wechsel zu Sauber: Ein Projekt mit Zukunft
Für die Formel-1-Saison 2025 wechselt Bortoleto zu Sauber, das sich auf den Einstieg von Audi vorbereitet. Die Verhandlungen waren jedoch alles andere als einfach. Bortoleto stand noch bei McLaren unter Vertrag, die ihn als Juniorfahrer aufgebaut hatten.
Sauber bestand darauf, den Brasilianer nicht nur auszuleihen, sondern langfristig zu verpflichten. "Am Ende haben wir eine Lösung gefunden, mit der alle zufrieden sind", so Bortoleto. Er betont, dass ihn vor allem die Vision des Teams überzeugt habe: "Das Projekt, das Mattia mir vorgestellt hat, und die Pläne mit Audi waren ausschlaggebend."
Bortoleto: Wichtig, nach der Formel 2 keine Pause zu haben
Für Bortoleto geht mit dem Formel-1-Debüt ein Lebenstraum in Erfüllung: "Seit ich ein Kind war, träumte ich davon, eines Tages in der Formel 1 zu fahren", sagt er. Dass dieser Moment jetzt schon 2025 kommt, sei ein großer Vorteil: "Es ist wichtig, die Dynamik aus der Formel 2 mitzunehmen und ohne Unterbrechung weiterzumachen."
Aktuell führt Bortoleto bei noch zwei ausstehenden Rennwochenenden den Unterbau der Königsklasse an, wobei der Brasilianer immer wieder mit Oscar Piastri verglichen wird, schließlich konnte der McLaren-Pilot sowohl die Formel 3 als auch die Formel 2 in seiner Rookiesaison gewinnen.
Sollte Bortoleto dieses Kunststück auch gelingen hätte er Piastri allerdings voraus, dass er eben keine Pause nach dem Formel-2-Titelgewinn machen muss. Der Australier absolvierte 2022 erst ein ausgiebiges Testprogramm als Alpine-Junior, ehe 2023 der Sprung in die Formel 1 mit McLaren gelang. Daher weiß Bortoleto: "Ich bin in einer großartigen Position. Jetzt liegt es an mir, diese Chance zu nutzen."