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So sollen die neuen Kühlkits für die Formel-1-Fahrer funktionieren
Die Formel 1 führt 2025 Kühlkits für die Fahrer ein, die ab einem gewissen Hitzewert zum Einsatz kommen: Was bisher bekannt ist, und wie das System funktionieren soll
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 rast am Wochenende durch die Kälte der Nacht in Las Vegas. Direkt danach lauert aber das große Kontrastprogramm: In Katar wird die nächste Hitzeschlacht für die Fahrer und ihre Teams erwartet.
© Motorsport Images
Die bessere Kühlung der Fahrer steht bei der FIA mittlerweile hoch auf der Agenda Zoom Download
Vergangene Saison artete das Rennen auf dem Losail International Circuit mit einer Vielzahl an überhitzten und völlig erschöpften Piloten derart aus, dass die FIA anschließend Maßnahmen ankündigte - und diese zuletzt bei der Tagung der Formel-1-Kommission in Genf absegnete: Ab 2025 sollen den Fahrern bei extremen Hitzerennen Kühlkits zur Verfügung stehen.
Doch wie sehen die genau aus? Offiziell hat sich der Weltverband dazu noch nicht geäußert, da die Tests in der Sache nach wie vor im Gange sind - Autosport, eine Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport-Network, hat nun jedoch in Erfahrung gebracht, dass es sich bei den aktuellen Versuchen um ein System mit gekühltem Wasser handelt, das durch den Overall des Fahrers gepumpt wird.
Hamiltons Weg: "Im Training einfach den Arsch aufreißen"
Die ursprüngliche Idee, eine Art Klimaanlage im Auto, wurde indes verworfen, nachdem sich einige Fahrer, allen voran Mercedes-Superstar Lewis Hamilton, eher ablehnend über die Lösung geäußert hatten: "Das ist die Formel 1. Es war schon immer so, es ist einfach hart in solchen Bedingungen", hatte der Brite auf Nachfrage von Autosport erklärt.
"Wir sind hochbezahlte Athleten, und schlussendlich musst du dir im Training einfach den Arsch aufreißen, um sicherzustellen, dass du mit der Hitze klarkommst. Es ist hart, es ist nicht leicht, vor allem, wenn du an Plätze wie Katar oder Singapur kommst. Aber ich denke nicht, dass wir eine Klimaanlage im Auto brauchen", hatte sich Hamilton klar positioniert.
Auch bei den Ingenieuren stieß die Idee offenbar auf wenig Gegenliebe, wurde bei der Entwicklung doch recht schnell deutlich, dass ein derartiges System nicht ohne Probleme, und vor allem nicht rechtzeitig, in die bereits seit Monaten größtenteils stehenden Konzepte der 2025er-Autos eingebaut werden könnte.
Teams dürfen entwickeln - aber nicht mit Trockeneis
Mit der nun verfolgten Lösung beschreitet die FIA und die Teams also einen anderen Weg, wobei es den Rennställen in Zukunft freistehen wird, ihre eigenen Lösungen und Adaptionen zu entwickeln. Wichtig ist dabei aber: Es dürfen per Reglement nur Luft, Wasser oder bestimmte wasserverdünnte chemische Flüssigkeiten verwendet werden - die Verwendung von Trockeneis ist hingegen explizit untersagt.
Bei einem ersten Test, der mit einem FIA-Prototypen im Training zum Mexiko-Grand-Prix durchgeführt wurde - die Sportbehörde hüllt sich in Bezug auf Fahrer und Team für die Erprobung bisher in Schweigen - kam ein System zum Einsatz, bei dem Flüssigkeit von einem Eisblock einen Kühlkreislauf bildet, der durch eine Kühlweste unter dem Overall des Fahrers geleitet wird. Das erste Feedback in Bezug auf die Kühlung soll dabei positiv ausgefallen sein.
Das System befindet sich aber weiter in der Entwicklungsphase, bei den letzten Rennen der Saison stehen die nächsten Tests an - aktuell soll es noch um die fünf Kilo schwer sein. Klar ist: Das Gewichtslimit von Auto und Fahrer (aktuell bei 798 Kilo, ab 2025 bei 800 Kilo) soll für die Hitzerennen, bei denen das System verpflichtend für alle Teams zum Einsatz kommt, entsprechend angehoben werden.
Platziert werden darf die Vorrichtung entweder im Seitengehäuse des Cockpits oder im Cockpit selbst. Durch die Designfreiheit für die Teams sind aber auch andersartige Lösungen noch nicht aus der Verlosung, etwa mit Ventilatoren, die statt Flüssigkeit kalte Luft in den Overall leiten.
Zum Einsatz kommen die Kühlkits nur dann, wenn die Temperaturen einen von der FIA noch nicht festgelegten Grenzwert überschreiten. Ausgegangen wird aktuell von einem Richtwert um die 30 Grad Außentemperatur, da ab diesem die Temperaturen im Cockpit meist schnell an der 50-Grad-Marke kratzen.