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Verstappen überrascht von erster Startreihe: "Ich erwarte keine Wunder"
Max Verstappen rast im Mexiko-Qualifying trotz erhöhtem Druck auf Startplatz zwei - warum er davon überrascht ist und wieso das Rätselraten bei Red Bull weitergeht
(Motorsport-Total.com) - Am Ende musste Weltmeister Max Verstappen kühlen Kopf bewahren in der Hitze des Gefechts: Im Qualifying zum Großen Preis von Mexiko wird dem Red-Bull-Piloten zunächst seine erste schnelle Runde in Q3 wegen der Tracklimits gestrichen. Doch im zweiten Versuch bringt Verstappen die Runde sauber ins Ziel, steigert sich nochmal um zwei Zehntel im Vergleich zum ersten Versuch, und kann immerhin Startplatz zwei hinter Ferrari-Star Carlos Sainz einfahren.
© Motorsport Images
Max Verstappen konnte sich in letzter Minuten Startplatz zwei sichern Zoom Download
Noch deutlich wichtiger: Verstappen bleibt mit seiner Rundenzeit von 1:16.171 Minuten auch eine knappe Zehntel vor WM-Rivale Lando Norris, der im McLaren Dritter wird. Für den Niederländer ist das Ergebnis nach seinem völlig verkorksten Trainingsfreitag in Mexiko eine große Überraschung:
"Gestern habe ich ungefähr vier Runden gedreht, zwei mit wenig Sprit und zwei mit viel. Das konnten wir im Prinzip komplett abschreiben, keine Informationen. Für mich war das dritte Training deshalb sehr wichtig, ich habe versucht so viele Runden wie möglich zu fahren", erklärt Verstappen die Ausgangslage: "Wir waren hinten, das Auto hat sich nicht großartig angefühlt, alles war einfach sehr schwierig. Also wusste ich, dass es ein hartes Qualifying werden würde."
"Aber wir haben noch einige finale Änderungen gemacht", verrät Verstappen, "und es begann sich alles besser anzufühlen". Wobei dem Red-Bull-Piloten mit Blick auf den erzielten Fortschritt am Samstag klar ist: "Wir sind ja praktisch keine Runden gefahren, also konnte es wirklich nur besser werden. Wir waren massiv im Hintertreffen, so gesehen war es bisher ein ziemlich schreckliches Wochenende."
Umso erfreulich sei schlussendlich das laut Verstappen "unglaubliche" Resultat einzustufen: "Mit den Schwierigkeiten, die wir hatten, trotzdem in der ersten Reihe zu stehen, das zeigt, dass wir ruhig geblieben sind, und einfach angefangen haben in die Daten zu schauen, um das Auto ein bisschen besser zu verstehen, und etwas wettbewerbsfähiger zu sein."
Marko lobt Verstappen und Ingenieure: "Richtige Richtung"
Allein: Für Motorsportberater Helmut Marko ist die Überraschung nach dem Zeittraining offenbar weit weniger groß als für seinen schnellen Schützling: "Wir haben gesagt, wenn wir Sektor drei in den Griff kriegen, da haben wir über drei Zehntel, vier Zehntel in den anderen Sessions verloren, dann schaut's ganz gut aus. Das war der Fall", erklärt der Österreicher im Interview mit Sky.
"Dann natürlich wieder eine magische Runde von Max, nachdem die erste gestrichen war, wieder Nerven bewahrt und eine optimale Runde hingekriegt", lobt Marko seinen Superstar, genauso wie die Ingenieure: "Sie haben das in die richtige Richtung entwickelt und unser Auto hat ja nur ein sehr schmales Band, wo es funktioniert. Das hat aber diesmal wirklich alles in die optimale Richtung gedeutet."
Deshalb fällt Markos Fazit bei ServusTV auch recht positiv aus: "Zweiter Platz ist sehr, sehr gut. Vor allem hier, bis zur Kurve ist Windschatten, das kann sogar ein Vorteil sein", glaubt der Red-Bull-Berater mit Blick auf den Start - über den sich sein Fahrer indes noch keine Gedanken machen will: "Es kommt einfach auf den Start an, und was dann vor dir passiert. Ich glaube, ich war hier schon auf vielen Startpositionen, und ja, es ist ein langer Weg, alles kann passieren."
Gleiches gelte auch für die Rennpace am Sonntag, denn die ist laut Verstappen wegen der Trainingsprobleme eine komplette Unbekannte. "Ich erwarte keine Wunder", sagt der Niederländer, und fügt an: "In Austin war Ferrari wirklich sehr schnell. An diesem Wochenende war McLaren vielleicht nicht so stark, aber sie waren immer noch wettbewerbsfähig. Also von meiner Seite aus, keine Ahnung, wir werden es morgen sehen."
Marko hingegen hat leise Hoffnungen, dass die vorgenommenen Anpassungen auch im Rennen positive Wirkung zeigen: "Wir glauben, dass mit diesen Änderungen der Reifenverschleiß besser wird", sagt der Österreicher, wohl wissend: "Wenn man natürlich die Zeiten von Ferrari hernimmt, wenn sie das auf Renndauer durchstehen können, dann wird das ganz schwer."