Sainz vor letztem Ferrari-Rennen in Monza: "Möchte den Moment genießen"

Carlos Sainz möchte sein letztes Ferrari-Heimspiel in Monza bewusster genießen und schwärmt von der besonderen Verbindung zu den Tifosi

von Norman Fischer · 29.08.2024 18:14

(Motorsport-Total.com) - Ein letztes Mal wird Carlos Sainz am Sonntag als Ferrari-Fahrer vor den heimischen Tifosi in Monza fahren. Der Spanier wird die Scuderia nach der Saison verlassen und in Richtung Williams wechseln, doch zuvor will er ein emotionales Wochenende in Italien so gut es geht genießen. "Ich möchte die Gefühle annehmen", nimmt er sich vor.

Carlos Sainz freut sich im vergangenen Jahr über die Pole in Monza

Denn Sainz gibt zu, dass er diesen Aspekt in seiner Karriere zu häufig vernachlässigt habe. Bei 24 Rennen im Jahr sei so mancher Event einfach Routine und ein Job.

"Aber vor diesem Wochenende habe ich versucht, ein wenig anzuhalten, mich umzuschauen und mir zu sagen, dass ich ein Ferrari-Fahrer mit Chancen auf das Podium oder sogar den Sieg an diesem Wochenende bin, wenn alles gut läuft", so der Spanier. "Ich versuche einfach, den Moment mit den Tifosi zu genießen."

Jetzt, wo sich seine Ferrari-Karriere, dem Ende zuneigt, wird es für ihn auch Zeit, einmal zurückzublicken. Nach seiner ersten Ferrari-Erinnerung gefragt, fällt ihm sein erster Test in Rot auf der Ferrari-Hausstrecke in Fiorano ein.

"Als ich den roten Anzug angezogen habe und mich in das rote Auto hüpfen sah, und mein Vater dabei war, um diesen besonderen Moment mitzuerleben, da habe ich gesehen, dass er eine Träne im Auge hatte - und das ist eine Erinnerung, die ich nie vergessen werde", sagt Sainz.

Sainz: Musste erst lernen, ein Ferrari-Fahrer zu sein

Seitdem hat sich für den 29-Jährigen einiges verändert. Sainz ist bei Ferrari zum Siegfahrer gereift und hat insgesamt vier Jahre beim Team aus Maranello verbracht. "Ich musste erst lernen, wie man ein Ferrari-Fahrer ist", lacht er.

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"Das ist etwas, das sich die Leute nicht vorstellen können, aber du musst wissen, wie Ferrari funktioniert, wie Ferrari ist, und du musst dich als Ferrari-Fahrer in den vier Jahren verbessern", so Sainz.

Mittlerweile ist er aber vollkommen bei Ferrari angekommen. Er sagt, die Tifosi haben ihn ins Herz geschlossen - vor allem nach der Monza-Pole im vergangenen Jahr sowie den Siegen in Singapur und Australien. "Ich fühle mich wirklich geliebt und ich spüre die Verbindung mit ihnen", sagt Sainz, der das an diesem Wochenende noch einmal auskosten möchte.

Nette Abschiedswünsche der Tifosi

Viele hätten ihm nach seinem Wechsel zu Williams auch Nachrichten geschickt und gesagt, dass sie ihm beistehen. "Viele haben mir Briefe und wirklich nette Worte gegeben, dass sie mir auch bei Williams folgen werden und dass sie mir alles Gute bei Williams wünschen und mich auch dort unterstützen werden", erzählt er.

"Wenn das von so leidenschaftlichen Leuten wie den Tifosi kommt, die Ferrari lieben und natürlich immer wollen, dass Ferrari Erfolg hat, dann erfüllen mich solche netten Worte", sagt Sainz. "Das ist wirklich toll zu lesen und zu erhalten."

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Gute Erinnerungen hat er aber auch an das vergangene Jahr in Monza, wo er die Pole holte und auch auf das Podest fuhr: "So viel Rot auf der Zielgerade, und alle singen und rufen deinen Namen. Das ist etwas, das ich auch mit 80 Jahren noch bei mir tragen werde", lacht er.

"Und wenn ich dann mit meinen Enkelkindern dasitze, dann werde ich ihnen erzählen, was ich vor 40 oder 50 Jahren gemacht habe. Das ist eine tolle Geschichte, die ich ihnen erzählen kann, und das wird auch immer bei mir sein", sagt er.