GP Niederlande
Zandvoort in der Analyse: Red Bull laut Verstappen "nicht schnell genug"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Mercedes: "Total ins Klo gegriffen" +++ Leclerc: Nicht mit Podium gerechnet +++ Verstappen: "Sind nicht schnell genug" +++
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Auch dieses Mal habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die Fahrer für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Zandvoort? Jetzt abstimmen!
Zum offiziellen Fahrer des Tages wurde übrigens Sieger Lando Norris gewählt. Aber bei uns fällt das Ergebnis manchmal auch anders aus ...
Leclerc: Nicht mit Podium gerechnet
Ein Ferrari-Podium hatte heute wohl nicht jeder auf dem Zettel. Charles Leclerc selbst bestätigt, dass auch er "sehr überrascht" sei. "Ich bin nicht oft mit P3 zufrieden", betont der Monegasse.
"Aber mit dem heutigen Rennen können wir mit der Arbeit, die wir an einem schwierigen Wochenende für das Team geleistet haben, sehr zufrieden sein", so Leclerc.
Er erinnert: "Wir hatten vom Freitag bis zum Rennen zu kämpfen. Im Rennen haben wir mehr Pace gefunden und eine perfekte Strategie umgesetzt. Wir haben zwei unserer Konkurrenten undercuttet und es dann geschafft, sie hinter uns zu halten."
"Ein wirklich starkes Rennen für das Team", freut er sich und betont: "Ich hätte nie gedacht, dass ich nach einem so schwierigen Wochenende für das Team auf dem Podium stehen würde."
Verstappen: "Sind nicht schnell genug"
"Es fühlt sich toll an", berichtet Lando Norris derweil und erklärt, dass es wegen des Starts zwar kein "perfektes Rennen" gewesen sei. "Aber danach war es toll", so der Brite, der im Ziel gut 22 Sekunden vorne lag.
"Die Pace war sehr stark. Das Auto war heute unglaublich", betont er und erklärt, das Wichtigste sei es natürlich gewesen, Verstappen wieder zu überholen. "Ich hatte erwartet, dass Max Druck macht und einen kleinen Vorsprung herausholt", so Norris.
Doch das sei nicht passiert, und da habe er gewusst, dass er heute eine gute Chance habe. Verstappen selbst erklärt ganz simpel: "Ich denke, es war ziemlich klar, dass wir nicht schnell genug sind."
Brown: Großer Vorsprung kein Schock
Obwohl Lando Norris im Ziel einen gewaltigen Vorsprung hatte, betont Zak Brown bei Sky ganz cool: "Wir wussten das ganze Wochenende über, dass wir schnell sind, daher bin ich nicht schockiert über die Größe des Vorsprungs."
Vielmehr sei er "nur angenehm überrascht", so Brown. "Lando hat das Rennen eindeutig kontrolliert", lobt er und erklärt: "Die Upgrades haben eindeutig funktioniert, aber wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben."
Denn in der Formel 1 gehe es sehr eng zu, "und wir dürfen nicht davon ausgehen, dass sich das jedes Wochenende wiederholt", warnt er. Heißt: In Monza könnte es schon wieder ganz anders aussehen.
Red Bull hatte "wesentlich höheren Reifenverschleiß"
Das verrät Helmut Marko bei ServusTV. "Wir konnten das Tempo in keiner Weise gehen. Wir hatten einen wesentlich höheren Reifenverschleiß. Und ich glaube im Nachhinein war die technische Konfiguration, die wir bei Max gewählt haben, vielleicht fürs Qualifying gut, aber ganz sicher nicht fürs Rennen", so der Österreicher.
"Generell eine deutliche Überlegenheit von McLaren, unterstrichen mit der schnellsten Runde ohne DRS noch in der allerletzten Runde, mit 1:13.8. Von so einer Zeit können wir nur träumen", gesteht Marko.
Sein Fazit daher: "Wir müssen einiges an Aufgaben erledigen, denn dieser Vorsprung mit 70 oder 72 Punkten, der reicht nicht, wenn noch neun Rennen ausstehen." In der Tat liegt Verstappen in der WM "nur noch" 70 Punkte vor Norris.
Doch Marko betont auch, dass die McLaren-Überlegenheit "zum Teil streckenspezifisch" gewesen sei. "Zum Teil war es auch die relativ niedrige Temperatur", so Marko, der letztendlich aber gesteht: "Heute sind wir ganz klar und ganz fair geschlagen worden, in einem Ausmaß, das auch alarmierend ist."
Mercedes: "Total ins Klo gegriffen"
Von P4 gestartet, am Ende aber nur P7 und P8 für Mercedes. "Da haben wir total ins Klo gegriffen. Das Auto war überhaupt nie an einem guten Platz", nimmt Teamchef Toto Wolff seine Fahrer in Schutz.
"Man kann nicht von einem Spa-Wochenende vor drei Wochen Erster und Zweiter werden und dann plötzlich Siebter und Achter. Also da muss man auch die Fahrer schützen", stellt er klar.
"Ich glaube, wir sind in eine falsche Richtung abgebogen mit dem, was wir am Auto mechanisch und aerodynamisch gemacht haben und das werden wir jetzt analysieren die Woche", kündigt er an.
Den zweiten Boxenstopp habe man am Ende eingelegt, "weil bei beiden der Reifen so abgebaut hat, dass wir sowieso überholt geworden wären. Also an diesem Wochenende gibt es nicht viel Positives", winkt Wolff ab.
Hülkenberg: "Habe das Beste daraus gemacht"
Der Deutsche hielt sich lange in den Top 10, am Ende gingen ihm aber die Reifen ein. Bei ServusTV erklärt er: "Dieses Wochenende war eine schwere Geburt. Es wollte einfach irgendwie nicht laufen."
"Die ganzen Trainings waren irgendwie alle Mist und da ging nichts zusammen. Quali und Rennen waren dann ordentlich. Ich habe das Beste daraus gemacht, bin gefahren, was geht", versichert er.
"Aber ich glaube, heute waren wir von der Strategie ein bisschen zu aggressiv, haben den ersten Stopp sehr, sehr früh gesetzt. Wie eigentlich auch schon ein bisschen in Spa und in Ungarn auch", erinnert er.
"Ich meine, es gibt jedes Mal Gründe, aber wir müssen das schon noch ein bisschen analysieren, weil es ist mittlerweile so ein kleiner Trend da, dass wir dann vorübergehend gut aussehen, aber das dann hinten heraus nicht halten können", so Hülkenberg.