• 01. August 2024 · 09:22 Uhr

Oliver Oakes: Wer ist der neue Formel-1-Teamchef von Alpine?

Kartweltmeister, früherer Red-Bull-Junior und jetzt auf den Spuren von Christian Horner? Das war die bisherige Karriere von Neu-Alpine-Teamchef Oliver Oakes

(Motorsport-Total.com) - Oliver Oakes wurde zum neuen Teamchef von Alpine ernannt, womit die Drehtür in der Führungsetage des in Enstone und Viry ansässigen Rennstalls ein weiteres Mal geschlossen wird. Er ist nach Otmar Szafnauer und Bruno Famin der dritte Mann, der diesen Posten seit Beginn der letzten Saison bekleidet. Letzterer trat nach weniger als einem Jahr von seinem Amt zurück.

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Oliver Oakes mit Alpine-Berater Flavio Briatore Zoom Download

Die Position des Teamchefs ist bei weitem nicht die einzige, die in den letzten drei Jahren Veränderungen erfahren hat, da die Führungsspitze bei Alpine scheinbar jedes Jahr wechselt, denn seit einigen Monaten ist auch der frühere Teamchef Flavio Briatore in einer beratenden Funktion tätig.

Seine Anwesenheit in der Pressemitteilung, in der die Ernennung von Oakes bekannt gegeben wurde, deutet jedoch darauf hin, dass er weitaus stärker integriert ist, als man vielleicht erwarten würde. Mit Oakes am Ruder und den Mercedes-Motoren, die in den kommenden Jahren die hauseigenen Renault-Motoren ablösen sollen, stellt sich die Frage, wer der Mann ist, der die Dinge zum Besseren wenden soll?

Oakes: Einst ein Nachwachsfahrer bei Red Bull

Oakes war schon von klein auf vom Rennsport umgeben, da sein Vater mit dem Sport verbunden war. Billy Oakes war der Gründer und Eigentümer des ehemaligen Formel Renault- und britischen F3-Rennstalls Eurotek Motorsport.

Im Alter von 12 Jahren war Oakes zweifacher British-Open-Kart-Champion und mit 17 Jahren wurde er Kart-Weltmeister, wobei er sich gegen Valtteri Bottas, Jules Bianchi und Edoardo Mortara durchsetzte. Das führte dazu, dass er in das illustre Nachwuchsfahrerprogramm von Red Bull aufgenommen wurde.

Zu dieser Zeit wäre Oakes bei Red Bull an der Seite des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel sowie der WEC-Champions Brendon Hartley und Sebastien Buemi gefahren. Es folgte ein Wechsel in die Formel BMW, wo Oakes in seinem ersten Rennen die Poleposition und den Sieg holte und mit einem sechsten Platz am Ende der Saison für den damaligen McLaren Autosport BRDC Award [heute Aston Martin Autosport BRDC Award] nominiert wurde.

Doch obwohl er in die britische Formel 3 und GP3 wechselte, blühte seine Rennkarriere nie so richtig auf, und er zog sich aus dem Rennfahrergeschäft zurück, um eine bis heute erfolgreiche Karriere als Manager zu starten.

Start bei Hitech GP

Oakes' Amtszeit am Steuer von Hitech ist vielleicht der bekannteste Teil seiner Management-Karriere, aber er war schon viel früher für einige der besten jungen Talente im Motorsport verantwortlich.

Das Team Oakes Racing wurde 2011 gegründet, um im Kartsport Fuß zu fassen. Callum Illot und Marcus Armstrong sind die bekanntesten Fahrer, die sich dem Team angeschlossen haben. Auch Nikita Mazepin - der später bei Hitech eine viel engere Beziehung zu Oakes aufbauen sollte - und Clement Novalak fuhren für das Team.

Hitech Racing wurde 2015 unter Oakes' Leitung in Hitech Grand Prix umbenannt und erhielt im Laufe der Jahre finanzielle Unterstützung von Nikita Mazepins Vater Dmitry und dessen Unternehmen Uralkali, das 2021 durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine und die EU-Sanktionen gegen die Mazepins in die Kritik geriet.


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Doch abgesehen davon hat das Team seinen Status als Dreh- und Angelpunkt der Junioren-Formel unterstrichen, indem man in fast jeder Serie, an der man teilgenommen hat, Siege errungen und Meisterschaften herausgefordert hat.

Das bisherige Highlight der Saison ist der dritte Platz von Paul Aron in der Formel-2-Wertung, nachdem der Este in der ersten Saisonhälfte eine konstante Leistung gezeigt hat. In der Formel 3 liegt Luke Browning vor dem letzten Rennen der Saison in Monza mit nur sechs Punkten Rückstand auf Platz drei.

Oliver Oakes in der Formel 1

Für Oakes ist der Schritt in die Formel 1 mit Alpine nicht der erste Blick auf die Meisterschaft. Hitech gehörte zu den hoffnungsvollen Teams, die sich um den 11. Platz bewarben, als die FIA im vergangenen Jahr das Verfahren zur Interessenbekundung eröffnete, obwohl das Team die erste Bewerbungsphase des Dachverbands nicht überstand. Andretti war das einzige Team, dem dies gelang, wurde aber von der Formel 1 abgelehnt.

Es besteht jedoch kein Zweifel an Oakes' Fähigkeiten, eine Organisation voranzubringen. Mit Briatore im Tandem wird sich Oakes ausschließlich auf die Erfolge von Alpine auf der Strecke konzentrieren können, und das zu einer Zeit, in der die Fahrer mit der aktuellen Situation besonders frustriert sind.

Beim Großen Preis von Belgien forderte Pierre Gasly das Team auf, nach drei Problemen in ebenso vielen Rennen weniger Fehler zu machen, während der scheidende Esteban Ocon von dem glanzlosen Start in die Saison alles andere als begeistert war.

Die Ironie liegt darin, dass Oakes einst zu Christian Horners Gruppe junger Fahrer bei Red Bull gehörte, obwohl seine Karriere einen nahezu identischen Verlauf genommen hat. Ein Vater, der ein Junior-Rennteam besaß, eine gescheiterte Rennkarriere, um schließlich die Leitung eines Teams zu übernehmen, und ein Schritt in die höchste Liga des Einsitzersports bei einer weltbekannten Marke.

Wie genau er das Team verändern wird, bleibt abzuwarten, ebenso wie die Frage, wie viel Freiheit er haben wird, um die Zügel allein in die Hand zu nehmen. Aber wenn Oakes in der Formel 1 nur halb so erfolgreich ist wie Horner, wird Alpine sehr zufrieden sein.

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