• 19. Juli 2024 · 17:07 Uhr

Nach Katar-Schlacht: FIA will neue Kühlung der F1-Cockpits testen

Nach dem brutalen Hitzerennen in Katar wird die FIA ein neues Kühlsystem austesten, das bei extremen Bedingungen vorgeschrieben werden könnte

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat auf die hitzebedingten Schwierigkeiten beim Formel-1-Rennen in Katar im vergangenen Jahr reagiert und wird nach Informationen von Motorsport-Total.com ein neues Kühlsystem in den Cockpits ausprobieren.

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Die Formel-1-Fahrer sollen im Auto besser gekühlt werden Zoom Download

Bei dem extrem heißen Rennen hatten viele Fahrer körperliche Probleme bekommen und im Fall von Logan Sargeant sogar aufgeben müssen, sodass die FIA nach dem Wochenende eine Untersuchung angekündigt hatte.

In einer Erklärung vom Oktober letzten Jahres versprach der Verband, dass er "nun wesentliche Maßnahmen ergreifen wird, um eine Wiederholung dieses Szenarios zu verhindern", auch wenn Katar für die Saison 2024 in den Dezember verlegt wurde und die Temperaturen daher voraussichtlich niedriger sein werden.

Unter anderem konsultierte die FIA ihre medizinische Kommission. Ein weiterer Schritt war die rasche Aufnahme eines zweiten Kühllufteinlasses in das Technische Reglement der Formel 1 für 2024, der auf der Oberseite der Nase an der Vorderseite des Cockpits zusätzlich zu dem bereits erlaubten Einlass an der Spitze der Nase angebracht werden kann, um den Luftstrom zu den Fahrern zu verbessern.

Der Dachverband hat nun sein Versprechen eingelöst und "Richtlinien für Teilnehmer" erstellt sowie eine "Untersuchung von Modifikationen für einen effizienteren Luftstrom im Cockpit".

Test vorerst bei einem Auto

Ab dem kommenden Grand Prix der Niederlande wird nun ein experimentelles System in ein Auto eingebaut, um eine von der FIA erforschte Methode der direkten Luftkühlung im Cockpit zu testen.

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Klimaanlage ist das System in mehreren kleineren Strukturen um das Cockpit und die umgebende Karosserie angeordnet und leitet die gekühlte Luft zum Fahrer.

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Die Fahrer waren nach dem Katar-Rennen mächtig erschöpft Zoom Download

Dem Experiment in Zandvoort werden Tests bei weiteren Rennen folgen, und wenn sich diese als erfolgreich erweisen, wird die FIA das System in das Formel-1-Reglement aufnehmen.

Allerdings werden die Teams nur dann dazu angehalten, die Vorrichtungen anzubringen, wenn es die Bedingungen erfordern - ähnlich wie beim gescheiterten Versuch, die Autos bei extrem nassem Wetter mit einer temporären Abdeckung für die Räder auszustatten.

Statement von der FIA

In einem Statement gegenüber Motorsport-Total.com teilt die FIA mit: "Als Reaktion auf die extremen Temperaturen beim letztjährigen Grand Prix von Katar haben die FIA und alle Formel-1-Teams sofort Untersuchungen eingeleitet, um die Belüftung und Kühlung der Fahrer unter solchen Bedingungen zu verbessern."

"Seitdem wurde das Technische Reglement aktualisiert, um die Einführung einer passiven Belüftung des Cockpits zu ermöglichen, die den Teams dringend empfohlen wird."

"Diese gemeinsamen Forschungsaktivitäten haben sich auf die Entwicklung eines aktiven Kühlsystems konzentriert, das in die Formel-1-Fahrzeuge eingebaut werden soll, wenn sie unter extremen Bedingungen eingesetzt werden."

"In Zandvoort und bei den kommenden Rennen sollen erste Tests und die Demonstration des Konzepts vor Ort stattfinden. Wenn diese Tests erfolgreich verlaufen, wird die FIA künftig den Einbau eines solchen aktiven Kühlsystems in Formel-1-Autos vorschreiben, wenn eine Hitzegefahr ausgerufen wird."

Werden die Teams in Ungarn zur Kühlung gezwungen?

Hitze ist auch an diesem Wochenende in Ungarn ein Thema, wo die vielen aneinandergereihten Kurven noch für zusätzliche Belastungen sorgen. Es wird daher erwartet, dass die FIA die Teams zwingen wird, die passiven Einlässe auf der Nase zu nutzen, da diese laut Reglement nicht verpflichtend sind.


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"Darüber hinaus wird es den Teams erlaubt sein, außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Fahrerausrüstung und die Überlebenszelle vor den Sessions so weit wie möglich zu kühlen", heißt es in der FIA-Mitteilung weiter.

Man kann davon ausgehen, dass dies bedeutet, dass die Teams den Fahrersitz und andere Teile des Cockpits ausbauen dürfen, um sie vor dem Einsatz in den Sessions abzukühlen, bevor sie sie wieder ins Auto einbauen - etwas, das die Formel-1-Regeln derzeit verbieten.

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