• 23. Juni 2024 · 22:18 Uhr

Hamilton entspannt nach erstem Podium: "Ein paar Zehntel fehlen noch"

Lewis Hamilton liefert in Spanien die beste Antwort auf die Verschwörungstheorien gegen Mercedes - Teamchef Toto Wolff legt anschließend auch verbal nach

(Motorsport-Total.com) - Erstes Podium der Saison für Lewis Hamilton, dem die Erleichterung darüber anschließend nicht nur auf dem Podest, sondern vor allem in der Pressekonferenz anzusehen ist: Weil Sieger Max Verstappen und der Zweitplatzierte Lando Norris noch nicht da sind, legt sich Hamilton der Länge nach auf die Couch für die Interviews und lauscht genüsslich den Klängen von Bob Marleys "Could You Be Loved", ehe es losgeht.

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Ganz entspannt: Lewis Hamilton sorgt in der PK für eine denkwürdige Szene Zoom Download

Zuvor im Rennen geht es aber weitaus weniger entspannt zu für den Rekordweltmeister, vor allem zu Beginn: "Ich hatte einen echt schlechten Start, was wirklich unglücklich war. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, was passiert ist: Es hat sich angefühlt als hätte ich ein bisschen Power verloren in der zweiten Phase (des Starts) und dann war ich von den Ferraris umringt, was nicht so einfach war."

Was Hamilton im Umkehrschluss aber umso mehr freut: "Von da aus zurückzukommen, das ist wirklich großartig." Denn der Mercedes-Pilot leitet daraus ab: "Letztlich, wenn ich den Start gehabt hätte, den ich hätte haben sollen, dann denke ich, wäre ich viel näher an den Jungs dran gewesen."

Insgesamt war das Rennen in Barcelona sehr strategisch geprägt, wobei Hamilton aus dem Mercedes-Lager dabei die deutlich bessere Reifenwahl zog als Teamkollege George Russell, der sich mit dem Einsatz des harten Reifens gegen Rennende keinen Gefallen tat.

Hamilton, der beim zweiten Stopp nochmal auf die weichen Pneus setzt, erklärt indes: "Das war von Beginn an der Plan, es war für mich heute nie eine Option den Hart zu fahren. Deshalb bin ich Soft, Medium, Soft gefahren" - und damit ganz gut. Hamilton freut sich: "Ich denke, wir haben die Lücke ein bisschen geschlossen. Aber ein paar Zehntel fehlen noch. Wir müssen jetzt einfach auf allen Seiten pushen."

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Am Start gerät Lewis Hamilton in Barcelona ordentlich unter Druck Zoom Download

Die jüngsten Mercedes-Upgrades habe dem Team dabei nach Hamiltons Gefühl aber schon vollends ausgereizt: "Ich denke, das ist das Maximum, das da momentan drinsteckt. Aber wir feintunen es natürlich immer noch mit kleinen Anpassungen." Dennoch stellt der Brite klar: "Wir müssen noch mehr Zeug bringen, ein paar extra Teile, um mit diesen Jungs zu kämpfen."

Kämpfen muss Hamilton am Sonntag auf der Strecke vor allem mit Ferrari-Star Carlos Sainz: "Ich denke, all die Überholmanöver waren ziemlich eng, aber so soll es ja auch sein, oder? Schön und eng. Ich glaube, unsere Räder haben sich ein bisschen berührt, aber es war fair", sagt er zum Duell mit dem Spanier: "Ich habe ihm Platz gelassen. Es war genau am Limit, nur ein Blatt Papier hat dazwischen gepasst."

Dass Sainz sich trotzdem über ihn beschwert habe, will Hamilton nicht zu sehr auf die Goldwaage legen: "Ich meine, es ist nie ein gutes Gefühl, wenn du überholt wirst. Und ich denke, wir hatten einen schönen kleinen Kampf in Kurve eins. Ich habe ihm Raum gelassen, also denke ich er war noch auf der Strecke. Letztlich hat er innen aber auch die Tür aufgelassen", sieht Hamilton wenig Grund für die Aufregung.

Wolff schießt erneut gegen die Hater: "Kein Hirn"

Groß war die um seine Person auch schon im Vorfeld des Wochenendes, aufgrund einer anonymen E-Mail mit Sabotage-Vorwürfen an Mercedes: Nach Hamiltons erstem Podium der Saison kann sich Toto Wolff, der den Rekordweltmeister gemeinsam mit Ehefrau Susie unter dem Podium in Barcelona ausführlich beklatscht, nicht nehmen lassen, noch einmal gegen die bösen Zungen nachzulegen.

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Lange nicht gesehen: Lewis Hamilton schafft es erstmals 2024 aufs Podest Zoom Download

"Ich habe für diese Verschwörungstheoretiker null Respekt, weil sie kein Hirn haben", lässt der Silberpfeil-Boss am Sonntag die nächste harte Ansage folgen: "Wir wollen ein Auto, das Rennen und Meisterschaften gewinnt, und wer das nicht kapiert, der soll einen anderen Sport schauen", sagt der Wiener.

In Bezug auf Hamilton erklärt Wolff: "Es ist gut zu sehen, dass er ein gutes Wochenende hatte, denn es war jetzt schon eine Weile, dass er einstecken musste. Oft hat die Strategie gegen ihn gespielt, aber heute war sie zu seinem Vorteil und das zurecht. Deshalb bin ich glücklich, dass wir dieses Podium für ihn verdient haben, denn es war eine Zeitlang her."

Hamilton freut sich: Mercedes hat Momentum

Mit Blick auf den Gesamteindruck seines Teams am Wochenende fügt Wolff an: "Ich glaube, dass die Fortschritte gut sind. Wir haben es jetzt zweimal hintereinander auf das Podium geschafft. In Montreal hätten wir vielleicht mit den Bedingungen dort auch gewinnen können. Aber man sieht schon, dass auf Norris und Verstappen und diese beiden Autos ein paar Zehntelsekunden fehlen."

Dabei rechnet Wolff im ORF vor: "Ich glaube, wenn wir bis zum Ende hingehalten hätten und das Gas nicht herausgenommen hätten, dann wären wir vielleicht zehn Sekunden hinter dem Sieger gewesen. Zehn Sekunden sind zehn Sekunden, also die fehlen uns noch."

Zur Konkurrenz sagt der Mercedes-Teamchef: "Heute sah McLaren sehr schnell aus. Wie schnell? Ich denke, Max hat immer ein bisschen was in der Hinterhand, man kann sehen, dass er den Unterschied macht. Aber diese zwei im Moment, da ist nicht viel dazwischen, die setzen definitiv die Messlatte."

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Bei der Reifenstrategie erwischte Hamilton diesmal einen guten Tag Zoom Download

Und trotzdem: Ein gewisses Momentum will vor allem Hamilton auch seinem Team nicht absprechen nach den zuletzt überzeugenderen Auftritten: "Wir werden definitiv konstanter. Und wenn ich mein Qualifying so hinkriege wie dieses Wochenende, dann macht es auch den Sonntag viel leichter. Genauso, wie wenn du einen guten Start schaffst", schmunzelt der Brite.

Dennoch freut sich Hamilton: "Es ist gut, mal ein sauberes Wochenende zu haben. Hoffentlich bringt uns das in die Position, auch in den nächsten Rennen anzugreifen."

Teamchef Wolff ist diesbezüglich bei Sky relativ optimistisch: "Ich denke, in Österreich war Red Bull traditionell immer sehr gut. Aber danach können meiner Meinung nach drei, vier Teams um die Pole und um Rennsiege fahren. Wir können das um den Sieg vielleicht noch nicht ganz, aber hoffentlich bald", ortet auch er nach der langen Durststrecke endlich viele positive Signale bei den Silberpfeilen.

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