GP Spanien
Barcelona-Sonntag in der Analyse: Norris-Frust und Ferrari-Ärger
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Leclerc: Sainz hielt sich nicht an Absprache +++ Norris: Habe es beim Start verloren +++ Harter Reifen die falsche Wahl +++
Feierabend
Damit ziehen wir hier im Ticker einen Strich unter diesen Rennsonntag. Ihr könnt jetzt also in Ruhe Fußball schauen, aber danach sind wir noch einmal für euch da.
Um 23:00 Uhr gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de die große Liveanalyse des Rennens mit Kevin Scheuren und Frederik Hackbarth direkt aus Barcelona.
Morgen früh melden wir uns dann mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Habt noch einen schön Abend, viel Spaß mit unserer Videoanalyse später und bis dann!
Den tollen Russell-Start ...
... gibt es hier zum Abschluss des Tages noch einmal im Video:
Racing Bulls: "Irgendetwas stimmte nicht ganz"
Mit P15 und P19 erlebte das Team aus Faenza das vielleicht schlechteste Rennen der bisherigen Saison. Yuki Tsunoda berichtet: "Es war ein hartes Rennen, bei dem ich zu kämpfen hatte."
"Das Handling des Autos war definitiv nicht einfach, und ich habe mich nicht so wohl gefühlt, wie ich es normalerweise tue. Irgendetwas stimmte nicht ganz. Wir werden alles analysieren, was passiert ist, um zu verstehen, was nicht gut funktioniert hat."
Teamkollege Daniel Ricciardo ergänzt: "Es ist natürlich enttäuschend, auf P15 zu landen, aber ich bin zufrieden mit meinem Rennen." Er habe das Gefühl, unter den Umständen heute das Maximum herausgeholt zu haben.
"Wir nehmen ein paar kleine positive Dinge mit, aber auch ein paar Dinge, an denen wir noch arbeiten müssen, weil uns mit dem neuen Paket etwas zu fehlen scheint", grübelt der Australier.
Die Racing Bulls hatten ja ein großes Update mit nach Spanien gebracht. Teamchef Laurent Mekies erklärt, dass man es zumindest geschafft habe, "so viele Daten wie möglich" zu sammeln.
Mal abwarten, ob es nächste Woche in Spielberg wieder besser läuft.
Sauber weiter punktlos
Auch nach dem zehnten Saisonrennen ist Sauber weiterhin das einzige Team ohne WM-Punkt. Teamvertreter Alessandro Alunni Bravi erklärt: "Wir hatten das Gefühl, dass wir im Qualifying einen Schritt nach vorne gemacht haben."
"Aber wir müssen am Sonntag noch etwas finden, um so konkurrenzfähig zu sein, wie wir es sein müssen, um Punkte zu holen", gesteht er und betont: "Natürlich sind wir vor Williams und RB gelandet, aber das kann nicht unser Ziel sein."
Man wolle in die Top 10, und dafür reicht es aktuell aus eigener Kraft eben noch nicht. Valtteri Bottas sagt über sein Rennen nach P16: "Wir haben uns heute für unterschiedliche Strategien entschieden und eine aggressive gewählt."
Die sei bei ihm aber nicht aufgegangen, weil die weichen Reifen zu schnell abgebaut hätten. "Wir waren zu einem frühen Stopp gezwungen, und der letzte Stint war zu lang", berichtet er.
So habe er "unsere echte Pace" nicht zeigen können. Teamkollege Zhou wurde immerhin 13. und berichtet: "Wir hatten heute ein gutes Rennen, vor allem im Vergleich zu den letzten paar Rennen. Wir waren den größten Teil des Tages ziemlich stark."
"Ich bin froh, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben, es fühlt sich an wie ein kleiner Durchbruch", betont er. Trotzdem sei am Ende nicht mehr als P13 drin gewesen. Und das beschreibt ganz gut, wo Sauber aktuell steht.
Richtige Antwort nach Verschwörungstheorien?
Wir bleiben eben beim Rekordchampion. Da hat es zuletzt ja einige Verschwörungstheorien gegeben, für die Toto Wolff bereits gestern in der Pressekonferenz der Teamchefs sehr deutliche Worte gefunden hat.
Auf die Frage, ob das Hamilton-Podium heute genau die richtige Antwort darauf gewesen sei, betont Wolff noch einmal: "Vor diesen Verschwörungstheoretikern habe ich null Respekt, denn sie haben kein Gehirn."
Er stellt klar: "Wir wollen ein Auto, das Rennen und Meisterschaften gewinnt, und wer das nicht versteht, sollte sich einen anderen Sport ansehen. Aber es ist gut zu sehen, dass er ein tolles Wochenende hatte."
Hamilton habe zuletzt einfach einige Male Pech gehabt, und heute sei es einmal für ihn gelaufen. "Ich bin also froh, dass wir ihm diesen Podiumsplatz verschafft haben, denn es ist schon eine Weile her", erinnert Wolff.
Hamiltons Überholmanöver gegen Russell gibt es hier noch einmal im Video:
Hamilton: Manöver gegen Sainz war fair
Nachdem der Spanier damit ja nicht ganz einverstanden war, sagt Hamilton selbst bei Sky über sein Überholmanöver gegen Sainz: "Für mich war es ziemlich toll. Ich denke, es war sauber."
Der Rekordweltmeister erklärt: "Letztendlich hat er die Innenseite nicht vollständig abgedeckt. Er hat die Tür offen gelassen, und ich bin spät neben ihn gefahren. Ich glaube, wir waren Rad an Rad."
"Ich glaube, er war noch auf der Strecke, also habe ich ihm viel Platz gelassen - so viel ich konnte", beteuert Hamilton. Das sahen die Rennkommissare wohl auch so, weshalb es keine Untersuchung gab.
Warum war Alpine so schnell?
Das wissen die Franzosen aktuell selbst noch nicht so ganz. "Das war unser bestes Rennen als Team in dieser Saison, daher bin ich mit dem heutigen Tag sehr zufrieden", betont Pierre Gasly zwar.
Gleichzeitig betont er aber auch: "Wir müssen verstehen, warum das Paket hier stark war, und diese Erkenntnisse für die Zukunft nutzen." Ganz ähnlich sieht es auch Teamchef Bruno Famin.
"Es ist erfreulich, dass wir hier in Spanien wieder mit beiden Autos in die Punkte fahren und als Team bei den letzten drei Grands Prix punkten konnten", freut sich der Franzose zwar.
Auch er betont jedoch: "Wir waren auf dieser Strecke besser, und wir müssen die Gründe dafür analysieren, um unser Gesamtpaket weiter zu verbessern." Denn ansonsten bringt auch das gute Barcelona-Ergebnis nicht viel.
Russell: Hatte von so einem Start geträumt
Über seinen sensationellen Start sagt der Brite: "Ich habe letzte Nacht davon geträumt, wie mein Angriffsplan aussehen würde, und als ich die Wettervorhersage sah, hatte der Wind in Kurve 1 auf Gegenwind gedreht, was bedeutete, dass ich sehr spät und tief in die Kurve hinein bremsen konnte."
Er habe sich "daran erinnert, wie Fernando [Alonso in Barcelona] 2012 von P4 gestartet ist und sich an die Spitze gesetzt hat. Ich wusste, dass es möglich war", so Russell, der betont: "Es war ein kalkuliertes Risiko."
"Ich fuhr vier Runden in der Startaufstellung und übte in jeder Runde, so spät wie möglich zu bremsen, damit ich wusste, wo das Limit lag. Ich wusste, wie stark der Wind war, und ich wusste, was mit dem Auto möglich war, also war es kalkuliertes Risiko", erklärt er.
Definitiv eines der Highlights in diesem Rennen, auch wenn Russell dieses am Ende trotzdem auf der Position beendete, von der er auch gestartet war.