GP Spanien
Barcelona-Samstag in der Analyse: McLaren "der klare Favorit"?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Mercedes: Russell glaubt an Siegchance +++ Norris: Feuer hat Vorbereitung gestört +++ Leclerc über Norris: Keine Absicht +++
Sauber: Beste Chance auf Punkte
Während Williams das schlechtmöglichste Ergebnis erzielte, schaffte es Sauber zum ersten Mal in diesem Jahr mit beiden Autos in die Top 10. Valtteri Bottas betont zufrieden: "Das Wochenende war bislang recht ordentlich."
"Wir haben an diesem Wochenende definitiv ein besseres Auto als bei vorherigen Rennen. Ich habe mich bisher das ganze Wochenende über wohl gefühlt. Die neuen Teile, die wir mitgebracht haben, haben sicher auch eine Rolle gespielt", so Bottas.
Angriffslustig erklärt er: "Ich denke, das ist die beste Chance auf Punkte, die wir in dieser Saison bisher hatten. Aber [...] wir müssen morgen in Topform sein, um diese Position in eine echte Chance auf die Top 10 umzuwandeln."
Er wird morgen von P12 ins Rennen gehen, Teamkollege Zhou von P15. Auch der Chinese ist zufrieden damit, es zum ersten Mal in diesem Jahr in Q2 geschafft zu haben.
Sargeant: Neuer Unterboden funktioniert nicht
Weil wir sowieso eben schon beim US-Amerikaner waren: Der hatte ja vor dem Wochenende betont, in Spanien endlich mit identischem Material wie sein Teamkollege zu fahren. Trotzdem war er heute wieder 0,356 Sekunden langsamer.
"Technisch gesehen handelt es sich um dieselbe Spezifikation. Aber der Unterboden funktioniert nicht richtig", ärgert sich Sargeant und betont: "Er erzeugt nicht die richtige Menge an Anpressdruck."
So sei es für ihn wieder einmal "ein schmerzhaftes Wochenende", gesteht Sargeant, während Teamkollege Albon, der Vorletzter wurde, erklärt: "Mein Auto fühlte sich gut an, meine Balance war gut."
Im Vergleich zum Vorjahr in Barcelona habe Williams auf jeden Fall "einen großen Schritt" gemacht, so Albon. Doch letztendlich zähle der Kurs eben noch immer zu den schlechtesten für das Team.
Und so wurden es heute die beiden letzten Positionen.
Sainz: Bis Q2 sah es noch gut aus ...
Der Spanier erklärt, dass heute nicht mehr als P5 und P6 für Ferrari möglich gewesen sei. In Q2 habe man "realisiert", dass man gegen Red Bull und McLaren keine Chance habe, "wenn sie aufdrehen".
Er sei "enttäuscht, denn nach dem Freien Training dachte ich ehrlich gesagt noch, dass wir eine Chance haben, an diesem Wochenende um die Poleposition zu kämpfen." Doch letztendlich seien die Gegner einen Schritt "zu weit weg" gewesen.
Sainz verrät: "Wir haben das ganze Wochenende über mit den Hochgeschwindigkeitskurven zu kämpfen. Wir haben immer noch dieses Phänomen, das Bouncing, das uns in den Hochgeschwindigkeitskurven sehr zu schaffen macht."
"Wahrscheinlich ruiniert uns das auch die Reifen für den dritten Sektor ein wenig. Ich weiß es nicht", zuckt Sainz die Schultern. Mit dem ersten Podium beim Heimrennen dürfte es auf jeden Fall wieder schwierig werden.
"Es ist offensichtlich, dass wir ein bisschen zu weit hinten sind. Aber ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass wir trotzdem ein gutes Rennen fahren können. Vor allem, wenn wir einen guten Start erwischen", so Sainz.
Sargeant bestraft
Der Williams-Pilot muss morgen in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten, weil er in Q1 Lance Stroll im Weg gestanden hat. Kann ihm aber egal sein, denn er war ja sowieso schon Letzter ...
Hier trotzdem die Begründung der Rennkommissare für die Strafe im Wortlaut:
"Car 2 impeded Car 18 into Turn 10. Although the driver of Car 2 reacted appropriately after spotting Car 18 in his mirrors, he relied on getting adequate information from the team on the straight between Turns 9 and 10, with the team failing to inform the driver in time."
"It has been agreed that a team failing to inform their driver of incoming traffic cannot be regarded as an excuse for such an infringement. The Stewards therefore determine that Car 2 unnecessarily impeded Car 18 and impose a grid drop in line with precedents."
Aus in Q1, aber: Racing Bulls sehen Potenzial
Auch die Racing Bulls gehören mit dem Doppelaus in Q1 zu den Enttäuschungen des Tages. Ricciardo besteht aber trotzdem drauf, dass die Leistung mit dem verbesserten Auto "ermutigend" war. Denn das Team hat ein großes Update mit nach Barcelona gebracht.
Zu der Frage, inwieweit das Ergebnis auf mangelnde Vertrautheit mit den neuen Komponenten zurückzuführen ist, sagt Ricciardo: "Ich denke, dass wir noch ein bisschen mehr aus dem Paket herausholen können, also werden wir weiter dran arbeiten.
"Andererseits hatte ich das Gefühl, dass wir im Training viel unausgeglichener waren und dass sich das Auto im Qualifying viel besser anfühlte", erklärt der Australier und betont: "Ich fand eigentlich nicht, dass sich das Auto im Qualifying schlecht angefühlt hat."
Seine kompletten Aussagen und auch die von Teamkollege Tsunoda findet ihr hier!
Piastri: War sowieso keine gute Runde
Der Australier gehört mit P10 zu den Verlierern des Tages. Er konnte in Q3 keine Rundenzeit setzen, weil seine erste Zeit wegen Tracklimits gestrichen wurde. Bei seinem zweiten Versuch hatte er dann einen Fehler drin und brach die Runde ab.
"Ich habe nicht das Gefühl, dass ich so ein gutes Ergebnis weggeworfen habe", betont er selbst. Denn seine Runde sei sowieso nicht besonders gut gewesen und hätte wohl "bestenfalls" nur für "P7 oder P8" gereicht, vermutet er.
Er habe einfach keine gute Pace gehabt, und dafür müsse man jetzt den Grund herausfinden. "Es fühlt sich das ganze Wochenende über nicht sehr natürlich an", grübelt der McLaren-Pilot.
Eine Erklärung dafür habe er aktuell noch nicht. "Es könnten die Reifen sein", antwortet er auf Nachfrage. Aber sicher sei er sich da nicht.
Gute Nachrichten von McLaren
Das Team meldet soeben: "Das Mitglied des McLaren-Teams, das zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden war, ist inzwischen wieder entlassen worden. Unser Dank gilt der Strecke und dem medizinischen Personal des Krankenhauses für ihre Betreuung und Unterstützung."
Sehr schön, damit können wir jetzt also erst einmal einen erfreulichen Strich unter das Feuer-Thema ziehen.
Leclerc über Norris: War keine Absicht
Auch über die Szene mit Norris in FT3 hat Leclerc gesprochen und erklärt: "Lando kam aus der Boxengasse und ich war auf einer Push-Runde hinter ihm. Als er [seine Runde] dann abbrach, brach auch ich ab."
"Ich bremste, um neben ihm zu sein und verschätzte mich", beteuert Leclerc und betont: "Ich wollte die Autos hinter mir nicht behindern." Dadurch sei er dann etwas zu nah an Norris herangekommen.
"Dann kollidierten wir, aber es war eher ein Missverständnis", betont Leclerc, der zwar gesteht, dass er "frustriert" gewesen sei. Die Berührung mit dem McLaren habe er aber nicht gewollt.