GP Kanada
Formel-1-Liveticker: Untersuchung gegen Verstappen
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Untersuchung gegen Max Verstappen +++ Leclerc: Sind einfach nicht schnell genug +++ Deutet Marko den Ricciardo-Abschied an? +++
Alonso: Keiner ist eine perfekte Runde gefahren
Der Spanier hat nach P6 gemischte Gefühlte und erklärt: "Es ist auf jeden Fall eine gute Ausgangsposition. In den letzten beiden Events sind wir in Q1 ausgeschieden, so dass das Rennen im Grunde genommen gelaufen war."
Dieses Mal sei die Ausgangslage also viel besser, doch es sei wegen der Bedingungen trotzdem "ein schwieriges Qualifying" gewesen. "Ich glaube, niemand hat heute eine perfekte Runde gedreht. Das war auch bei mir der Fall", so Alonso.
"Ich habe in Q3 nicht alles richtig gemacht. Wenn man dann sieht, dass man nur zwei Zehntel von der Poleposition entfernt ist, tut das schon ein bisschen weh. Aber ich denke, es ist für jeden das Gleiche", so der Spanier.
Er selbst glaubt, alleine in Kurve 2 so viel Zeit verloren zu haben, dass er andernfalls auf Pole hätte stehen können. "Ich habe darüber nachgedacht, die Runde einfach abzubrechen", so Alonso.
Stattdessen sei er aber "sehr aggressiv" gefahren und habe die Runde so noch gerettet. Aber mit einem besseren Start wäre laut eigener Aussage eventuell sogar die Pole möglich gewesen ...
Wie eng es vorne war, ...
... das könnt ihr euch passend zur Alonso-Aussage hier noch einmal visualisiert abschauen. So eng darf es gerne immer sein!
Keine Strafe für Verstappen
Die Entscheidung ist da: Max Verstappen bekommt für sein "Vordrängeln" in der Boxengasse keine Strafe. Die Rennkommissare begründen das kurz gesagt damit, dass es erlaubt sei, sich in die Schlange zu schieben, wenn es dort eine passende Lücke gebe.
Das sei bei Verstappen der Fall gewesen. Zudem seien auch keine anderen Autos dadurch behindert worden, daher keine Strafe. Hier die etwas umfangreichere Begründung im Wortlaut:
"The team stated in the hearing that they assumed Car 1 had crossed the solid white line separating the fast lane from the working lane when it was released from the garage and therefore followed the procedure outlined in Article 34.8 to leave the pit lane in the order the cars arrived there. The Stewards determine that this assumption was inaccurate as no wheel of Car 1 had crossed the solid white line separating the fast lane from the working lane. It is noted that the fast lane is demarcated as the lane (marked by two solid white lines) closest to the pit wall. Any other white lines and/or painted areas have no relevance in this context."
"Given the fact that Car 1 was not in the fast lane at the start of the session, the regulations and the Race Director?s Event Notes (item 11, document 29) only required the driver to blend into the fast lane as soon as it is safe to do so, meaning that if there is a suitable gap in a queue of cars in the fast lane, and without unnecessarily impeding cars already in the fast lane. The Steward contend that these requirements were fulfilled and take no further action."
Trotz Q3: Williams-Fahrer "frustriert"
Alexander Albon schaffte es in die Top 10, sagt aber trotzdem, dass es "ein frustrierender Samstag" gewesen sei, denn: "Wir haben vor dem Qualifying eine kleine Set-up-Änderung vorgenommen, und das Auto fühlte sich auf Anhieb gut an."
"In Q1 und Q2 hatten wir eine starke Pace, aber in Q3 haben wir einen anderen Plan ausprobiert, der für uns nicht funktioniert hat. Durch den Regenschauer zwischen den Sessions sank die Streckentemperatur und wir hatten Probleme, die Reifen aufzuwärmen", ärgert er sich.
So beendete Albon Q3 schließlich auf dem zehnten und letzten Platz, nachdem er in Q1 und Q2 noch P4 respektive P6 belegt hatte. Teamkollege Logan Sargeant beendete das Qualifying derweil auf P13.
"Es ist ein bisschen frustrierend, weil ich auf meiner besten Runde aufgehalten wurde. Eigentlich habe ich eineinhalb Zehntel auf mich selbst gutgemacht. Hätte ich diese Zeit gehabt, wäre ich direkt in Q3 gekommen", ärgert auch er sich.
Immerhin sei man aber in einer Position, aus der heraus man morgen "kämpfen" könne, so der US-Amerikaner.
Nächste Sauber-Pleite: Mehr war nicht drin
Deutlich schlechter als für Williams lief es für Sauber. Valtteri Bottas wurde 17., Teamkollege Guanyu Zhou sogar 20. und Letzter. Teamvertreter Alessandro Alunni Bravi sucht daher auch gar nicht nach Ausreden.
Er gesteht: "Das heutige Qualifying bestätigt, dass es uns an Leistung in der einzelnen Runde fehlt. Wir haben bereits in den letzten Rennen gesehen, dass unsere Hauptkonkurrenten einen Schritt nach vorne gemacht haben."
Dadurch sei man selbst zurückgefallen. "Ich glaube nicht, dass Valtteri heute mehr aus dem Auto hätte herausholen können: Er fuhr eine saubere Runde und ließ nichts liegen", stellt er klar.
Bottas selbst erklärt, dass man für das Rennen zumindest "etwas optimistischer" sei. "Es ist sicherlich eine Strecke, die mehr Möglichkeiten bietet als Monaco", erinnert er. Zudem könne vielleicht das Wetter helfen.
So richtig hat man aber nicht den Eindruck, dass es an diesem Wochenende endlich mit dem ersten WM-Punkt des Jahres für Sauber klappen wird.
Pirelli erwartet zwei Stopps
Und schon einmal ein Blick auf die Strategie beim Rennen. Mario Isola von Pirelli erklärt: "Wie erwartet, ist die Strecke, die seit dem letzten Jahr komplett neu asphaltiert wurde, noch sehr grün, so dass wir eine sehr deutliche Entwicklung beobachten konnten."
"Dies führte auch zu erheblichem Graining, insbesondere bei der Medium-Mischung, die von fast allen für die Longruns verwendet wurde. Daher wird es immer wahrscheinlicher, dass bei einem trockenen Rennen die effektivste Strategie ein Zweistopper ist."
Dabei werde dann vermutlich zweimal die harte Mischung zum Einsatz kommen, "was erklärt, warum sieben Teams immer noch zwei Sätze für jeden Fahrer zur Verfügung haben", so Isola.
Doch wenn es morgen regnen sollte, was nach aktuellem Stand nicht unwahrscheinlich ist, dann wird sowieso alles über den Haufen geworfen ...
Feierabend!
In Kanada ist es kurz nach 20:00 Uhr, und damit sind wir auch am Ende unseres Tickertages angekommen. Am Sonntag melden wir uns natürlich mit einer neuen Ausgabe zurück, Rennstart ist dann "schon" um 20:00 Uhr unserer Zeit.
Für euch geht es in der Nacht aber natürlich wie gewohnt noch mit der großen Videoanalyse zum Qualifying weiter. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich um 03:00 Uhr live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.