• 06. Juni 2024 · 22:56 Uhr

Esteban Ocon: Doohan-Einsatz ist keine Strafe für Monaco

Esteban Ocon verneint, dass die Trennung und der Freitagseinsatz von Jack Doohan etwas mit dem Vorfall in Monaco zu tun haben - Keine Änderung im Team erwartet

(Motorsport-Total.com) - Von außen betrachtet mag das ambitionierte Manöver von Esteban Ocon in Monaco Konsequenzen gehabt haben: In den Tagen nach dem Vorfall wurde bekannt, dass sich die Wege des Franzosen und seinem Alpine-Team am Saisonende trennen werden. Zudem muss er sein Auto in Kanada für das erste Training an Testfahrer Jack Doohan abtreten.

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Esteban Ocon gibt sich am Medientag in Kanada gut gelaunt Zoom Download

Nun könnte man sagen: Klar, alles Zufall, aber dennoch ist der Zeitpunkt für das Freitagstraining Doohans ungewöhnlich - zumindest auf den ersten Blick. Denn in Kanada hatte bislang seit Einführung der Freitagsfahrerregel kein Rookie fahren dürfen (zur Übersicht der Freitagsfahrer), zudem war dessen Einsatz im Vorfeld auch nicht angekündigt gewesen.

Trotzdem bestreitet Ocon, dass das Auslassen des ersten Trainings eine Strafe für den Monaco-Vorfall war: "Ich habe das in den Medien oft gelesen, aber das ist nicht der Fall", lacht er. "Als Team müssen wir zwei Trainings an Rookies geben, und ich gebe meines hier Jack."

Und tatsächlich gibt es aus seiner Sicht gute Gründe, warum Alpine gerade hier den Doohan-Einsatz ableistet: "Die Strecke wird mit neuem Asphalt sehr grün und dreckig sein und muss erst eingefahren werden", so Ocon.

Außerdem muss er nach der Kollision beim letzten Rennen noch eine Strafversetzung um fünf Startplätze hinnehmen. "Von daher ist mein Qualifying weniger wichtig als sonst. Es geht mehr um den Renntrimm", so der Franzose.

"Und aus Sicht des Teams werden wir später im Jahr vermutlich ein konkurrenzfähigeres Auto haben, von daher ist es gut für uns, wenn wir es jetzt schon früh machen, anstatt in Mexiko und Abu Dhabi wie sonst", so Ocon.

Doch auch wenn der Rookie-Einsatz keine Strafe sein sollte, darf man gespannt sein, wie sich das Verhältnis zwischen Alpine, Ocon und Teamkollege Pierre Gasly entwickeln wird. Zwischen den beiden Franzosen hatte es ja auch vor der gemeinsamen Zeit bei Alpine Spannungen gegeben, was sich in Monaco nicht gerade gelegt haben dürfte.

Keine Angst vor Ungleichbehandlung

Zwar betont Ocon, dass sich beide intern ausgesprochen hätten und dass es "kein Drama" gibt, trotzdem bleibt bei vielen die Frage, ob sich beide Fahrer auf der Strecke verstehen können. Denn Ocon hat im Zweifel nicht mehr viel zu verlieren - außer vielleicht sein Cockpit mit sofortiger Wirkung.

Er selbst betont dabei: "Als Fahrer habe ich immer die Anweisungen beachtet, die mir gegeben wurden. Dabei hat sich nichts geändert."

Auch habe er keine Angst, dass er in Zukunft teamintern das Nachsehen haben könnte - etwa wenn es um neue Upgrades geht. "Da wird sich nichts ändern", ist er sich sicher: "Ich hatte in Schanghai das erste Upgrade, von daher wird Pierre das nächste ein Rennen früher bekommen, wenn es nur für ein Auto vorhanden ist."

"Wir werden fair behandelt, und das ist uns sehr wichtig und wurde auch oft besprochen. Das sollte kein Problem sein."

Dass der Vorfall und die bevorstehende Trennung seinen Rest der Saison beeinflussen könnte, glaubt Ocon nicht: "Wir haben alle im Team gesprochen. Ich habe mit Bruno [Famin] gesprochen und war zur normalen Vorbereitung in der Fabrik. Wir haben über viele Dinge geredet, und es gab dabei keinen peinlichen Moment. Unsere Beziehung hat keinen Schaden erlitten."

Ocon: Alpine entscheidet nicht aufgrund eines Rennens

Und eines möchte Ocon auch betonen: Auch die Trennung zum Saisonende sei keine Kurzschlussreaktion auf den Unfall von Monaco gewesen: "Wir haben schon über viele Monate gesprochen. Renault ist eine große Gruppe, und es ist ein Team, das eine Entscheidung nicht nur aufgrund eines einzelnen Rennens trifft", sagt er.

"Wir haben gesprochen und gemeinschaftlich entschieden, dass wir es beenden", so der Franzose, der insgesamt fünf Jahre beim Team war und findet, dass das in der Formel 1 eine lange Zeit ist. "Ich glaube, dass nicht viele Fahrer in Enstone so lange beim Team waren", meint er. "Es ist ein guter Zeitpunkt, sich zu trennen und zu entscheiden, andere Herausforderungen anzugehen."


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Wo die Zukunft von Ocon liegen wird, ist noch nicht bekannt. Zumindest werden ihm einige Adressen wie Audi oder Haas nachgesagt, wo er seine Karriere fortsetzen könnte. Natürlich wäre es auch möglich, dass er wie 2019 leer ausgeht und dass seine Zeit in der Königsklasse dann schneller zu Ende geht, als er gedacht hätte.

"In der Formel 1 weiß man nie, was die Zukunft bereithält", sagt er. "Mein Ziel ist es, in der Formel 1 zu sein, ganz klar."

Etwas zu verkünden hat der Franzose in Kanada aber noch nicht. "Im Moment bin ich darauf fokussiert, was an diesem Wochenende und bei den kommenden Rennen passieren wird", winkt er ab. "Es ist gut, wieder zu fahren, das ist das Wichtigste."

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