• 24. Mai 2024 · 11:49 Uhr

Ende der Ära Red Bull? "Lassen wir mal die Kirche im Dorf ..."

Helmut Marko exklusiv: Warum er Adrian Newey zwar als Mensch nachtrauert, aber nicht glaubt, dass Red Bull deswegen zusammenbrechen wird

(Motorsport-Total.com) - Wer dachte, dass Red Bull bis Ende der aktuellen Regelperiode so unschlagbar sein würde wie 2023, der lag falsch. McLaren hat Miami gewonnen und war in Imola phasenweise das schnellste Auto, und auch Ferrari ist sukzessive an die Spitze herangerückt. Weil im ersten Quartal 2025 Stardesigner Adrian Newey zu einem anderen Team wechseln darf, fragen sich einige, ob die Ära Red Bull sich langsam einem Ende nähert.

Foto zur News: Ende der Ära Red Bull? "Lassen wir mal die Kirche im Dorf ..."

Das Interview wurde am Samstag vor Imola in der Nähe der Strecke aufgezeichnet Zoom Download

Eine Theorie, die Helmut Marko keine schlaflosen Nächte bereitet: "Lassen wir mal die Kirche im Dorf", sagt er in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, das am Samstagmorgen vor dem Rennen in Imola in der Nähe der Strecke aufgezeichnet und jetzt veröffentlicht wurde.

"Wir haben zwei Rennen verloren, oder nicht gewonnen. Das eine war Melbourne, das andere war Miami. Beides Straßenkurse. Und ja, wir hatten auf diesen Strecken unsere Probleme und waren von uns aus gesehen nicht mehr das stärkste Team", räumt Marko ein.

Ferrari sei "nähergekommen", hält der Red-Bull-Motorsportkonsulent fest, und bei Lando Norris habe man ja sehen können, "welchen Speed er gegangen ist", mit dem neuesten Update von McLaren. "Den konnten wir nicht mitgehen", gibt Marko zu.

Er stellt sich jetzt die Frage: "Ist das jetzt nur streckenspezifisch auf diese zwei Straßenkurse zurückzuführen? Das wird sich im Laufe der Saison zeigen." Red Bulls Imola-Update habe "nicht auf Anhieb funktioniert", war aber letztendlich trotzdem gut genug, um auf Poleposition zu fahren und den Grand Prix zu gewinnen.

Warum der Vorsprung von Red Bull abgeschmolzen ist

Marko glaubt, dass es ganz natürlich ist, dass das Formel-1-Feld zusammenrückt. Die Handicapregel beschneidet Red Bull stärker als die Verfolgerteams, und es sei "Teil der Formel-1-Politik", dass andere Teams kopieren, "was sie nicht selbst erfinden. Je länger und stabiler das Reglement, umso mehr gleichen die Topteams diesen Rückstand, falls sie ihn haben, aus."

Darüber hinaus gebe es auch eine natürliche Personalfluktuation, "weil Leute eine bessere Position kriegen, sei es weil sie mehr verdienen oder eine neue Herausforderung suchen. Und mit jedem Mitarbeiter geht natürlich auch Know-how mit, weil das, was man im Kopf hat, das hat man im Kopf. Das lässt sich durch keinerlei Verträge einschränken oder verhindern."

Dan Fallows hat Red Bull bereits in Richtung Aston Martin verlassen, Adrian Newey hat die Kündigung eingereicht, Pierre Wache wurde ebenfalls von Aston Martin umworben und Jonathan Wheatley liebäugelt mit dem Gedanken, woanders hinzugehen, wo er vielleicht mehr sein könnte als ein einfacher Teammanager.

Was Marko über Neweys Abgang denkt

Was Newey betrifft, habe Dietrich Mateschitz immer gesagt: "Daran, Newey zu haben, ist schon allein der Vorteil, dass ihn die anderen nicht haben." Newey sein "ein Mythos", schwärmt Marko: "Er hat sehr viel zu unseren Erfolgen beigetragen."


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Aber: "Zwischenzeitlich wurde auch das Technikteam sehr breit aufgestellt. Wir haben junge Talente wie Ben Waterhouse oder arrivierte wie Pierre Wache. Und ich glaube, dass das für Red Bull Racing kein Drama, keinen Einbruch in der technischen Performance und Brillanz bringen wird."

"Aber wie gesagt: Es ist auch ein psychologischer Faktor. Es hat viele junge Ingenieure gegeben, die wahrscheinlich nur deshalb zu uns gekommen sind, weil unter Newey zu arbeiten, das hatte so seinen Reiz, und er ist der erfolgreichste Designer."

Marko selbst bedauert den Abschied von Newey nicht nur aus fachlichen, sondern auch aus menschlichen Gründen. Der 65-Jährige sei "eine sehr angenehme, leicht ins Philosophische tendierende Persönlichkeit, die sich schon irgendwie vom Rest dieser sehr modernen Formel-1-Gefolgschaft abgehoben hat".

Das ganze Interview mit Helmut Marko (32 Minuten) ist seit Donnerstag für Kanalmitglieder von Formel1.de auf YouTube verfügbar. Ohne Werbeunterbrechungen. Am Samstag wird das Video dann mit Werbung für alle User freigeschaltet. Jetzt kostenlos Kanal abonnieren und Benachrichtigungen aktivieren, um das nicht zu verpassen!

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