Formel-1-Newsticker
Imola-Samstag in der Analyse: Oscar Piastri verliert Rang zwei!
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Max Verstappen auf Pole in Imola +++ Piastri verliert P2 +++ Marko bestätigt Gespräche mit Fernando Alonso +++
Strafe für Piastri!
Die Entscheidung ist da: Oscar Piastri muss drei Startplätze zurück. Damit startet er am Sonntag von Rang fünf.
Der Australier hatte Kevin Magnussen in Q1 aufgehalten und bekommt dafür eine Strafe. Zwar wurde er vom Team nicht gewarnt, dass der Däne hinter ihm auf einer schnellen Runde ist, trotzdem halten die Kommissare den Tatbestand des Blockierens für gegeben.
Damit startet McLaren-Teamkollege Lando Norris am Sonntag neben Max Verstappen aus der ersten Startreihe, gefolgt von den beiden Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz, die gemeinsam Reihe zwei belegen.
Piastri reiht sich auf Rang fünf ein, alle anderen Plätze bleiben unangetastet.
Glock: Strafe für Piastri eigentlich klare Sache
Noch gibt es keine Entscheidung im Fall Piastri, doch für Experte Timo Glock ist die Angelegenheit eigentlich klar: "In meinen Augen hat er da im Weg gestanden. Und deshalb würde ich mit nichts anderem rechnen als mit einer Strafe für Oscar Piastri", sagt er bei Sky.
"Natürlich ist das für den Fahrer immer ärgerlich. Am Ende ist es ja auch die Aufgabe vom Team, aber das gehört auch zum Qualifying dazu. Du musst nicht nur eine schnelle Runde fahren, sondern darfst auch keinem im Weg stehen. Das ist das leidige Thema, das wir immer haben", so der Deutsche.
"Wir hatten noch mit Zak Brown darüber gesprochen, wie wichtig es ist, die Autos in Q1 richtig zu platzieren, damit du keinem im Weg stehst und die freie Runde hinbekommst. Und dann passiert genau so was."
Für den aufgehaltenen Kevin Magnussen tut es ihm leid: "Das ist ein blödes Timing gewesen für Kevin Magnussen, der mit Sicherheit von der Performance her hätte in Q2 gehen können. Ich bezweifle aber, dass er die Pace von Nico gehabt hätte. Aber fairerweise muss man sagen: Er hatte keine faire Chance, in Q2 zu vorzufahren."
Verstappen: Hülkenberg und ich "Windschatten-Buddys"
Helmut Marko hatte sich bei Nico Hülkenberg für den notwendigen Windschatten bedankt, der Max Verstappen auf die Pole gebracht hat. Darauf angesprochen muss auch der Niederländer grinsen: "Wir sind echte 'Windschatten-Buddys'", lacht er.
"Ich habe ihm den Windschatten Richtung Kurve 17 gegeben, dann hat er mir einen bis Kurve 2 gegeben", so Verstappen. Aber: "Das war für mein Gefühl ein bisschen zu viel des Guten, weil ich Kurve 2 ein bisschen verpasst habe. Ich habe etwas gewonnen, aber in Kurve 2 wieder verloren."
"Insgesamt denke ich, hat es mir ein bisschen geholfen. Wenn man solch schwierige Wochenenden hat, muss man solche Gelegenheiten nutzen. Es hat wunderbar funktioniert."
Perez: Darum kam das Aus in Q2
Apropos Enttäuschung: Sergio Perez schied als Elfter bereits in Q2 aus. Was war los? "Leider war meine erste Runde in Q1 nicht ideal", sagt der Mexikaner. "Wir dachten, wir wären nicht sicher, also zogen wir einen weiteren Satz neuer Reifen auf, was im Grunde bedeutete, dass ich für meinen letzten Quali-Run auf abgenutzten Reifen unterwegs war."
"Als ich in Q2 den neuen Reifen aufzog, hatte ich plötzlich viel Grip an der Hinterachse und bin in Kurve 7 geradeaus gefahren und habe zweieinhalb Zehntel verloren. Und angesichts der knappen Abstände hat es dann einfach nicht gereicht", hadert er.
Am Ende haben 0,015 Sekunden auf Daniel Ricciardo gefehlt.
Leclerc hadert mit Tamburello und Randsteinen
Für Ferrari wurde es nach einem starken Freitag nur Platz vier und fünf. Das ist schon eine kleine Enttäuschung, und Leclerc ist aufgefallen, dass man vor allem in einer Kurve eine Menge Zeit verliert - Tamburello. "Wir verstehen nicht, was uns dort fehlt", sagt er. "Die Vorbereitung der Reifen ist wichtig, aber es ist seltsam. Wir haben viele Dinge ausprobiert, aber es sind immer die gleichen Kurven, die uns bestrafen."
"Das ist etwas, das wir kennen und an dem wir arbeiten, aber das ist nichts, was wir jetzt erst entdeckt haben", so der Monegasse. "Wir wissen, dass wir damit zu kämpfen haben, und wir wissen, dass eine Stärke der Red Bulls darin besteht, wie weit sie auf den Randsteinen gehen können. Ich weiß nicht, wie sehr Max im Qualifying die Randsteine genommen hat, aber ich weiß, dass er sie vor diesem Wochenende sehr oft genommen hat."
"Ich habe versucht, die Randsteine zu nehmen, aber mit unserem Auto können wir das im Moment nicht tun", so Leclerc. "Wir werden uns das ansehen, aber der Trend ist schon seit ein paar Rennen so."
Noch drei weiße Westen
Ein Blick auf die Qualifying-Duelle zeigt, dass es noch drei Fahrer gibt, die im Qualifying in dieser Saison unbesiegt sind. Das ist mit sieben Poles in sieben Rennen natürlich zum einen Max Verstappen, und das ist bei Williams Alexander Albon, dessen Teamkollege Logan Sargeant heute wieder nur Letzter wurde.
Und das ist Valtteri Bottas, der zwar in Q1 ausschied, aber zum siebten Mal Guanyu Zhou besiegte, der bislang in allen Qualifyings nicht in Q2 kam.
Eine Übersicht über alle Qualifying-Duelle findet ihr hier.
Problem setzt Alonso schachmatt
Für Fernando Alonso war es ein Tag zum Vergessen. Nach seinem Unfall im dritten Training baute Aston Martin sein Auto wieder zusammen (inklusive neuem Getriebe), doch im Qualifying fuhr der Spanier nach einem Abflug nur die langsamste Zeit. "Das war genau einer dieser Tage, an denen alles schief lief", hadert er.
Nach seinem Unfall habe man ihm Sprit für die komplette Session mitgegeben, damit er viele Runden drehen konnte. "Ich habe die Rundenzeit gleich zu Beginn gesetzt, als das Auto noch viel Sprit hatte. Und dann als das Auto am Ende leicht war und wir den letzten Reifensatz aufzogen, musste ich wegen eines unbekannten Problems an die Box", erklärt er.
"Sie riefen mich an die Box, und das war ziemlich schmerzhaft. Ich habe drei oder vier Mal gefragt, ob ich jetzt wirklich an die Box soll", so Alonso. "Es tut mir leid für die Mechaniker, weil sie nach der Arbeit, die sie geleistet haben, etwas Besseres verdient hätten."
Hülkenberg: Platz acht war drin
Für Nico Hülkenberg wurde es am Ende Rang zehn, doch er sagt, dass auch Platz acht möglich gewesen wäre: "Ich glaube Achter, Ricciardo, hätte ich kaufen können", sagt er bei Sky.
Doch seine Runde sei schon in Kurve 3 dahin gewesen. "Da war ich zwei Zehntel zurück auf meine Q2-Runde, "und dann musst du irgendwie versuchen, die zurückzukriegen. Du pushst ein bisschen mehr, bremst ein bisschen später, und oftmals geht es dann nicht gut", so der Deutsche.
"Irgendwie war die Runde eher so eine Negativspirale. Im letzten Sektor habe ich dann wieder etwas Zeit gefunden, aber am Ende war es P10."