Bottas hofft auf Audi-Cockpit, aber: "Werde auf der Strecke nicht gesehen"
Valtteri Bottas würde sich gerne für ein Cockpit bei Audi für 2026 empfehlen, weiß aber, dass er dafür gesehen werden muss - Auto mit besserem Set-up-Fenster
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas hofft weiterhin, sich bei Sauber für einen Platz bei Audi empfehlen zu können. Der Finne fand nach seinem Aus bei Mercedes ein Auffangbecken beim damals noch Alfa Romeo genannten Rennstall, der sich auf den Einstieg von Audi ab 2026 vorbereitet.
Bis dahin hält Bottas einen Platz warm, den er aber auch unter der Schirmherrschaft des deutschen Herstellers gerne behalten würde. "Meine Priorität liegt darauf, in das Audi-Projekt involviert zu sein", sagt er vor der neuen Formel-1-Saison 2024. "Für mich ist das wirklich, wirklich verlockend und ideal."
Doch Bottas weiß auch, dass viele Fahrer auf einen Platz bei einem großen Hersteller schielen und dass der Fahrermarkt mit dem Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari mächtig in Bewegung gekommen ist. Dadurch muss sich unter anderem Carlos Sainz einen neuen Platz suchen - und der wird stark mit Audi in Verbindung gebracht.
"Viele Verträge laufen aus, auch meiner", sagt er. "Von daher möchte ich natürlich einen guten Saisonstart haben, und dann sehen wir weiter."
Bottas weiß um seine Argumente, die er in die Waagschale werfen kann: "Ich habe nichts zu beweisen", sagt er, doch ihm ist auch bewusst, dass das Gedächtnis in der Formel 1 kurzlebig ist und dass sein Marktwert nicht mehr so hoch sein dürfte wie zu der Zeit, als er noch für Mercedes gefahren war.
"War vermutlich nicht so sichtbar"
Denn 2023 war für Alfa Romeo ein schwieriges Jahr, das auf dem neunten Platz in der WM endete. "Ich war vermutlich nicht so sichtbar auf der Strecke, weil wir eher am Ende gekämpft haben", so der Finne.
"Aber hoffentlich vergessen die Leute nicht, zu was ich in der Lage war, nämlich 67 Podestplätze, 20 Polepositions und so weiter", so Bottas. "Es gibt nicht viele verfügbare Fahrer im Grid mit solchen Zahlen."
Noch sei es aber nicht an der Zeit, sich mit Vertragsgesprächen zu beschäftigen, auch wenn sein Team im Hintergrund bereits daran arbeite, die besten Lösungen zu finden. "Irgendwann werden wir sprechen, aber natürlich wird Audi in die Fahrerpaarung involviert sein. Aber jetzt ist noch nicht das Wochenende, um diese Treffen mit ihnen zu haben - eher in Zukunft, aber hoffentlich nicht so spät."
Helfen könnte Bottas natürlich, sollte Sauber mit seinem Auto ein guter Griff gelungen sein, sodass er wie zu Saisonbeginn 2022 auf sich aufmerksam machen kann. Die Daten aus den Testfahrten deuten allerdings darauf hin, dass sich die Schweizer wieder mit den hinteren Rängen begnügen müssen.
Mehr Möglichkeiten beim Set-up
Trotzdem hat Bottas bei den Testfahrten in Bahrain gute Verbesserungen am C44 erkannt. Die wichtigste Änderung: Die Fahrer können sich beim Set-up nun freier entfalten.
"In den vergangenen beiden Jahren hatte ich häufig das Gefühl, dass wir aufgrund der Balanceprobleme ein bisschen eingeschränkt sind, was das Set-up angeht", sagt Bottas. Das Problem sei man aber angegangen, sodass es den Piloten von Strecke zu Strecke leichter fallen sollte, das Auto optimal abzustimmen.
"Wir sollten eine bessere Balance bekommen, das ist schon einmal ein guter Ausgangspunkt", sagt der Finne. Und auch die Fahrzeughöhe könne man nun deutlich niedriger einstellen, was dem Team einiges an Abtrieb bringen sollte. "Die Haupteinschränkung ist nun die Abnutzung der Bodenplatte", meint er. "Wir sind also in einer deutlich besseren Position."
Allerdings gibt es aus seiner Sicht auch noch einige Dinge, die man verbessern muss. Vor allem die Pace über eine Runde ist noch ausbaufähig, auch wenn Teamkollege Guanyu Zhou am letzten Testtag noch die drittbeste Zeit des Tages fuhr - allerdings bei den besten Bedingungen kurz vor Schluss mit weichen Reifen.
Bottas selbst durfte den C44 hingegen noch nicht mit leerem Tank fahren - abgesehen vom Ende einer Rennsimulation mit alten Reifen. "Dafür muss ich noch ein Gefühl bekommen", sagt er. "Und weil besonders das Mittelfeld sicherlich wieder eng beisammen sein wird, müssen wir uns gut qualifizieren."
"Daran muss ich in dieser Woche vor dem Qualifying definitiv noch arbeiten."