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Neuer FIA-Sportdirektor: Tim Malyon folgt auf Steve Nielsen
Neben Sportdirektor Steve Nielsen verlässt auch der Technische Direktor Tim Goss die FIA - Für Nielsen wurde mit Tim Malyon ein interner Nachfolger gefunden
(Motorsport-Total.com) - Was sich bereits angedeutet hatte, ist nun offiziell: Steve Nielsen gibt seinen Job als Sportdirektor der FIA Ende Januar ab. Das hat der Automobil-Weltverband am Montag offiziell bestätigt, nachdem Motorsport-Total-com bereits Ende Dezember über Nielsens bevorstehenden Abschied berichtet hatte.
Nielsens Nachfolger als Sportdirektor im Einsitzerbereich wird Tim Malyon, der bereits seit 2019 für die FIA arbeitet. Zunächst war er beim Weltverband Forschungschef, 2021 erfolgte seine Ernennung zum Sicherheitsdirektor. Seit Mai 2022 war er zudem Leiter des neuen Remote Operations Centre (ROC).
In der Pressemitteilung der FIA heißt es: "In seiner Funktion wird Malyon alle sportlichen Angelegenheiten beaufsichtigen, einschließlich der Rennleitung und des Remote Operations Centre (ROC) in Genf, und er wird an Nikolas Tombazis, den Direktor der FIA für Einsitzer, berichten."
Bevor Malyon 2019 zur FIA stieß, arbeitete er bis Anfang 2016 unter anderem zwölf Jahre für Red Bull respektive das Vorgängerteam Jaguar, danach einige Monate für Sauber und ab Mai 2016 fast drei Jahre für BMW, unter anderem in der DTM und in der Formel E.
Malyon erklärt: "Ich freue mich, die Rolle des Sportlichen Leiters zu übernehmen. Wir haben mit der Unterstützung des ROC bereits erhebliche Veränderungen in unserer Rennleitung vorgenommen, und ich freue mich darauf, diese auf die nächste Stufe zu heben."
Malyon soll bei der FIA "Innovationen vorantreiben"
Zudem verrät er: "Wir haben uns auch zu einer umfassenden Überprüfung der Regeln für den Sport verpflichtet, und ich freue mich darauf, diese Bemühungen in Zukunft noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen."
Nikolas Tombazis ergänzt: "Tim verfügt über eine Fülle von Erfahrungen und Fachwissen im Motorsport auf höchstem Niveau. Er wird eine wichtige Rolle spielen, wenn wir unsere sportlichen und behördlichen Praktiken und Verfahren weiter verschärfen, und er wird die Innovationen vorantreiben, die wir in unserer Rennleitung eingeführt haben."
"Tim war maßgeblich an der Schaffung einer starken Synergie zwischen der Rennleitung und dem ROC beteiligt, indem er neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und modernste Datenanalyse- und -verarbeitungssysteme eingeführt hat", betont Tombazis.
"Er wird auch weiterhin die Fortschritte in diesem Bereich überwachen und die Führung bei der Weiterentwicklung des FIA-Sportreglements übernehmen", so Tombazis, der gleichzeitig betont, dass Vorgänger Nielsen "eine fantastische Bereicherung" gewesen sei.
"Wir wünschen Steve alles Gute für seine nächste Herausforderung", betont er. Nielsen, der erst zu Saisonbeginn 2023 zum Weltverband gestoßen war, soll den Job aus freien Stücken abgegeben haben, weil er Insidern zufolge unzufrieden mit dem aktuellen Vorgehen der FIA in der Formel 1 war.
Nielsen selbst bedankt sich offiziell für "eine fantastische Erfahrung" und erklärt: "Das FIA-Team, das in der Formel 1 arbeitet, ist eine äußerst leidenschaftliche und engagierte Gruppe von Menschen, die unglaublich hart arbeiten, um die besten Ergebnisse für den Sport zu erzielen."
Auch Tim Goss verlässt den Weltverband
"Ich bin sicher, dass die positive Arbeit, die wir bereits gemeinsam geleistet haben, auch in Zukunft fortgesetzt wird", so Nielsen. Im gleichen Atemzug verkündet die FIA auch noch einen weiteren Abschied: Tim Goss gibt seine Rolle als Technischer Direktor der FIA ebenfalls auf.
Er werde eine Rolle "außerhalb des Verbandes" annehmen, heißt es. "Wir sind enttäuscht, dass wir eine Person von Tims Kaliber aus der Organisation verlieren. Tim hat eine wichtige Rolle in der technischen Abteilung gespielt und immer auf höchstem Niveau gearbeitet", betont Tombazis.
"Wir verstehen, dass seine Karriere eine neue Richtung einschlägt, und wir unterstützen und respektieren seinen Wunsch, einen anderen Weg einzuschlagen, und wünschen ihm Glück für seine zukünftigen Unternehmungen", so Tombazis.
Der Verlust von Goss ist auch deshalb ein Rückschlag für die FIA, weil er eng in die Entwicklung des neuen Formel-1-Reglements ab 2026 eingebunden war. Vor seiner Arbeit für die FIA hatte Goss zwischen 1990 und 2018 fast drei Jahrzehnte für McLaren gearbeitet.
Ende des vergangenen Jahres verlor das Formel-1-Team der FIA mit dem Weggang von Christian Bryll, der zehn Jahre lang als Logistikmanager und zuletzt als offizieller Starter tätig war, ein weiteres wichtiges Mitglied. Der Deutsche hat eine neue Stelle bei Riedel angetreten, dem Kommunikationsunternehmen, das mit der FIA zusammenarbeitet.
Keine Veränderung gibt es derweil bei der Rolle des Rennleiters. Die FIA bestätigt in der Pressemitteilung, dass Niels Wittich diese Aufgabe in der Formel 1 auch in der Saison 2024 weiterhin übernehmen wird.