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FIA reagiert auf Todt-Aussagen: So groß war die Finanznot wirklich
Ex-Präsident Jean Todt hatte die Finanzprobleme der FIA in einem Interview heruntergespielt, doch nun nennt der Verband konkrete Zahlen
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat das Ausmaß des "unhaltbaren" Finanzlochs offengelegt, mit dem sie zu kämpfen hat, und gleichzeitig die Behauptungen des ehemaligen Präsidenten Jean Todt heruntergespielt, dass die Notlage übertrieben sei.
Todt sprach diese Woche mit der französischen Tageszeitung L'Equipe und kritisierte die Kommentare des amtierenden Präsidenten Mohammed Ben Sulayem, der wiederholt gesagt hatte, dass er bei seinem Amtsantritt 2021 ein heikles Finanzdefizit geerbt habe.
Todt entgegnete zu diesen Äußerungen: "Jedes Jahr waren die Bilanzen im Großen und Ganzen positiv, mit Ausnahme der letzten beiden Jahre, die von der COVID-Krise geprägt waren, die das Ende des Verbandes hätte bedeuten können, wenn es uns nicht gelungen wäre, schnell die Bedingungen zu schaffen, die es der Formel 1 als erstem internationalen Wettbewerb ermöglichen, trotz der Sperren weiterzumachen."
Die FIA besteht jedoch darauf, dass die Dinge nicht übertrieben wurden. Sie hat nun offengelegt, dass die finanzielle Situation bei der Ankunft von Sulayem "unbefriedigend und unhaltbar" war.
Laut dem geprüften Jahresabschluss der FIA beläuft sich der Betriebsverlust des Dachverbandes auf 12,8 Millionen Euro im Jahr 2019, 22,1 Millionen Euro im Jahr 2020 und 24 Millionen Euro im Jahr 2021.
Nach dem Amtsantritt Sulayems hat die FIA ihren operativen Verlust auf 7,7 Millionen Euro im Jahr 2022 reduziert, wobei für dieses Jahr ein Verlust von 3 Millionen Euro prognostiziert wird.
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Es wird gehofft, dass das Defizit 2024 weiter reduziert werden kann, bevor 2025 ein ausgeglichenes Betriebsergebnis angestrebt wird.
Ein FIA-Sprecher betont, wie ernst die Lage war, als das neue Management das Ruder übernahm: "Wie der FIA-Präsident während der Woche der Jahreshauptversammlung in Baku erklärte, hat die FIA transparent offengelegt, dass kurz nach dem Amtsantritt des neuen Präsidententeams eine unbefriedigende und unhaltbare finanzielle Situation festgestellt wurde", so der Sprecher.
"Der Verband hat erhebliche Verluste gemacht."
"Die Aufgabe des Managements ist es, die FIA zu erhalten, und obwohl wir nicht gewinnorientiert sind, müssen wir zumindest eine ausgeglichene Bilanz haben und idealerweise einen Überschuss erwirtschaften, um das Eigenkapital für unvorhergesehene Ereignisse zu stärken und in Forschung und Entwicklung in den Bereichen Sicherheit, Technologie und Regulierung in den Bereichen Sport und Mobilität zu investieren und unser Hauptziel zu erfüllen, unsere Mitgliedsclubs zu unterstützen."
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"Wir werden die Zahlen für 2021-22 in den kommenden Wochen und die Zahlen für 2023 Mitte Juni 2024 anlässlich der außerordentlichen Generalversammlung veröffentlichen", so der Sprecher weiter.
Sulayem zögerte nicht zu erklären, dass der Zustand der FIA-Finanzen bei seinem Amtsantritt im Dezember 2021 unerwartet war. "Es gab ein finanzielles Problem, von dem wir nichts wussten", sagte er wenige Monate nach seinem Amtsantritt. "Wir hatten ein Defizit, auch schon vor der Pandemie, aber ich bin froh, dass wir es jetzt in den Griff bekommen haben."