Aston Martin räumt ein: Kritik an Stroll wurde "auch intern größer"
Teamchef Mike Krack erklärt, warum Lance Stroll bei Aston Martin zuletzt mehr Gegenwind erfahren hat und wodurch sich die Situation doch wieder entspannt hat
(Motorsport-Total.com) - Mit seinen ersten Punkten seit der Formel-1-Sommerpause hat Lance Stroll seinen Aston-Martin-Teamchef Mike Krack aufatmen lassen. Denn Krack hatte Stroll über Monate hinweg immer wieder verteidigt, obwohl die Fahrerleistung teilweise schlecht gewesen war. Kritik an Stroll aber hatte Krack selten bis nie geübt.
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Formel-1-Fahrer Lance Stroll steht klar im Schatten von Fernando Alonso Zoom Download
Stroll als Sohn des Teambesitzers Lawrence Stroll habe stattdessen "drei oder vier Monate [lang] Prügel von [der Presse] bekommen", sagt Krack bei Sky. "Von daher war es sehr gut, dass er [in Austin] ein gutes Ergebnis eingefahren hat, dass sich die Situation erstmal beruhigt."
Dann fällt ein entscheidender Satz. Positiv sei die Punktefahrt von Stroll vor allem deshalb, "weil auch intern der Druck immer größer wird", wie Krack einräumt. "Das ist auch schwierig für das Team, weil dann jeder kleine Fehler auf die Goldwaage gelegt wird. Und da bin ich jetzt froh, dass wir für ihn, aber auch für das Team, für alle, dass Lance da ein bisschen zurückkam."
Warum Stroll jetzt einen Aufschwung hat
Stroll spiele womöglich das jüngste Update am Aston Martin AMR23 in die Hände. Die neuen Teile am Auto "liegen ihm vielleicht gut", sagt Krack. Außerdem profitiere Stroll vermutlich von der veränderten Charakteristik des Fahrzeugs.
Und sollte diese Formsteigerung bei Stroll zum anhaltenden Trend werden, Krack als Aston-Martin-Teamchef wäre "froh" darüber. Begründung: "Wir brauchen halt zwei [Fahrer] in den Punkten für den Kampf in der Konstrukteurswertung."
Denn bislang hat vor allem Fernando Alonso dafür gesorgt, dass Aston Martin unter den Top 5 der Formel-1-Teams zu finden ist, mit mehr als dreimal so vielen Punkten wie Stroll. Oder anders ausgedrückt: Hätte Stroll in der bisherigen Saison 2023 ähnlich gut abgeschnitten wie Alonso, Aston Martin könnte sogar WM-Zweiter hinter Red Bull sein.
Tatsache ist aber: Stroll hängt deutlich hinter Alonso zurück, was anhand der Bilanz des Teamduells in Qualifying und Rennen besonders deutlich wird. Trotzdem hatte Krack Stroll immer wieder in Schutz genommen und den Teambesitzer-Sohn wiederholt gegen Kritik verteidigt.