Neue Katar-Untersuchung: Hamilton kritisiert FIA-Kommunikation
Lewis Hamilton befürwortet die neue FIA-Untersuchung zu seinem Übrqueren der Rennstrecke in Katar, meint aber: "Sie haben nicht gesagt, was sie meinten"
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Pilot Lewis Hamilton hat kein Problem mit der erneuten Untersuchung des Zwischenfalls beim Grand Prix von Katar, bei dem er während des Rennens ohne Erlaubnis der Sportwarte die Strecke überquert hatte.
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Lewis Hamilton nach seinem Ausfall beim Formel-1-Rennen in Katar 2023 Zoom Download
Allerdings stört sich der Mercedes-Pilot an der Kommunikation des Automobil-Weltverbandes FIA in dieser Angelegenheit. Es sei nicht klar geworden, dass es sich dabei um eine Art Grundsatzentscheidung für künftige Fälle handeln soll und nicht um eine härtere Strafe für Hamilton.
"Ich denke, dass es am Ende einfach eine schlechte Kommunikation war. Ich glaube nicht, dass sie genau das gesagt haben, was sie meinten", sagte Hamilton vor dem Großen Preis der USA in Austin (Formel 1 in Liveticker). "Ich denke, was sie gemeint haben, ist, dass sie einfach schauen werden, wie sie solche Dinge in Zukunft handhaben können, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert."
Worum es wirklich bei der Untersuchung geht
Ein FIA-Sprecher hatte im Zuge der neu angeordneten Untersuchung von einem "schwerwiegenden Sicherheitsverstoß" gesprochen und mit Blick auf Hamilton erklärt: "Angesichts seines Vorbildcharakters ist die FIA jedoch besorgt über den Eindruck, den sein Verhalten auf jüngere Fahrerinnen und Fahrer gemacht haben könnte".
Für das unerlaubte Überqueren der Strecke war Hamilton beim Rennen in Katar von den Sportkommissaren verwarnt und mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro belegt worden, von denen 25.000 Euro bis zum Saisonende zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Daran soll offenbar nicht gerüttelt werden. Doch nachdem es Anfang Oktober bei einem Kart-WM-Lauf im italienischen Franciacorta zu einem Zwischenfall mit Personen auf der Strecke gekommen war, sah die FIA Handlungsbedarf.
Hamilton: So etwas darf man nicht machen
"Ich glaube, es gab kürzlich einen Vorfall beim Kartfahren, bei dem ein Kind angefahren wurde, also müssen wir wirklich sicherstellen, dass wir uns ständig auf die Sicherheit konzentrieren", sagt auch Hamilton. Der britische Fahrer Joe Turney war bei dem Versuch, sein Kart nach einem Ausrutscher auf die Strecke zurückzuschieben, von einem Konkurrenten getroffen und am Bein verletzt worden.
"Ich denke, das ist wirklich der Kern der Sache, aber ich denke, sie müssen wohl mit ihrem PR-Agenten sprechen, der einen besseren Job machen muss", schloss Hamilton seine Kritik an der Kommunikation der FIA.
Inhaltlich sind sich Hamilton und die Regelhüter über den Zwischenfall in Katar einig. "Sie [die FIA] haben mit mir gesprochen und ihre Meinung ist wichtig. Als ich mit ihnen im Stewards-Büro saß, habe ich natürlich meine Hände gehoben und zugegeben, dass ich im Eifer des Gefechts die falsche Entscheidung getroffen habe", sagt der siebenfache Weltmeister.
"Es war die falsche Entscheidung. Es ist wichtig, die richtige Botschaft zu senden, vor allem an die jüngeren Fahrer aller Altersklassen, dass man so etwas nicht machen darf", so Hamilton weiter. "Ich habe mich damals entschuldigt und ich denke, es wird jetzt darauf geachtet, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert.