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"Beachtenswert und beängstigend": McLaren der größte Red-Bull-Gegner?
Kein Team sammelte an den vergangenen drei Rennwochenenden mehr Punkte als McLaren - Ist das Rennstall aus Woking nun dauerhaft der erste Red-Bull-Verfolger?
(Motorsport-Total.com) - Zeichnet sich langsam eine Trendwende in der Formel 1 ab? Obwohl sich Red Bull in den vergangenen Wochen beide WM-Titel der Saison 2023 sichern konnte, haben die Bullen in den drei Rennen seit Singapur nicht die meisten WM-Punkte geholt - sondern McLaren.
Brachten es die Bullen in Singapur, Japan und Katar "nur" auf 74 Zähler, holte McLaren satte 104. Das Traditionsteam aus Woking holte in diesen drei Rennen fünf Podestplätze, dazu konnte Oscar Piastri den Sprint in Doha vor zwei Wochen sogar gewinnen.
"Das ist beachtenswert und beängstigend", gesteht Red Bulls Helmut Marko im ORF. Die starke McLaren-Form sei vor allem deshalb ein Warnsignal, weil "es jetzt auf jeder Strecke passiert", so Marko, der erinnert: "Davor waren es immer nur einzelne."
So wurde Lando Norris Mitte der Saison in Silverstone und Budapest beispielsweise zweimal Zweiter, kam in den folgenden drei Rennen aber nicht mehr über maximal siebte Plätze hinaus. Inzwischen kristallisiere sich aber heraus, "dass das unsere konstantesten Verfolger sind", so Marko.
"Sie sind der konstanteste Herausforderer geworden und machen einen guten Job", betont auch Teamchef Christian Horner und erklärt: "Die Fahrer fahren gut, und ich denke, dass vor allem Oscar in seiner Rookiesaison einen sehr starken Job gemacht hat."
Schmilzt der Vorsprung von Verstappen?
"Ich denke, dass sie als Team wahrscheinlich am konstantesten sind, verglichen mit den anderen hinter uns", hat auch Max Verstappen beobachtet. "Und ich glaube, sie haben die beste Fahrerpaarung von allen davon", lobt der Weltmeister Piastri und Norris.
Zudem könne McLaren vermutlich "immer noch zulegen", warnt Marko und erklärt: "Das kann für das nächste Jahr wahrscheinlich ein harter Kampf werden." Doch wie nah ist McLaren inzwischen wirklich an Red Bull dran? Teamchef Andrea Stella gibt sich in dieser Frage zurückhaltend.
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Vorgeschriebene Stintlängen, extreme Bedingungen, ein Teamcrash und ein Sprint: Katar hatte nicht nur für Mercedes 2023 eine Menge zu bieten. Andrew Shovlin spricht über die Herausforderungen in Doha. Weitere Formel-1-Videos
Im Hinblick auf das Rennen in Katar, wo Piastri im Ziel als Zweiter nur 4,8 Sekunden hinter Rennsieger Verstappen lag, sagt er, dass die Red-Bull-Strategie dort "aus Sicht der Rennzeit etwas suboptimal" gewesen sei. Die Bullen hättest sich dort für die "sicherste Strategie" und nicht die schnellste entschieden.
Deswegen sei der geringe Rückstand etwas schmeichelhaft für McLaren. "Zweitens bin ich mir nicht sicher, wie sehr sie gepusht haben", ergänzt Stella, wobei er auch betont: "Ich habe dieses Mal mehr denn je gespürt, dass Max vielleicht nicht so viel in der Hinterhand hatte wie sonst."
"Es wäre gut gewesen, einfach am Start dabei zu sein und ihn unter Druck zu setzen", erklärt der Teamchef. Denn während Verstappen von der Poleposition ist Rennen gestartet war, gingen Piastri und Norris nur von den Positionen sechs und zehn in den Grand Prix.
Ist Mercedes schon hinter McLaren gefallen?
Dadurch sei man nie in einer Postion gewesen, Verstappen und Red Bull "taktisch" unter Druck zu setzen. Gleichzeitig betont Stella aber auch, dass man bei McLaren "sehr, sehr realistisch" sei und ganz genau wisse, "dass noch immer Arbeit vor uns liegt".
"Ich denke auch, dass diese Strecke [in Katar] sehr gut zu unserem Auto passt, sodass ich für die kommenden Rennen nicht unbedingt davon ausgehe, dass dies die Hackordnung ist", erklärt er und ergänzt, dass auch Mercedes in Doha eigentlich nicht so weit weg gewesen sei.
Fotostrecke: Alternative Formel 1: So wäre die Saison 2023 ohne Max Verstappen!
1. Bahrain: Red Bull würde den Auftakt in Bahrain trotzdem gewinnen, und zwar mit Sergio Perez, der natürlich auch in der WM in Führung gehen würde. Fernando Alonso wird Zweiter, und Carlos Sainz darf mit auf das Podium. Stand: 1. Perez (25), 2. Alonso (18), 3. Sainz (15), 4. Hamilton (12), 5. Stroll (10). Fotostrecke
"George [Russell] war sehr stark, was die Rennpace angeht, und es ist schade für sie, dass sie am Start [durch den Crash mit Lewis Hamilton] so viel Zeit verloren haben und in diese unglückliche Situation geraten sind, sonst wären sie, glaube ich, bei uns dabei gewesen", so Stella.
Während sich der McLaren-Teamchef also in Zurückhaltung übt, sieht Helmut Marko zumindest den letzten Punkt etwas anders. "Die haben sich selbst eliminiert", sagt er über Mercedes, betont aber: "Vom reinen Speed her konnten sie das Tempo von McLaren und uns nicht mitgehen."
Zumindest in Katar war McLaren also erneut der erste Red-Bull-Verfolger. Die letzten fünf Rennen der Saison 2023 könnten Anzeichen dafür liefern, ob man diese Rolle 2024 auch dauerhaft einnehmen kann.