Lewis Hamilton: WM-Platz zwei hängt im Grunde von Sergio Perez ab

Lewis Hamilton würde gerne WM-Zweiter werden, weiß jedoch, dass die Chance gegen Sergio Perez im Normalfall klein ist - Wichtiger ist Platz zwei bei den Teams

(Motorsport-Total.com) - Kann Sergio Perez 2023 das nachholen, was er im vergangenen Jahr nicht geschafft hat? Die Rede ist vom zweiten Platz in der Fahrer-WM. "Das ist das Beste, was ich jetzt noch bekommen kann", weiß er. Zwar ist die WM rechnerisch noch nicht entschieden, doch angesichts der Tatsache, dass Max Verstappen nur noch drei Punkte in sechs Rennen braucht, ist die Sache im Grunde durch.

Kämpfen um Platz zwei in der WM: Sergio Perez und Lewis Hamilton

2022 hatte Perez den zweiten Platz im letzten Rennen an Charles Leclerc verloren, doch in diesem Jahr soll es dafür reichen. Sein schärfster Rivale dafür ist Lewis Hamilton, der aber noch 33 Punkte und somit mehr als einen Rennsieg Rückstand hat.

Der Brite weiß, dass es angesichts der dominanten Form von Red Bull eher darauf ankommt, dass Perez Fehler macht, wenn er ihn noch einholen möchte: "Am Ende hängt es von Checos Performance ab, weil er eigentlich locker Zweiter sein sollte", sagt der Mercedes-Pilot.

Doch während Max Verstappen von Erfolg zu Erfolg fährt und schon im Sprint von Katar am Samstag seinen dritten Titel eintüten kann, erlebt Perez eine durchwachsene Saison. Den 13 Saisonsiegen des Niederländers stehen nur zwei des Mexikaners entgegen, der seit Miami auf einen Sieg in der Formel 1 wartet.

Mehr noch: In den zwölf Rennen seither hätte Perez nur drei Siege geholt, selbst wenn Verstappen nicht mitgefahren wäre. Verstappen hat im gleichen Zeitraum elf echte Siege geholt.

"Max hat einen herausragenden Job gemacht", muss Perez zugeben. "Er ist verglichen mit allen anderen auf einem anderen Level. Und davor habe ich eine Menge Respekt."

Seit Barcelona läuft es nicht

Perez' eigene Hoffnungen auf den WM-Titel musste er recht früh begraben. Schon in Monaco brachte er sich mit seinem Crash in Q1 aus dem Konzept, und ab Barcelona lief es für ihn nicht mehr rund. "Ich war an den Wochenenden immer im Hintertreffen", sagt Perez. "In Barcelona habe ich angefangen, Probleme zu bekommen und ein paar Defizite mit dem Auto zu haben."

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Trotzdem schien der zweite Platz in der WM nur Formsache zu sein. Zuletzt erlebte er aber wieder einige Rückschläge. Aus den beiden Rennen in Singapur und Suzuka nahm er nur vier Punkte mit und büßte an Boden auf Hamilton ein. "Asien war nicht gut für mich", hadert er. "Aber ich denke, wir haben viel daraus gelernt, was in Suzuka schiefgelaufen ist."

Für das Rennen in Katar an diesem Wochenende erwartet er hingegen eine deutlich bessere Performance. Die würde auch im Kampf um den zweiten Platz helfen.

Mercedes nur noch dritte Kraft?

Zumindest hatte auch Mercedes zuletzt einige Probleme und war nach der Sommerpause meist langsamer als Ferrari, deren Fahrer angesichts von 73 und 88 Punkten Rückstand auf Perez aber wohl keine Rolle mehr beim Vizetitel spielen dürften.

Hamilton selbst sagt, dass es "fantastisch" wäre, wenn er in der WM noch Zweiter werden könnte, der Hauptfokus von Mercedes liege aber auf einem anderen zweiten Platz - nämlich den bei den Konstrukteuren.

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20 Punkte liegt man da nur noch vor Ferrari, weswegen sich Hamilton gegen Aussagen wehrt, Mercedes sei "komfortabel" Zweiter in der WM. "Ferrari hält stark dagegen und hat in den vergangenen Rennen einen fantastischen Job gemacht", sagt er. "Das wird ein echter Kampf werden."

"Ich freue mich aber auf die letzten Rennen und darauf zu sehen, ob wir mehr aus dem Auto herausquetschen und vor ihnen landen können", so der siebenmalige Weltmeister. "Aber das wird eine schwierige Aufgabe."

Kein Optimismus vor Katar

Zuletzt in Suzuka war Hamilton hinter Charles Leclerc nur auf Position fünf ins Ziel gekommen und hatte von einem schwierigen Auto berichtet, das viel rutscht und springt. "Und hier haben wir das gleiche Auto", sagt er vor dem Rennen in Katar.

Optimistisch ist er vor dem Wochenende nicht gerade: "Hier gibt es viele mittelschnelle und schnelle Kurven, was nicht unsere Stärke ist", so Hamilton. "Es wird daher eine Herausforderung." Außerdem geht er davon aus, dass der W14 auch den Rest des Jahres noch herumhüpfen wird.

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"Mit Red Bull werden wir in der Regel nicht mithalten können. Aber natürlich hoffen wir, dass wir an diesem Wochenende mit den Ferraris kämpfen können", sagt er. "Und auch wenn die Ferraris ein Upgrade hatten und in den letzten Rennen besonders schnell waren, haben wir sie in Singapur auf Trab gehalten und waren im letzten Rennen natürlich vor einem von ihnen."

"Das zeigt einfach, dass nichts unmöglich ist."

Perez: Wie der Titel geholt wird, ist egal

Eines ist aber wirklich unmöglich: Dass ein anderes Team außer Red Bull in diesem Jahr noch einen Titel holt. Die Konstrukteurs-WM ist seit Japan unter Dach und Fach, und fest steht auch, dass nur ein Red-Bull-Fahrer Weltmeister werden kann.

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Laut Perez spielt es dabei keine Rolle, ob das Team den Titel wie in dieser Saison souverän holt oder wie im Vorjahr etwas größere Probleme hatte. "Am Ende des Tages bedeutet es das Gleiche", sagt er.

Im Gegensatz zum Vorjahr hofft er aber, dass es für ihn persönlich zum zweiten Platz reichen wird. "Für mich ist es wichtig, die Saison auf einem Hoch zu beenden", sagt er. "Denn das hilft auch für den Start in das kommende Jahr. Für mich ist es daher wichtig, alles in den Griff zu bekommen und sicherzustellen, dass wir in den nächsten sechs Rennen liefern werden."