Bernie Ecclestone: Max Verstappen "ist der beste Fahrer, ohne Zweifel"
Bernie Ecclestone findet, dass Lewis Hamilton besser darin ist, das Maximum aus den Menschen herauszuholen, hält Max Verstappen aber für das bessere Gesamtpaket
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat seine Meinung geändert. Wann immer er nach dem besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten gefragt wurde, antwortete der heute 92-Jährige nicht mit Juan Manuel Fangio, Ayrton Senna oder Michael Schumacher, sondern mit Alain Prost. Doch jetzt findet Ecclestone, dass Verstappen den "Professor" aus Frankreich als historische Nummer 1 abgelöst hat.
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Bernie Ecclestone hält Max Verstappen für den besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten Zoom Download
"Max ist der beste Fahrer. Ohne Zweifel", sagt der ehemalige Chef der Königsklasse in einem Interview mit der Daily Mail. "Ich habe immer Alain Prost gesagt. Jetzt würde ich Max sagen. Er ist der Größte. Er schafft es am besten, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Er jammert nicht rum, sondern zieht sein Ding durch."
Ecclestone findet daher auch, dass Verstappens Leistungen im historischen Kontext höher einzuordnen sind als jene von Lewis Hamilton, obwohl der Mercedes-Pilot bisher sieben WM-Titel gewonnen hat und Verstappen "erst" drauf und dran ist, seinen dritten zu erobern.
"Lewis ist ganz offensichtlich super, super schlau und super, super talentiert. Er versteht die Menschen und kriegt das Beste aus ihnen raus, während Max das Beste aus dem Auto rauskriegt. Und Lewis ist ganz anders als Max. Wenn Lewis mit dem Rennfahren aufhört, kann er in eine neue Welt eintreten - das Unterhaltungsbusiness, oder was auch immer. Das ist ein Weg, den Max nicht gehen kann", sagt Ecclestone.
"Max ist einer von uns. Niemand in der Formel 1 schwebt in den gleichen Sphären wie Lewis. In seiner Anfangszeit war er ein bisschen anders als andere. Ich war in meiner Schulzeit ziemlich klein gewachsen, und das prägt dich. Bei Lewis war das auch so. Aber er wurde von seinem Vater unterstützt."
Ecclestone glaubt, dass das viel damit zu tun hat, wie Hamilton als Persönlichkeit über die Jahre gewachsen ist: "Wenn du ein bisschen kleiner geraten oder sonst irgendwie Außenseiter bist, musst du dich um dich selbst kümmern. Du musst vielleicht ein Kämpfer sein. Das sieht man im Geschäftsleben auch ganz oft."
Der ehemalige Chef der Formel 1 hält auch George Russell für "super talentiert", übt aber gleichzeitig Kritik an Hamiltons derzeitigem Teamkollegen: "Ich glaube, er denkt seine Rennen nicht so gut durch, wie Lewis das tut." Und Ecclestone lobt McLaren-Rookie Oscar Piastri als "sehr gut". Aber: "Max ist der Beste, den ich je gesehen habe."
Bernie Ecclestone, 92, war bis Januar 2017 Geschäftsführer und uneingeschränkter Herrscher über die Formel 1. Nach der Übernahme des Sports durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty Media zog er sich in den Ruhestand zurück. War er anfangs noch Ehrenvorsitzender der Formel 1, so wurde ihm dieser Titel 2020 entzogen. Heute gilt er in Liberty-Kreisen als Persona non grata.