Peter Bayer: Start in Monza für Ricciardo "unwahrscheinlich"
Warum es AlphaTauri-Geschäftsführer Peter Bayer für "unwahrscheinlich" hält, dass Daniel Ricciardo schon beim Formel-1-Rennen in Monza wieder fährt
(Motorsport-Total.com) - Wann ist die Verletzungspause von Daniel Ricciardo zu Ende? Das sei "aktuell schwierig zu sagen", meint AlphaTauri-Geschäftsführer Peter Bayer im Gespräch mit Sky. Denn Ricciardo hatte sich am Formel-1-Freitag in Zandvoort eine Handverletzung zugezogen und muss nun erst behandelt werden.
Wie genau diese Behandlung aussieht, das entscheidet sich vermutlich noch am Qualifying-Tag zum Niederlande-Grand-Prix, allerdings nicht in Zandvoort, sondern in Barcelona. Dorthin fliegt Ricciardo, um sich untersuchen zu lassen. "Dann werden [die Ärzte] entscheiden, ob sie heute oder morgen früh operieren", erklärt Bayer bei ServusTV.
Man wünsche Ricciardo "alles Gute" und dass die Verletzung "so schnell wie möglich verheilt", wisse den australischen Rennfahrer bei Dr. Xavier Mir aber in besten Händen, so Bayer weiter: "Wir haben ja gesehen, diese Ärzte verbringen zum Teil Wunder, bei Lance Stroll oder in der MotoGP. Und natürlich hoffen wir das Allerbeste. Aber jetzt lassen wir ihn in Ruhe und lassen ihn genesen."
Kehrt Ricciardo schon in Monza zurück ins Rennauto?
Allerdings gelten die Gedanken bei AlphaTauri auch schon einem Comeback von Ricciardo im Rennauto, wenngleich ein Termin dafür bislang nicht feststeht. "Wenn die Operation erfolgreich verläuft, hoffen wir, dass [das Comeback] nicht allzu lange [auf sich warten lässt]", sagt Bayer. Abwarten sei angesagt, und eine Rückkehr Ricciardos schon in Monza in einer Woche "wirklich unwahrscheinlich".
Das ließen der enge Zeitplan der Formel 1 mit nur wenigen Tagen Pause und die Schwere der Verletzung in Ricciardos Hand kaum zu, meint Bayer. Er erklärt: "Der äußere Mittelhandknochen ist glatt durch, nicht nur angeknackst. Der Knochen steht in zwei Richtungen." Das sei "sicher sehr schmerzhaft" für Ricciardo.
Deshalb plädiert Bayer für "eines nach dem anderen" und will "das Beste hoffen" für seinen Formel-1-Fahrer, der in Zandvoort kurzfristig durch Red-Bull-Junior Liam Lawson ersetzt wird. Für Lawson markiert dieser Einsatz das Formel-1-Debüt als Stammfahrer.
Horner: Zeitpunkt für Verletzung ist maximal ärgerlich
Wie lange Lawson als Ricciardo-Stellvertreter agieren kann? Das ist noch unklar. Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner sind verletzte Rennfahrer aber generell "ziemlich schnell wieder da".
Auch Horner verweist auf die MotoGP und meint bei Sky: "Nach der Operation ist es eine Frage der Regeneration und wie lange das dauert. Bei einem normalen Menschen würde man zehn bis zwölf Wochen dafür ansetzen, aber Rennfahrer sind keine normalen Menschen. Die Frage ist also: Dauert es drei Wochen, einen Monat oder sechs Wochen? Das weiß eigentlich keiner vorher."
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Und damit steht Ricciardo vor einer Zwangspause von ungewisser Länge. "Das ist, was ihn am meisten daran frustriert", sagt Horner. "Er hatte eine lange Auszeit, gewann gerade sein Mojo zurück und sitzt jetzt schon wieder auf der Bank."
AlphaTauri verdaut den "Schockmoment"
Der verletzungsbedingte Ausfall komme für Ricciardo also denkbar ungünstig. "Er hatte die Fortschritte im Auto gespürt. Deshalb ist es schade für ihn", meint Horner. "Aber ich schätze, er hat wahrscheinlich schon Singapur [am 17. September] im Hinterkopf als Ziel [für ein Comeback], wobei Singapur vermutlich eine der härtesten Strecken ist auf dem Kalender. Unterm Strich aber entscheidet sein [Körper]."
Und AlphaTauri ist dabei, den "Schockmoment" durch den Unfall und die Verletzung Ricciardos zu verdauen, sagt Bayer. "Daniel hat Schmerzen und ist natürlich sehr, sehr enttäuscht, auch für das Team. Man muss sich vorstellen: Daniel ist nicht nur ein Topfahrer, sondern auch ein Topmotivator für das Team. Dementsprechend fehlt er uns natürlich."