"Nur Gerüchte": Hat Ferrari wirklich Interesse an Alexander Albon?
Alexander Albon freut sich darüber, dass er mit einem Ferrari-Cockpit in Verbindung gebracht wird - Er stellt aber auch klar, dass das aktuell "nur Gerüchte" seien
(Motorsport-Total.com) - Alexander Albon ist so etwas wie der Mann der Stunde in der Formel 1. Nachdem der Williams-Pilot in zwei der vergangenen drei Rennen punktete, wurde er zunächst mit einer Rückkehr zu Red Bull und zuletzt sogar mit einem Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht.
Auf die Frage, ob die Ferrari-Gerüchte gut für ihn seien, antwortet Albon: "Ja, das würde ich schon sagen. Gute Gerüchte sind immer schön." Er betont: "Ich denke, es unterstreicht nur, dass das Jahr bisher gut läuft. Ich kann mich nur freuen, diese Dinge zu hören."
"Natürlich sind es nur Gerüchte. Aber ich beschwere mich nicht", grinst Albon, der bislang elf Punkte in dieser Saison holte - und Williams damit im Alleingang auf den siebten WM-Platz vor Haas, Alfa Romeo und sein ehemaliges Team AlphaTauri brachte.
"Ich habe das Gefühl, dass ich gut in Form bin. Das lässt sich nicht leugnen", betont Albon und erklärt: "Zunächst einmal ist dies mein zweites Jahr im selben Team, was in gewisser Weise immer ein gewisser Luxus ist." Denn bislang fuhr Albon noch nie zwei komplette Saisons für einen Rennstall.
Albon betont: Das ganze Team macht Fortschritte
2019 kam er mit Toro Rosso in die Formel 1, fuhr dort aber nur ein halbes Jahr, bevor er zu Red Bull befördert wurde. Nach anderthalb Jahren war dort aber auch schon wieder Feierabend, sodass er die Saison 2021 auf der Ersatzbank der Bullen verbringen musste.
2022 folgte das Comeback mit Williams, wo er nun auf dem kompletten Vorjahr aufbauen kann. "Ich weiß, wie sich das Auto vergangenes Jahr angefühlt hat. Ich kenne die Bereiche, mit denen wir zu kämpfen hatten. Die Autos verändern sich nicht so stark", erklärt Albon.
Fotostrecke: Formel-1-Fahrerwechsel während der Saison in den letzten 20 Jahren
2004 - 7 Fahrerwechsel: Renault schmeißt Jarno Trulli raus und holt Villeneuve für drei Rennen - Trulli geht zu Toyota, wo am Saisonende viel gewechselt wird. Auch Ralf Schumacher ist wieder beteiligt und fällt nach seinem Unfall in Indianapolis lange aus. Bei Jordan kommt Timo Glock in Kanada zu seinem Debüt und holt auf Anhieb Punkte. Fotostrecke
"Der Abtrieb kann sich ändern, aber die Charakteristik braucht etwas mehr Zeit, um sich zu verändern", betont er und verrät, dass er daher in diesem Jahr ein besseres Gefühl im Auto habe. Er erklärt: "Ich habe das Gefühl, dass wir die Wochenenden in diesem Jahr sehr gut ausgeführt haben."
"Abgesehen von Melbourne gab es nicht viele Momente, in denen wir nicht in der Lage waren, Punkte zu holen, wenn wir die Chance dazu hatten", so Albon, der in Australien crashte, davon abgesehen aber fast immer zur Stelle war, wenn Williams die Chance auf Punkte hatte.
Ungarn als "Realitätscheck" für Williams
"Ich habe das Gefühl, dass ich gut fahre, aber auch als Team machen wir große Fortschritte", betont er und erklärt, das Zusammenspiel sorge für die aktuellen Erfolgserlebnisse. Er stellt aber auch klar: "Ich glaube nicht, dass das bei jedem Rennen der Fall sein wird."
"Ich denke, dass dieses Wochenende eine Art Realitätscheck sein wird", sagt Albon vor dem Großen Preis von Ungarn. Denn der Hungaroring ist eine ganz andere Strecke und hat ganz andere Anforderungen als Silverstone, wo Albon zuletzt starker Achter wurde.
All-in für Red Bull: verzockt Ricciardo seine Formel-1-Karriere?
Diese Woche im Formel-1-Podcast "Starting Grid": Das große Comeback von Daniel Ricciardo bei AlphaTauri. Weitere Formel-1-Videos
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur sagte im Hinblick auf die Albon-Gerüchte übrigens jüngst im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com': "Wenn mich ein Journalist fragt, ob Alexander derzeit einen guten Job macht, sage ich Ja."
"Aber das heißt nicht, dass ich daran interessiert bin, ihn zu verpflichten", so Vasseur in diesem Interview. Und Red Bulls Helmut Marko sagte kürzlich im 'ORF' über Albon: "[Er] ist leider bis Ende 2025 an Williams gebunden."
Sollte der 27-Jährige aber auch in der zweiten Saisonhälfte ähnlich starke Leistungen wie zuletzt zeigen, werden die Gerüchte vermutlich trotzdem nicht so schnell wieder verschwinden.