• 25. Mai 2023 · 09:25 Uhr

Honda: Wird der derzeitige Formel-1-Ausstieg für 2026 zum Bumerang?

Honda erklärt die Gründe für dein Wiedereinstieg in die Formel 1 und macht sich keine Sorgen, dass man durch den Ausstieg Nachteile haben wird

(Motorsport-Total.com) - Honda ist zurück in der Formel 1. 2026 wird der japanische Hersteller zusammen mit Aston Martin einen neuen Angriff in der Königsklasse wagen. Für viele kam die Ankündigung, dass sich Honda für das neue Motorenreglement 2026 eingeschrieben hatte, überraschend, schließlich hatte man sich erst am Ende der Saison 2021 aus der Formel 1 zurückgezogen.

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Nun folgt aber die schnelle Rolle rückwärts und der Wiedereinstieg. Das hat mit der zukünftigen Ausrichtung der Serie zu tun, wie Koji Watanabe, der Präsident von Hondas Motorsportabteilung HRC, erklärt.

"Der größte Schlüsselfaktor für diese Entscheidung war für uns dieses Mal die Richtung, in die das neue Reglement ab 2026 weist, nämlich in Richtung CO2-Neutralität", sagt er. "Und diese Richtung, beziehungsweise dieses Ziel stimmte mit dem Ziel unseres Unternehmens für die Zukunft überein."

Die Formel 1 möchte beim neuen Motorenreglement verstärkt auf den Faktor Elektrifizierung setzen: "Derzeit liegt der Anteil der elektrischen Energie bei 20 Prozent oder weniger, aber das neue Reglement würde eine Elektrifizierung von 50 Prozent oder mehr erfordern", so Watanabe. Das sei für Honda sehr nützlich, wenn man auf die Herstellung von Elektrofahrzeugen schaut.

Aber auch die Entwicklung von CO2-neutralem Kraftstoff interessiert die Japaner: "Das würde von uns verlangen, dass wir wirklich darüber nachdenken, wie wir den neuen Kraftstoff in den Verbrennungsmotor integrieren können", sagt er.

"Und wir müssten auch darüber nachdenken, wie wir den Wirkungsgrad optimieren können, um schneller zu werden. Und ich denke, dass diese Richtung mit Hondas Richtung übereinstimmt."

Wie lange bleibt Honda diesmal?

Kritiker dürften die Frage aufwerfen, wie lange der Weg mit Hondas Richtung übereinstimmt, denn der Hersteller war in den vergangenen Jahren alles andere als beständig. Nach dem Ausstieg Ende 1992 war man 2000 wieder als Motorenhersteller eingestiegen und hatte das BAR-Team ab 2006 zu seinem Werksteam gemacht.


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Drei Jahre später zog man sich aber im Rahmen der Weltwirtschaftskrise zusammen mit Toyota und BMW wieder aus der Formel 1 zurück, nur um 2015 wieder einzusteigen. Hondas Problem war damals, dass man zu Beginn technologisch im Hintertreffen war, weil die Konkurrenz schon länger am neuen Turbomotor gearbeitet hatte.

Honda schaffte die Aufholjagd, stieg aber Ende 2021 erneut aus der Formel 1 aus. Und während Mercedes, Ferrari und Renault bis zum neuen Reglement ununterbrochen dabei sein werden, steigen die Japaner erst 2026 wieder offiziell zu. Wird das beim neuen Motorenreglement erneut zum Problem?

Ausstieg: Honda erwartet keine Nachteile

Watanabe sieht keinen Erfahrungsrückstand. Er betont, dass Honda im Grunde nie wirklich weg war, weil die Technologie immer noch von Red Bull eingesetzt wird. Zudem habe man sich bis März 2022 noch vollständig um die Entwicklung der Formel-1-Motoren gekümmert. "Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir also noch den vollen Personalbestand", sagt er.

Anschließend wurden die Mitarbeiter jedoch zu verschiedenen klimaneutralen Projekten versetzt, sodass sich der Personalbestand erst einmal verringerte. Doch schon im April 2022 wurde das neue Unternehmen Honda Racing Corporation gegründet, das sich auf Motorsport und die Entwicklung von Vierrad-Technologie spezialisiert.


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Die Formel 1 hatte man nicht aus dem Blick verloren: "Wir haben kontinuierlich Studien zu den wichtigen Faktoren in Bezug auf die neue Antriebseinheiten [ab 2026] durchgeführt", verrät Watanabe. "Wir haben uns also nicht völlig aus unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurückgezogen."

Er unterstreicht: "Im Gegensatz zum letzten Mal, als wir uns völlig zurückgezogen haben, haben wir uns bereits mit der Entwicklung beschäftigt. Daher glauben wir nicht, dass wir unabhängig von unserem Rückzug aus der Formel 1 zu diesem Zeitpunkt viel verloren haben."

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