• 16. Mai 2023 · 08:00 Uhr

Showfaktor in der Formel 1: Fans gespalten, US-Unternehmen begeistert

Die Amerikanisierung und der zunehmende Showfaktor in der Formel 1 sind nicht jedermanns Sache - Fans sind gespalten, US-Unternehmen hingegen begeistert

(Motorsport-Total.com) - Pompöse Shows, ausufernde Fahrerpräsentationen und mehr Fokus auf das Geschehen abseits der Strecke: Liberty Media treibt die Amerikanisierung der Formel 1 voran und spaltet damit das Fanlager der Königsklasse. Während die einen die neuen Showelemente mögen, halten andere Fans sie für übertrieben und überflüssig. Die US-Unternehmen hingegen scheinen den neuen Ansatz der Formel 1 zu begrüßen.

Foto zur News: Showfaktor in der Formel 1: Fans gespalten, US-Unternehmen begeistert

Die Formel 1 legt eine Menge Wert auf die Show in den USA Zoom Download

Die Formel 1 steht vor der Herausforderung, neue Fans zu gewinnen und die Medien mit neuen Trends zu bedienen. Einige Fans warnen jedoch davor, dass die Qualität des Rennsports und des Rennwochenendes darunter leidet, sodass Hardcore-Fans vergrault werden. Trotz des gespaltenen Fanlagers erlebt die Königsklasse in den USA einen Boom, da viele Unternehmen auf den Zug aufspringen und in der Motorsport-Serie werben.

Spomotion Analytics hat eine Sponsorenanalyse für die Formel 1 durchgeführt, die zeigt, dass noch nie in der Geschichte des Sports so viele US-Unternehmen in der Formel 1 engagiert waren. In der Saison 2022 wurde erstmals die Marke von 100 US-Unternehmen überschritten, die im Fahrerlager für ihre Produkte und Dienstleistungen warben. Als Liberty Media die Formel 1 übernahm, waren es gerade einmal 44 Unternehmen.

In der Winterpause 2022/23 ging die Zahl der beteiligten Unternehmen etwas zurück, da einige Partnerschaften nicht verlängert wurden. Zu Saisonbeginn waren es 98 Unternehmen, bis zum Grand Prix von Miami stieg die Zahl wieder auf 105 an. Mit dem dritten US-Rennen in Las Vegas dürfte die Zahl der US-Sponsoren weiter steigen.

Die Anzahl der Unternehmen ist eine Sache, aber wie hat sich das Kräfteverhältnis von Europa in Richtung USA entwickelt? Tatsache ist, dass mit 105 US-Unternehmen mehr amerikanische Marken in der Formel 1 vertreten sind als europäische aus dem Kernmarkt. "Das Gleichgewicht zwischen den USA und den fünf Kernländern in Europa - Großbritannien, Italien, Schweiz, Deutschland und Frankreich - hat sich verändert", sagt Björn Stenbacka von Spomotion.

"Es gibt 104 offizielle Team- und Serienpartner aus Großbritannien, Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz. Damit haben die USA derzeit die Nase vorn." Der Trend zeigt: Die USA sind auf dem Vormarsch, während sich europäische Partner aus dem Sport zurückziehen. Allein aus Deutschland haben sich im Winter sechs Unternehmen aus dem Sport verabschiedet - drei Marken hatten direkte Verbindungen zu Mick Schumacher.

McLaren hat den US-Markt stark bedient und zählt derzeit 25 US-Unternehmen zu seinen Partnern. Kein anderes Team hat mehr US-Sponsoren als die Briten. Aber auch Red Bull hat in Nordamerika neue Kooperationen geschlossen. Die Zahl der US-Partner hat sich in den vergangenen zwei Jahren auf 18 Partnerschaften verdoppelt. Dass in Miami kein Prominenter, sondern Hard-Rock-Vorsitzender Jim Allen die Zielflagge schwenken durfte, ist ein weiteres Indiz für die neue Macht der US-Unternehmen.

Das Unterhaltungs- und Lifestyle-Unternehmen ist nicht nur über Red Bull mit der Königsklasse verbunden, sondern auch Namensgeber des Hard Rock Stadiums in Miami und Sponsor des Grand Prix von Las Vegas. In Miami sagt Allen: "Wir behandeln IndyCar und NASCAR mit Respekt, aber das hier ist es auf einer anderen Ebene. Wir fühlen uns geehrt, ein Teil davon zu sein. Miami und Las Vegas sind internationale Ziele und das ist der Schlüssel zum Erfolg."

Während die Formel 1 versucht, sowohl Hardcore-Fans als auch Gelegenheitszuschauer zufrieden zu stellen, steht für die Sponsoren der Unterhaltungsfaktor an erster Stelle. Allen erklärt: "Bei jeder Sportveranstaltung gibt es Sport und Wettbewerb, aber wir brauchen auch den Unterhaltungswert." Deshalb, so Allen, sei die Formel 1 in den USA auf dem Vormarsch, weil sowohl das Produkt auf der Rennstrecke als auch die Show abseits der Piste funktioniere.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!