Christian Horner: Budgetstrafe trifft Red Bull auch für 2024
Red-Bull-Teamchef Christian Horner will von einer Dominanz seines Formel-1-Teams nichts wissen und betont, dass die Budgetstrafe auch Auswirkungen auf 2024 hat
(Motorsport-Total.com) - Trotz der Strafe für die Überziehung des Budgets von 2021 ist Red Bull dominant in die neue Formel-1-Saison gestartet. Seit dem Oktober des vergangenen Jahres fehlt dem Team zehn Prozent der eigentlich verfügbaren Zeit im Windkanal, wobei die Strafe ein volles Jahr laufen wird.
Auf die Frage, ob das Team die Auswirkungen der verminderten Zeit für Aeroentwicklungen schon zu spüren bekommt, meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Das ist etwas, das man über zwölf Monate hinweg betrachten muss, denn es geht nicht nur um das Auto dieses Jahres, sondern auch um das des nächsten Jahres."
"Ich denke, das wirklich Positive für uns ist, dass wir es nicht mit einem grundlegenden Problem zu tun haben, das diese Ressourcen und Zeit aufsaugt. Es war wichtig, dass wir mit der Strafe zurechtkommen, um eine solide Ausgangsposition zu haben. Das hat das Team sehr gut hinbekommen."
Red Bull zu dominant? Horner winkt ab
Red Bull war sich also bewusst, dass man mit dem RB19 nicht danebengreifen durfte, denn ein fundamentales Problem wäre nicht leicht zu lösen gewesen. "Ich denke, das lenkt die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf sich, steigert die Effizienz, und was wir an Windkanalzeit verloren haben, haben wir an Motivation gewonnen", meint Horner.
Wie es bereits in den Mercedes-Jahren der Fall war, sind die Fans nicht unbedingt glücklich, dass sich mit Red Bull und Max Verstappen nun wieder ein dominantes Team gefunden hat. Die Budgetobergrenze sorgt zudem nicht dafür, dass die Verfolgerteams nun mit großen Schritten aufholen können, lediglich das Handicapsystem bei der Aerodynamik könnte das Feld wieder zusammenschieben.
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"Ich bin schon lange genug dabei, um zu sehen, wie schnell sich die Dinge ändern können", sagt Horner, als er gefragt wird, ob er den Unmut der Fans verstehen kann. "Ich denke, diese Autos sind noch relativ unreif, und wenn die Teams sich weiterentwickeln und Upgrades kommen, werden sich die Dinge ändern."
Horner: Mercedes war 2014 viel weiter weg
"Ich denke, dass die Budgetobergrenze zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt, aber man muss einfach effektiv und effizient mit seinen Ausgaben und seinem Engagement sein", erklärt er. "2014 war es anders, weil es einen grundlegenden Unterschied beim Motor gab. Das Chassis ist viel schneller zu entwickeln als ein Motor."
Die Regeln der Formel 1 werden sich zudem auch bald wieder ändern. Die Zusammensetzung des 2022 eingeführten Aerodynamikreglements mit den 2014 eingeführten Hybridmotoren wird es insgesamt nur vier Jahre geben. Bereits 2026 wird sich das Motorenreglement ändern.
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Horner geht dennoch davon aus, dass es nicht unbedingt erst die neuen Regeln braucht, damit sich an der Spitze ein interessanter Kampf um die Meisterschaft herauskristallisieren kann. "Das [Kräfteverhältnis] kann sich in zwei Wochen ändern", meint er.
"Also sehen wir uns ein paar weitere Strecken, ein paar weitere Streckenbeläge, die Reifen und wie sie auf diesen verschiedenen Strecken funktionieren. Auch hier können sich die Dinge schnell ändern."