Ohne Moos nix los? AlphaTauri im Finanzcheck 2023
Als zweitkleinstes Team der Formel 1 muss AlphaTauri mit seinen Ressourcen haushalten und hat sich daher als Sparfuchs der Königsklasse etabliert
(Motorsport-Total.com) - Wie schon Red Bull hat AlphaTauri das neue Design des AT04 für die Formel-1-Saison 2023 in New York vorgestellt. Vor der Saison war bekannt geworden, dass der polnische Mineralölveredler und Tankstellenbetreiber Orlen als Sponsor von Alfa Romeo zu AlphaTauri gewechselt ist. Für das Red-Bull-Schwesterteam könnte dies wichtige Millionen in die Kasse spülen, da man nach Haas und Alfa Romeo schätzungsweise das Team mit dem schmalsten Budget aller Formel-1-Teams ist.
Seit 2015 schwankt das Budget von AlphaTauri zwischen 150 und 165 Millionen Euro, was es dem Team ermöglichen wird, auch 2023 die Budgetobergrenze von umgerechnet 142 Millionen Euro zu erreichen. Dennoch konnten andere kleine Teams wie Williams oder Alfa Romeo in den vergangenen Jahren deutlicher mit ihrem Budget zulegen.
Aus finanzieller Sicht ist daher der Rückfall in der Weltmeisterschaft vom sechsten (2021) auf den neunten Platz (2022) in der Konstrukteurswertung nicht überraschend. Wie Haas hat AlphaTauri jedoch ein Geschäftsmodell, bei dem es ohnehin nicht nötig ist, übermäßig viel Geld auszugeben und reihenweise Mitarbeiter anzustellen.
AlphaTauri mit geringsten Fahrergehältern
Als Schwesterteam von Red Bull kauft man alle zulässigen Teile des Weltmeisters extern ein. Da man weniger selbst baut, braucht man logischerweise auch weniger Mitarbeiter und dadurch auch weniger Budget, da man die Gehalts- und Entwicklungskosten nicht tragen muss. Aktuell beschäftigt AlphaTauri rund 350 Mitarbeiter, womit man in der Rangliste nur vor Haas (250 Mitarbeiter) liegt. Alle anderen Teams liegen deutlich darüber.
In einer weiteren Statistik steht das Team zudem ganz unten, nämlich bei den Gehältern an die Fahrer, denn kein anderes Team zahlt so wenig für seine zwei Piloten. Laut 'Racingnews 365' wird Neuzugang Nyck de Vries zwei Millionen Dollar erhalten, während Teamkollege Yuki Tsunoda eine Million pro Jahr verdient.
Im Vergleich dazu: Laut dem Wirtschaftmagazin 'Forbes' haben die beiden Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Sergio Perez 2022 zusammen 86 Millionen Dollar verdient, womit AlphaTauris Schwesterteam die Rangliste klar anführt.
Das war der Launch des AlphaTauri AT04
AlphaTauri hat zwar in New York den neuen AT04 gezeigt (oder zumindest digitale Renderings davon), hat aber trotzdem viele Fans enttäuscht. Weitere Formel-1-Videos
Anders als viele andere Formel-1-Teams hat AlphaTauri beziehungsweise der Vorgänger Toro Rosso dafür seit 2008 jedes Jahr zumindest bilanziell ein Gewinn erwirtschaftet. Dies dürfte aber vor allem an den Zuschüssen durch den Red-Bull-Konzern liegen, ohne die das Team Verluste gemacht hätte.
Die wichtigsten Finanzkennzahlen des AlphaTauri-Teams
Wir haben anhand von historischen Daten mittels Companies House - einem Portal, das das britische Handelsregister führt - sowie weiteren Recherchen die wichtigsten Finanzkennzahlen des AlphaTauri-Teams für die Saison 2023 zusammengefasst, denn obwohl das Team in Italien ansässig ist, liegen die genauen Bilanzen bei Companies House vor.
(Weitere Informationen über das AlphaTauri-Formel-1-Team gibt es hier im Team-Porträt)
Die bisherigen Finanzchecks in der Übersicht
Haas: Mit MoneyGram-Millionen zurück zu alter Stärke?
Red Bull: Keiner gibt so viel Geld aus, wie der Weltmeister
Williams: Mehr Geld und mehr Ressourcen - Gelingt 2023 der überfällige Durchbruch?
Alfa Romeo: Audi auf dem Vormarsch, aber großer Standort-Nachteil