FIA-Präsident über Andretti: "Kann doch keinen Hersteller blockieren!"
Andretti ist das einzige Team, das Interesse daran zeigt, in die Formel 1 einzusteigen - FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem möchte keine Marke blockieren
(Motorsport-Total.com) - Andretti will in die Formel 1 einsteigen und hat bereits konkrete Pläne, um in der Königsklasse mitzumischen. Mohammed Ben Sulayem, der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, hat verlauten lassen, dass es keine weiteren Interessenten gebe, die eines Tages in die Formel 1 einsteigen könnten. Andretti ist somit der einzige potenzielle Neueinsteiger in die Königsklasse.
Dabei hatte der FIA-Präsident erst Anfang 2023 in den sozialen Medien angekündigt, neue Möglichkeiten schaffen zu wollen, um das Formel-1-Feld zu vergrößern und neue Interessenten anzulocken. Doch bisher ist Ben Sulayem nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen und Andretti werden bei seinen Einstiegsplänen immer wieder Steine in den Weg gelegt.
Das Team hat eine neue Partnerschaft mit General Motors bekanntgegeben und Andretti-Cadillac geschaffen, um künftig in der Formel 1 anzutreten. Im Fahrerlager stoßen die Pläne der Amerikaner bisher auf wenig Gegenliebe und es heißt, dass es neben Andretti-Cadillac noch weitere Interessenten für einen möglichen Einstieg in die Formel 1 gebe, die unter dem Radar agieren würden.
"In direkter Verbindung mit uns steht nur Andretti", sagt Ben Sulayem beim Auftakt der Rallye-WM (WRC) in Monte Carlo. "Das ist das einzige Team, das Pläne hat." Der FIA-Präsident hatte sich im Jahr 2022 mit Michael Andretti und dessen Vater Mario Andretti, dem Formel-1-Weltmeister von 1978, getroffen, um die Formel-1-Visionen zu besprechen. Damals hieß es, Andretti brauche die Unterstützung eines großen Automobilherstellers, die mit General Motors nun gegeben ist.
Ziel von Ben Sulayem ist es, den Teams Bedingungen zu schaffen, unter denen sie erfolgreich sein können. Effizienz stehe daher an erster Stelle, weshalb auch der Kostendeckel in der Königsklasse eingeführt wurde. "Ich kann keinen Hersteller blockieren", stellt er klar. "Man stelle sich vor, ich würde das tun. Das wäre falsch."
Ben Sulayem hat sich bereits mit Mark Reuss, dem Präsidenten von General Motors, getroffen und spricht von einem "guten Verlauf" der Gespräche. "Wie können wir zu einem so großen Hersteller Nein sagen?", fragt Ben Sulayem. "Wir reden hier von den USA, wo wir drei Rennen haben. Aber ich bin nicht gewählt worden, um Geld zu verdienen, sondern um den Motorsport zu erhalten.
Laut Ben Sulayem würde sich eine Vergrößerung des Formel-1-Feldes mit neuen Teams positiv auf die Weltmeisterschaft auswirken. Die etablierten Rennställe haben jedoch Bedenken, da ihr Anteil an den Preisgeldern durch ein weiteres Team sinken würde. "Sie könnten sagen: 'Die nehmen uns ein Stück vom Kuchen weg'", so der FIA-Chef, der entgegnet, dass die Formel 1 nicht fünf Teams rauswerfen könne, nur damit die anderen mehr Geld verdienen.