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Toto Wolff: Daniel Ricciardo spricht "auch mit Red Bull" über neuen Job
Daniel Ricciardo hat bereits ausgeschlossen, 2023 Formel-1-Rennen zu fahren, sucht aber weiter nach dem bestmöglichen Job als Test- und Ersatzfahrer
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo hat bereits verraten, dass er 2023 keine Formel-1-Rennen fahren wird und auch keine regelmäßige Teilnahmen in einer anderen Rennserie plant. Weshalb es als wahrscheinlich gilt, dass er aktuell versucht, einen Test- und Ersatzfahrervertrag abzuschließen, der ihm für 2024 Chancen bietet, als Grand-Prix-Pilot zurückzukehren.
Wo das sein könnte, das ist bisher nicht bekannt. Von verschiedenen Medien wird der achtmalige Grand-Prix-Sieger mit Mercedes in Verbindung gebracht. Die "Silberpfeile" haben mit Nyck de Vries (zu AlphaTauri) und Stoffel Vandoorne (zu Aston Martin) gerade zwei Fahrer aus ihrem Reservekader für andere Formel-1-Teams freigegeben.
Doch Teamchef Toto Wolff kann derzeit nicht bestätigen, dass Ricciardo als dritter Fahrer kommen wird: "Daniel spricht mit ein paar Teams über eine mögliche Rolle", sagt er und verrät: "Auch mit Red Bull. Wir schätzen ihn als tollen Charakter. Wir sind aber noch nicht dazu in der Lage, zu sagen, wer unser dritter Fahrer sein wird."
Auf die Frage, was Ricciardo bei Mercedes einbringen könnte, antwortet Wolff: "Persönlichkeit. Und er ist schon lang dabei, kennt diese Autos in- und auswendig. Das kann ein Vorteil sein. Er verdient es, in der Formel 1 zu sein." Aber er stellt klar: "Ich möchte keine Gerüchte in Umlauf bringen, denn wir haben uns noch nicht entschieden."
Rückkehr zu Alpine als dritter Fahrer?
Neben Mercedes und Red Bull wäre auch Alpine eine naheliegende Variante. Es ist bekannt, dass es, nachdem Alpine Fernando Alonso und Oscar Piastri für das zweite Stammcockpit verloren hat, Kontakte gegeben hat. Diese scheinen sich jedoch auf eine Rolle als Rennfahrer beschränkt zu haben. Teamchef Otmar Szafnauer sagt: "Wir haben mit ihm nicht über eine Ersatzfahrerrolle gesprochen."
Theoretisch ist für Ricciardo fast alles denkbar. Auch Teams wie Ferrari oder Alfa Romeo könnte er mit seiner Erfahrung helfen. Die langfristige Perspektive ist wahrscheinlich bei Red Bull am besten. Sergio Perez hat Vertrag bis Ende 2024, und aus dem Unterbau des Juniorkaders ist aktuell niemand in Sicht, der sich für den Platz an der Seite von Max Verstappen aufdrängt.
Als unwahrscheinlich gilt, dass Ricciardo bei McLaren bleiben, dort aber auf die Ersatzbank wechseln könnte. Der 33-Jährige hat immer betont, dass die langfristige Perspektive, wieder Rennen zu fahren, für ihn am wichtigsten ist. Die ist bei jenem Team, das sich gerade erst zugunsten zweier jüngerer Fahrer (Lando Norris und Piastri) von ihm getrennt hat, nicht vorhanden.
McLaren: "Keine Gespräche"
Laut Teamchef Andreas Seidl habe es darüber auch "keine Gespräche" gegeben: "Normalerweise bereden wir diese Dinge im Winter. Wir haben mit anderen Teams eine Vereinbarung, die es uns gestattet, im Notfall auf deren Kader zuzugreifen. Aber es gibt keinerlei dicke Luft zwischen Daniel und uns, weshalb das grundsätzlich möglich wäre."
Ricciardo sei, sagt Seidl, "nicht nur ein großartiger Fahrer, sondern auch eine großartige Persönlichkeit, und wir werden ihn im Team vermissen. Darum wollen wir sicherstellen, in den letzten Rennen starke Leistungen zu zeigen, um unser gemeinsames Kapitel auf einem Hoch zu beenden."
"Auf Spekulationen, was er danach machen wird, möchte ich mich nicht einlassen", winkt der McLaren-Teamchef ab. "Es war aber toll, dass wir in Mexiko wieder den alten Daniel gesehen haben, den wir aus der Vergangenheit kennen, mit einigen Überholmanövern, die sehr schön anzusehen waren."
"Die Performance im letzten Stint hing natürlich mit seiner Reifenstrategie zusammen", sagt Seidl über Ricciardos Rennen in Mexiko. "Aber die Performance, die er das ganze Wochenende gezeigt hat, war eine der besten, die wir in der gemeinsamen Zeit von ihm gesehen haben, und das ist ermutigend zu sehen und stimmt mich sehr zufrieden."